Intoxikation ( Rausch ) durch Alkohol
Die schwere der Intoxikation hängt sehr davon ab, welche Alkoholkonzentration das konsumierte Getränk hatte, welche Menge zugeführt wurden, in welchem Zeitraum diese Menge getrunken wurde und vom Körper resorbiert worden ist. Die Alkoholtoleranz ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden und hängt auch vom Konsummuster des Betroffenen ab.Jemand der regelmäßig Alkohol konsumiert verträgt auch eine größere Menge ohne das es zu Einschrenkungen physischer oder psychischer Hinsicht kommt. Die den Stadien zugeordneten Promilleangaben sind aus diesem Grund nicht obligat. Alkohol wird bereits im Mund resorbiert, zu 80 % jedoch dann im oberen Dünndarm aufgenommen. Ein nüchterner Magen beschleunigt die Alkoholresorbtion. Der Alkohol verteilt sich rasch im ganzen Körper, nach etwa 40 Minuten ist die höchste Konzentration im Blut erreicht.
90 % des Alkohols werden in der Leber durch die Alkoholdehydrogenese metabolisiert, sprich verstoffwechselt, pro Stunde werden so cirka 0,1 bis 0,2 Promille abgebaut.
4 Stadien des Alkoholrausches können unterschieden werden :
Im Stadium 1 ( 0,5 bis 1,5 Promille ) werden verwaschene Sprache, Benommenheit,Distanzlosigkeit, Logorrohe, Reitzbarkeit und eine leichte Gangunsicherheit beobachtet.
Im Stadium 2 ( 1,5 bis 2,5 Promille ) treten eine euphorische Glücksstimmung oder aggressive Gereiztheit sowie schwere Gangstörungen auf.
Im Stadium 3 ( 2,5 bis 3,5 Promille ) ist eine Verwirrheit beobachtbar, hinzu treten auf Somnolenz bis völlige Bewustlosigkeit, Hypoglykämie, Hypalgesie, Adymie, Unterkühlung und schwerste Koordinations- und Gangstörungen.
Im Stadium 4 ( ab 3,5 Promille aufwärts ) sind die Betroffenen tief komatös, reflexlos und ohne jede Reaktion auf selbst schwerste Schmerzreitze. Eine Atemlähmung beginnt mit flacher, hochfrequenter Atmung sowie Herz-Kreislauf-Versagen.
Es gibt auch noch 2 Formen einer besonderen Rauschwirkung des Alkohols die da sind :
Der Komplizierte Rausch unterscheidet sich vom einfachen Rausch nur quantitativ, Erregungszustände, Bewusstseinsstörungen sind deutlich intensiver ausgeprägt. Der komplizierte Rausch trit häufiger bei geistig Behinderten Menschen, bei hirnorganisch Kranken Menschen und bei Menschen mit einer abnormen Persönlichkeitsstruktur auf.
Der verhältnismäßig selten auftretende pathologische Rausch stellt qualitativ etwas anderes dar. Es handelt sich hierbei um einen durch Alkohol ausgelösten Erregungs- und Dämmerzustand mit situativer Verkennung, Illusionen und Halluzinationen sowie mit exzessiver Angst und Aggressivität.
Als Folge von Affektentladungen kommt es manchmal auch zu Gewalttaten und selbstverletzenden Handlungen bis hin zur Selbsttödung. Diese Rauschform kann oft schon nach geringen Alkoholkonsummengen und ganz plötzlich auftreten. Oft geht ihr eine starke Gefühlsregung des Beroffenen vorraus. Nach wenigen Minuten selten erst nach einigen Stunden endet dieser Rauschzustand mit einem sogenannten Terminalschlaf. Nach dem normalen Aufwachen besteht für den Zeitraum des Rauschzustandes meist eine völlige Amnesie. Den pathologischen Rausch findet man bei Menschen mit epileptischer Veranlagung oder Alkoholunverträglichkeit infolge organischer Hirnschäden, aber auch bei bestimmten psychopathologischen Persönlichkeiten in Verbindung mit Übermüdung und Erschöpfung. Da sich im Verlauf des chronischen Alkoholismus eine zerebrale Schädigung ausbildet, kann der pathologische Rausch auch bei Alkoholikern auftreten.
