Hallo Thomas!
Verstehe ich das richtig, dass die Uni Koblenz den Abiturienten das Studium des Lehramts PFLEGE anbietet? Dann denke ich mal weiter und stelle mir vor, dass dieser PFLEGESTUDENT "nur" über 52 Wochen praktische Erfahrung verfügen wird. Ein Jahr Praxis - mehr nicht!!?? Auf welche Erfahrung im Unterricht können diese Lehrkräfte dann zurückblicken/zurückgreifen?? Viele heutige Lehrkräfte profitieren ja von ihrer persönlichen praktischen Erfahrung für die Gestaltung des Unterrichts. Auch habe ich vor meinem Vortrag im Hamm recherchiert und herausgefunden, dass die Institute an Unis und Fachhochschulen - hier im Ruhrgebiet - es so wollen, dass die heutigen Studenten eine dreijährige Ausbildung und eine zweijährige praktische Zeit nach dem Examen vorweisen müssen. Das wäre ja dann nicht mehr erforderlich!
Ein toller Vorteil für die kommenden Kollegen wäre dann ja, dass sie nicht mehr bei kirchlichen Trägern angestellt wären, sondern beim Land, weil ja die Länder die Berufsschulen tragen. Es gibt ja auch heute bereits sehr gut ausgebildete Lehrkräfte [mit MScN-Abschluss], die bei den kirchlichen Trägern (eigene Tarifverträge!!) angestellt sind und keine ihrer Qualifikation entsprechenden Vergütung bekommen (aktuelle Aussage der betroffenen Kollegen). Da könnte sich eventuell was ändern!
Diese Diskussion über die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung der PFLEGELEHRER kenne ich bereits aus meiner eigenen Lehrzeit (1992-1994 am ÖTV-Bildungsinstitut in Duisburg).
Es ist ja zu begrüßen, wenn neue Wege gegangen werden. Erst nach Versuchen kann man herausfinden, ob die neuen Wege gut sind oder das man besser bei den bekannten bleiben sollte.
Ich kenne es aus meiner handwerklichen Ausbildung, dass die Berufsschullehrer aus dem Beruf kommen mussten. Soll heißen, dass die vor dem Lehramtsstudium eine Lehre absolvierten mussten.
Mal sehen wo der neue Weg uns hinführen wird!
Sonnige Grüße aus Essen, IKARUS