"Liebe Kollegin, lieber Kollege,
Gesundheits- und Krankenpflege ist ein sehr verantwortungsvoller und vielschichtiger Beruf. Eine gute Ausbildung ist Voraussetzung, um den beruflichen Anforderungen gerecht werden zu können. In ver.di, der Fachgewerkschaft für das Gesundheitswesen, sind bundesweit die meisten Pflegekräfte organisiert und aktiv. Wir wissen daher sehr gut, wo der Schuh drückt und was wir verändern müssen.
Unser Ausbildungsreport Pflegeberufe 2015 zeigt auf, unter welchem Druck bereits Auszubildende stehen. Schon in der Ausbildung macht sich die Personalnot bemerkbar. Ein Zeichen dafür sind kurzfristige und ungeplante Versetzungen, die in der Krankenpflege fast 60 Prozent der Befragten kennen. Statt diesem Stations-Hopping fordert ver.di eine geplante und strukturierte praktische Ausbildung. Grundlage dafür ist eine gute Ausbildungsplanung. Interessenvertretungen haben hier Mitbestimmungsrechte und können Einfluss nehmen. Das unterstützen wir gern mit dieser Handlungshilfe. Sie verknüpft erstmals das Ausbildungsrecht in der Krankenpflege mit den gesetzlichen Mitbestimmungsrechten.
Weil nach einer ver.di-Erhebung in den deutschen Kliniken 162.000 Stellen fehlen, davon 70.000 in der Pflege, fordern wir vom Gesetzgeber verbindliche Vorgaben für die Personalausstattung. Schließlich trägt die Politik die Verantwortung für eine gute und sichere Patientenversorgung.
Personalnot belastet aber auch die Beschäftigten und macht krank. Arbeitgeber haben die Pflicht, die Arbeit so zu organisieren, dass ihre Beschäftigten gesund bleiben. Deshalb macht ver.di die dringend notwendige Entlastung zu einem tarifpolitischen Ziel: Die Arbeit im Krankenhaus soll wieder Freude machen. Ich freue mich, wenn du dabei hilfst.
Herzliche Grüße
Sylvia Bühler
Mitglied im ver.di-Bundesvorstand"
Diese Broschüre kam heute bei mir reingeschneit. Offensichtlich ist "Stations-Hopping" in manchen Kliniken (noch) echt ein Thema...
Guten Abend!
Thomas Beßen
- download -