Autor Thema: Pflege: Krank gespart  (Gelesen 4702 mal)

Offline Thomas Beßen

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Pflege: Krank gespart
« am: 29. November 2017, 10:53:32 »
"Wund gelegen, nicht gefüttert, Pillen zu spät gegeben: ZEIT ONLINE und "Report Mainz" liegen interne Dokumente vor, die die Gefahr fehlender Pfleger in Kliniken zeigen.

Die Hilferufe sind kurz und sachlich. Doch was die Formulare erzählen, klingt bedrohlich: "Gefährdung des Personals durch eingeschränkte Hygiene", heißt es in einem von ihnen. In einem anderen Dokument steht: "Zeitnahe Medikamenten-Gabe nicht möglich." Oder gar: "Pat. postoperativ kollabiert, Präsenz beim ersten Aufstehen konnte nicht gewährleistet werden, → Rea." Was bedeutet, dass ein frisch operierter Patient zusammengebrochen war und wiederbelebt werden musste, weil niemand bei ihm war, als er versuchte, das erste Mal selbständig aufzustehen.

Die Sätze stammen aus internen Dokumenten deutscher Krankenhäuser. Es sind sogenannte Überlastungs- oder Gefährdungsanzeigen. Jeder Arbeitnehmer ist verpflichtet, seinen Arbeitgeber darauf hinzuweisen, wenn er sich überlastet fühlt oder ihm Gefahren drohen. Verzweifelte Pflegekräfte beschreiben darin ihren frustrierenden Alltag und immer wieder auch lebensbedrohliche Situationen. Ob Unfallchirurgie, Psychiatrie oder Intensivstation – das Problem ist überall das gleiche: Zu wenige Krankenschwestern und Pfleger müssen sich hierzulande um zu viele Patienten kümmern. Solche schriftlichen Gefährdungsanzeigen sind ihr Versuch, ihre Arbeitgeber auf das tägliche Drama hinzuweisen. Sie fordern endlich Hilfe, für sich und für ihre Patienten. ..."


Quelle & mehr: http://www.zeit.de/arbeit/2017-11/pflege-krankenhaus-pflegekraefte-mangel/komplettansicht?print

Flüchtige Grüße!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Pflege: Krank gespart
« Antwort #1 am: 29. November 2017, 13:50:52 »
So richtig wie so alt/bekannt.
Das Problem ist aber auch, dass Mitarbeiter (am Bett/am Sessel) die Überlastungsanzeigen schreiben folgendes "um die Ohren gehauen bekommen": Sie müssen besser ihre Prioritäten setzen! Lernen Sie Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Es wird nur eine sichere Pflege gefordert und nicht was sie gerne hätten."
Weder Pflegemanager noch berufsständige Organisationen haben in den zurückliegenden Jahren hieran etwas geändert, oder besser formuliert sich vor ihr Personal gestellt.
Es wäre sehr gut für Leistungserbringer (die Pflegenden am Behandlungsbett/... und Leistungsempfänger (in den Senioreneinrichtungen und im KH), wenn sich da was ändern würde.
Allein mir fehlt der Glaube. Hoffen bleibt aber bis zu letzt!!
Sonnige Grüße aus Essen, IKARUS

Offline IKARUS

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Re: Pflege: Krank gespart
« Antwort #2 am: 29. November 2017, 16:08:07 »
Zum Thema ÜBERLASTUNGSANZEIGE liegt hier im http://www.pflegesoft.de/forum/index.php/topic,3595.0.html eine sehr gute Ausarbeitung zur Einsicht und zum dowenload bereit.
Es bleibt für mich die Aufgabe ver Vorgesetzten für eine Abschaffung der scher erträglichen Situation zu sorgen.
Entweder stellt man sich schützend vor seine Mitarbeiter, oder man verliert gute und wertvolle Mitarbeiter.
Wer sich für Zahlen entscheidet, denkt nur an das Jahresergebnis. Nicht aber an das was so wertvoll sein soll (Aussage vieler Pflegemanger!) UNSER MITARBEITER
Beste Grüße, IKARUS
« Letzte Änderung: 29. November 2017, 22:32:52 von IKARUS »