Autor Thema: "Per Elektroschock zurück ins Leben"  (Gelesen 3082 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Per Elektroschock zurück ins Leben"
« am: 04. August 2016, 18:25:26 »
"Setzt das Herz plötzlich aus, kann ein Defibrillator die Rettung sein. Deshalb verteilt man automatisierte, einfach bedienbare Geräte großzügig im öffentlichen Raum. Doch fünfzehn Jahre nach der Einführung fällt die Bilanz nicht nur positiv aus. ..."

>>> http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/erste-hilfe-per-elektroschock-zurueck-ins-leben-14320993.html

Schönen Abend!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline dino

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Re: "Per Elektroschock zurück ins Leben"
« Antwort #1 am: 05. August 2016, 19:12:01 »
Was will uns dieser Bericht denn sagen? Und welchen Aussagewert hat er? Zu Punkt 1 - keine Ahnung, zu Punkt 2 - eigentlich keinen.
Doch beginnen wir mal am Anfang:

Sein Begleiter ruft sofort den Notarzt und rennt zum nahen Gemeindehaus, um den dort stationierten automatischen Defibrillator zu holen.
Sein Begleiter wählt den Notruf um den Rettungsdienst zu alarmieren, nicht den Notarzt. Der NA ist ein Element des RD, nicht der RD schlechthin. Es gib Industriestaaten die ohne Notarztsysteme (USA, England,Holland, Australien und Andere) auskommen. Ihre Rea- Ergebnisse liegen über dem Durchschnitt notarztbeteiligter Rettungssysteme. Der Begleiter hätte den Pat. nicht verlassen dürfen sondern hätte mit BLS beginnen müssen.

Die genauen Auslöser des auch als Sekundentod bekannten Phänomens sind unklar, chronische Herzerkrankungen, eine Herzmuskelentzündung oder ein vorausgegangener Herzinfarkt erhöhen das Risiko jedoch erheblich.
Unangebrachtes Beispiel, bei diesen Vorerkrankungen ist ein Überleben nach einem Stillstand gering.

bis zum Eintreffen des Notarztes eine Art Minimalkreislauf aufrechterhält.
Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes

er Arzt greift dann zum Defibrillator, der zudem als mobiles EKG-Gerät fungiert, und überprüft zunächst die Herzaktivität
Hier müsste stehen die Besatzung des ersteintreffenden Rettungsmittels

Selbst im notfallmedizinisch gut versorgten Deutschland dauert es aber meist zehn oder mehr Minuten, bis der Notarzt eintrifft.
Deutschland ist föderal organisiert, die BL haben Rettungsdienstgesetze erlassen wo die Eintreffzeit festgeschrieben ist. Hiermit ist jedoch das ersteintreffende Rettungsmittel, in der Regel ein RTW, gemeint

Allerdings werden in solchen Pilotprojekten potentielle Ersthelfer auch in der Wiederbelebung durch Herzdruckmassage geschult, so lässt sich nicht immer auseinanderhalten, welches Verfahren denn nun half.
So soll es sein. Die HDM ist/bleibt der Angelpunkt, der Defi kann eine lebensrettende Unterstützung sein. Man darf die Verfahren nicht nebeneinander auswerten, sie gehören zusammen.

Das Gerät kann nicht immer helfen - schätzungsweise nur in zwanzig bis fünfzig Prozent aller Fälle von akutem Herzversagen.
Was heißt hier nur, noch dämlicher lässt sich nur mit viel Mühe recherchieren

Unterm Strich zeigt sich ein positiver, wenn auch nur kleiner Effekt: „AEDs sind eine sinnvolle Ergänzung für Nothilfesysteme“, schließt Clifton Callaway, Professor für Notfallmedizin an der University of Pittsburgh und Experte der American Heart Association
Der einzig sinnvolle Absatz in dem Geseiere

Im privaten Heim von Risikopatienten oder als zusätzliche Option zur Wiederbelebung von Krankenhauspatienten hätten sie sich dagegen nicht bewährt.
Dafür sind AED`s auch nicht da, dafür gibt es die Lifevest

Sie sind keine magischen Werkzeuge, als die sie in Film und Fernsehen oder in AED-Kampagnen oft dargestellt werden
Wer hat denn die AED`s zu Wunderbringer hochstilisiert? Ah, die Medien, auch die Printmedien

 „In den Händen von Laien halte ich AEDs auch für gefährlich, denn sie lenken von der eigentlich lebensrettenden Maßnahme ab - der Herzdruckmassage.“
Schwachsinn, jemand ohne EH Kenntnisse wird auch im Notfall nicht an einen AED gehen, und es gibt die Telefonrea durch Leitstellendisponenten

Er warnt aber davor, die beiden Ansätze gegeneinander auszuspielen
Stimmt

„Mit seinem manuellen Defi muss ein Notarzt die Herzdruckmassage nur wenige Sekunden unterbrechen. Ein AED-Einsatz kostet dagegen anderthalb bis dreieinhalb wertvolle Minuten und hilft dann bestenfalls Betroffenen mit behandelbaren Rhythmen.
Blödsinn, der Pat. wird schon vom ersteintreffenden Rettungsteam an den Defi gehängt, sei es RTW oder First Responder.

Denn nur in einem von fünf Fällen erfolgt in Deutschland eine Herzdruckmassage, bevor der Notarzt eintrifft.
Der Schreiber hat wohl einen starken Hang zum Arzt, ebenso Schrott. Hier müsste es widerum heißen bis zum Eintreffen des ersten Rettungsmittels.

Vorbilder wären die Niederlande oder Dänemark, wo Wiederbelebung seit 2005 auf dem Lehrplan der Grundschulen steht: Dort helfen Anwesende in rund neun von zehn Fällen. „Menschen dazu zu bewegen, überhaupt Hilfe zu leisten, ist das wichtigste Ziel“, sagt auch Clifton Callaway, in dessen Heimat die Bereitschaft ähnlich niedrig ist wie in Deutschland. „Wo die Herzdruckmassage versäumt wird, hilft auch ein AED nicht mehr.“
Was Laienhelfer angeht ist Deutschland ein Entwicklungsland. Zum Einen kosten EH Kurse heute Geld. Als uns früher noch der Warschauer Pakt theoretish bedrohte waren EH Kurse kostenlos. Die Hiorg bekamen die Kosten vom Bund erstattet. Heute, in Zeiten einer realen Bedrohung durch Terroristen, darf der Bürger einen EH Kurs selber löhnen.

Und der Fall von Udo Jürgens ist ein trauriges Beispiel dafür, dass solche Geräte eben nicht jeden retten können.
Dies liegt nicht an den Geräten. Es soll sogar tödliche Krankheiten geben. Und Deutsche jammern lieber rum wie schlecht es ihnen geht, verklagen sich gerne, leben ihre Triebe in Fitnessstudios aus und verprassen ihre Knete auf Malle. statt 30€ für einen EH Kurs zu investieren.

VG
dino