Autor Thema: Arbeitsauftrag VI für den Kurs K 2014 HT (TB 10/11 - Berufsbezeichnung)  (Gelesen 7556 mal)

Offline Thomas Beßen

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Hallo TeilnehmerInnen des Kurs' K 2014 HT,

mit der Fragestellung "Ist die Anrede "Sr. Karin" in der Pflege noch zeitgemäß?" könnte man den Folienvortrag von Simona Kleckers, den Sie hier in der Anlage finden, überschreiben.
Dazu bekommen Sie heute den folgenden Arbeitsauftrag (mit einer Studienzeit von 90 Minuten - letzte Doppelstunde):

Bitte nehmen Sie schriftlich Stellung zu dieser Fragestellung bzw. zu dem Folienvortrag von Frau Kleckers und begründen Sie Ihre Aussagen. Ihr Statement schreiben Sie bitte hier als Antwort auf diesen meinen Erstbeitrag ins Forum. Schon morgen, am 24. März greifen wir dieses Thema gemeinsam auf...

Ich bin mal gespannt auf Ihre Beiträge und
grüße Sie vielmals! :-)
Thomas Beßen

p.s.: im Entwurf des Pflegeberufsgesetzes von Mai bzw. November 2015 stehen die Berufsbezeichnungen "Pflegefachfrau" und "Pflegefachmann"... (siehe http://www.pflegesoft.de/forum/index.php/topic,8114.0.html)

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« Letzte Änderung: 23. März 2016, 11:46:22 von Thomas Beßen »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline esma

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Sehr geehrte Damen und Herren
Für mich hat die Anrede - Schwester oder Name - der Pflegekraft nichts mit Qualität zu tun. Die Gegenüberstellung Schwester = unqualifiziert und Anrede Name und Vorname = qualifiziert betrachte ich sogar als einen Angriff gegen die Menschenwürde. Die Anrede Herr/Frau schafft Distanz - "komm mir nicht zu nahe. Ich habe im Grunde nichts mit Dir zu tun." Richtig, das ist auch eine Qualität! Abgrenzung statt Nähe. Im Grunde suchen dabei die Menschen nicht nach Abgrenzung, sondern nach Nähe. Diese wird immer weiter zurück gedrängt.

Der moderne Mensch neigt dazu, alles zu systematisieren. Was dann nicht ins System passt, ist zu beseitigen. Man kommt sich dabei auch noch clever vor.

Mir scheint, es geht eher darum, den anderen besser überwachen zu können denn zur Steigerung der Qualität. Wer ehrlich ist wird schnell feststellen, daß mit vielen Bereichen des "Qualitätsmanagements" keine bessere Qualität erreicht worden ist (auch mal über den Tellerrand Pflege hinaus geblickt).


Mit freundlichen Grüßen

Esma

Offline Der.Tim.

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Statement zu"Ist die Anrede "Sr. Karin" in der Pflege noch zeitgemäß?":
Meiner Meinung nach sollte dies jeder für sich selbst entscheiden. Ich persöhnlich stelle mich prinzipiell immer folgendermaßen vor:“ Guten Tag. Meine Name ist Tim Streit, Gesundheits und Krankenpflegeauszubildender.“ Dabei erwarte ich in keinster Weise das mich der Patient mit „Hr. Gesundheits und Kankenpfleger Streit“ bzw "Hr. Pflegefachkraftauszubildender Streit"(übertriebene Darstellung :-D) ,wie es im Text beschrieben und befürwortet wird, anspricht. Dies schafft Distanz und diese möchte ich nach Möglichkeit in dieser härte vermeiden. Viel eher bevorzuge ich , vor allem auf Stationen in der Somatik , wenn mich die Patienten mit Tim ansprechen. Dies erscheint mit wesentlich menschlicher und ich habe das Gefühl das es mir eher ermöglicht ein proffesionelles  Vertrauensverhältnis zum Patienten aufzubauen. Ich fühle mich auch keineswegs in meinem Stand untergraben wenn ich von Patienten gedutst werde , oder mit Pfleger Tim angesprochen werde. Eher habe ich das Gefühl ,dass es dem Patient evtl sogar leichter fällt mir gegenüber Wünsche, Bedenken oder vielleicht sogar Kritik zu äußern. Dies ist natürlich nur meine Warnehmung. Jedoch habe ich bis jetzt nie negatives Feedback bezüglich meines Umgangs mit Ptainten bekommen. Weder von Patienten noch Angehörigen.
Des weiteren wird in der Präsentation ein proffesionelles Nähe/Distanz Verhältnis beschrieben und dies im Bezug auf die Vorteile die die Anrede per Nachnahmen bringt. Meinem Empfinden nach bin ich sher gut in der Lage dies auch zu wahren bzw zu gewährleisten wenn mich meine Patienten dutsen.  Diese Form der anrede kann man natürlich nicht mit jedem Patienten durchführen. Dies jedoch ist etwas das man lernen muss abzuwägen.
Alles in allem meine ich das die Patienten mit dem Begriff „Schwester/Pfleger“ immer etwas verbinden. Dies mag positiv oder negativ sein (je nach Erfahrung die der Patient in der Vergangenheit gemacht hat), allerdings bauen grade Patienten des älteren Semesters Erfahrungsgemäß eher Vertrauen zu Pfleger Tim als zu Pflegefachkraft Streit auf. Dies mag sicherlich mit dem „klang“ der beiden Bezeichnungen zusammnehängen, aber méiner Meinung nach ganz einfach auch damit das etwas mit dem Wort „Schwester/Pfleger“ verbunden wird.

Offline Der.Tim.

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also der anhnag is ausversehen dazu gekommen....steht das gleiche drinnen :lol:

Offline Graubunt

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Aloha,

prinzipiell ist es mir relativ egal ob meine Kolleginnen mit "Schwester" angesprochen werden. Viele stellen sich eben auch noch so bei ihren Patienten vor. "Hallo ich bin Schwester ....". Dementsprechend fällt auch die Anrede der Patienten aus. Im Allgemeinem Sprachgebrauch ist Schwester einfacher für die Patienten. Ich habe noch nie einen Patienten "Gesundheits- und Krankenpflegerin" rufen hören wenn er dringend Hilfe benötigt oder kurz vor dem synkopieren ist. Ich finde es in Ordnung wenn man Schwester sagt wenn sich diese auch so vorstellt. Ansonsten wie es auch in Köppern meistens üblich ist reicht : "Frau.... oder Herr...." völlig aus. Für die Wahrung einer professionellen Distanz ist es zu bevorzugen sich mit Herr oder Frau Sowieso vor zu stellen, da es bei der Anrede mit Schwester meist zu dazu kommt dass nach dem Schwester der Vorname folgt und somit eine gewisse Distanz genommen wird. Solange ich nicht noch einmal mit "Krankenbruder" angesprochen werde, finde ich "Herr Theobald" oder "Herr Pfleger" völlig okay. Den aktuellen Schülerstatus umgehen die meisten Patienten meistens.... Naja eine sehr einfache Sichtweise auf dieses Thema aber so ist das nunma...

Grüße unnd noch einen schönen Tag

Gesudheits- und Krankenpflegeschüler

Lars Theobald

Offline Lukas

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Hey,
meinen Beitrag findet ihr im Anhang als Open Office Datei.
Liebe Grüße,
Lukas
«Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen, die nur darauf warten uns einmal schön und mutig zu sehen. Vielleicht ist alles Schreckliche im Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will.»

Offline flonline.gov

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Jeder Kollege sollte für sich selbst die Entscheidung treffen können, wie er auf Station von Klienten angesprochen werden möchte. Denn jeder muss wissen inwieweit eine zu nahe Nähe belastend ist und eine zu große Distanz (Das siezen impliziert für mich Abstand) die Arbeit und den Kontakt zum Klienten erschwert.
Da es mir persönlich sehr egal ist, wie ich auf Station angesprochen werde (Ich pfeife auf meinen Titel), mach ich es eher davon abhängig was der Patient als angenehmer Empfindet.
Im Rahmen der Pflege dringt man tief in den persönlichen Raum des Patienten ein, jeder Klient geht damit anders um. Manche Patienten wünschen sich wahrscheinlich selbst gerne titulierte Distanz, weil sie die Situation so als ruhiger und "professioneller" empfinden. Andere Patienten hingegen, haben lieber ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Pflegern und sprechen sie dann lieber mit Vornamen an. Wie bereits erwähnt, das muss die Pflegekraft auch mit sich selber ausmachen können. Nicht jeder kann seinen Klienten gegenüber soviel Nähe zulassen. Dennoch erleichtert es die Arbeit mit eben jenen Patienten ungemein. Ebenso gilt selbiges für den Klienten, der sich professionelle Pflege wünscht ( So würden es wahrscheinlich diejenigen Patienten bezeichnen. Ich sehe das nicht so. Professionalität dem Patienten gegenüber bedeutet für mich eben, sich komplett auf den Patienten und auf sein Empfinden für angenehmen pflegerischen Umgang einzulassen).
Wenn man das nicht kann...auch nicht schlimm. Jeder darf ja sein oder nicht sein wie er will. Aber dann brauch man sich auch nicht wundern, wenn man mit einem gewissen schlag von Klienten nicht zurechtkommt.

« Letzte Änderung: 23. März 2016, 20:34:04 von flonline.gov »

Offline soffie2812

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Guten Abend,

anbei finden Sie mein Statement.

Ich wünsche eine gute Nacht und einen erholsamen Schlaf.
Bis morgen

Mit freundlichen Grüßen
Sophie

Offline sandra.

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Bisher habe ich mich immer dem Kollegium angepasst. Stellten diese sich mit ihrem Vornamen vor, stellte ich mich auch mit meinem Vornamen vor. Stellten sie sich mit Frau/ Herr xxx vor, stellte ich mich ebenso vor.
Ich kann sehr gut Distanz bewahren, deshalb wäre es für mich kein Grund mich nicht mit Vornamen anzusprechen. Da ich noch jung bin, ist es für mich ungewohnt mit Nachnamen angesprochen zu werden.
Womöglich fällt es dem Patienten leichter sich dem PP anzuvertrauen und Wünsche zu äußern, wenn der Umgang persönlicher ist, also sprich der Patient nennt das PP per Vornamen.
Leider sehen manche Patienten das PP als „Diener“ an. Vielleicht würden diese Patienten die Klingel überlegter benutzen, wenn sie das PP per Nachnamen ansprechen müssten.

Offline Esra

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Halli hallo


Also ich finde auch das es jeder für sich entscheiden sollte wie man angesprochen wird prinzipiell ist es mir egal wie mich die Patienten nennen Hauptsache die Distanz und der Respekt zu einander stimmt.
Aber ich sietse die Patienten immer und dann denke ich mal das sie es dann merken das ich Distanz zu ihnen nehme außer es gibt Ausnahmen.

Offline FlorianS.

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Sodele da isses

Offline nicci

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Prinzipiell sind wir im Arbeitsleben, in Krankenhäusern, schon soweit das alles auf die professionelle Berufsbezeichnung ausgelegt ist. Formulare und Protokolle werden mit Vor- und Zunamen unterschrieben, im Dienstplan ist auch voller Name und Berufsbezeichnung vermerkt. Auch kenne ich es nur so das man sich beim Patienten mit vollständigem Namen vorstellt, angibt in welcher Funktion man arbeitet oder das man noch Schüler ist. Was der Patient, oft in einer eher ungewohnten Situation befindlich, daraus macht ist oft ihm überlassen. Vorrang hat hier doch immer wieder das es dem Patienten/Klienten gut geht und sich dieser mit seiner Situation arrangieren kann, sich eventuell sogar wohl fühlt. Ich schließe mich meinen Mitschülern dahingehend an, dass wir täglich in die Privatsphäre von Menschen/ Patienten eingreifen, diese oft in einem Abhängigkeitsverhältnis zu uns stehen. Wie oft ist es von uns abhängig wann der Patient/ Klient seine Mahlzeiten erhält, was und wieviel zu trinken er erhält, wie oft das Bett gemacht wird oder wie umfangreich die Körperhygiene ausfällt, ja schließlich sogar wann und wie man sein ganz persönliches Geschäft verrichtet. Ich persönlich lege hier keinen Wert darauf den Patienten/ Klienten noch weiter auf seine, in dieser Situation oft so wirkenden, untergeordneten Position noch zu festigen indem ich auf Anrede mit Nachnamen und voller Berufsbezeichnung bestehe. Auch hatte ich bisher noch nie das Gefühl das die Anrede "Schwester - Vorname" respektlos angewendet wird, oftmals ist es eher so das der Patient/ Klient größten Respekt vor diesem Beruf empfindet und dies auch bekundet. Dieser Respekt wurde bei mir noch nie an einer Berufsbezeichnung fest gemacht. Die Wahrung der Distanz ist oftmals persönliche Einstellung, die meiner Meinung nach, nicht zwingend an eine distanziertere Anrede gebunden ist. Es bleibt ja immerhin dabei das man den Patienten mit Herr/ Frau "Sowieso" anspricht und selbst auch mit einem förmlichen "Sie" angesprochen wird, trotz Vornamen.

In diesem Sinne: "Schwester Nicole, Sie sind die Beste!" ...finde ich ausbaufähig und kann damit leben.  8-)
Eigentlich wollte ich die Welt retten... aber es regnet. :-(

Offline Monique1991

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Guten Abend,

Meiner Ansicht nach wäre eine Kombination aus der Anrede mit "Sie" und dem Vornamen die beste Wahl. So gibt man dem Patienten das Gefühl für ihn da zu sein und hält trotz dem den professionellen Abstand. Durch diese Kombination kann sukzessive eine gewisse persönliche Bindung aufgebaut werden, die es auch erleichtern kann eine effektive Behandlung zu erreichen.


Schönen Abend noch.

Offline RKHT1190

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Guten Abend....

Ich habe mir einige Beiträge angeschaut und möchte das ganze auch nochmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

Für mich ist wichtig, dass die ein Vertrauen zwischen Patient und PP existiert. Ich für mich persönlich, lass mich durchaus gerne beim Vornamen nennen und auch du'zen. Denn in einer "Du- Beziehung" können manche Pat eher persönliche Problematiken ansprechen. Ich für meinen Teil versuche immer eine professionelle Ebene zum Pat zu bewahren, jedoch auch ein Stückweit Freundschaftlichkeit ausstrahlen. Für manche Pat ist es sehr schwer in einem Krankenhaus einzuliegen, auch weil es Pat gibt, die eine gewisse Angst vor Krankenhäusern haben. In diesem Fall versuche ich auf der freundschaftlichen Ebene eben den Pat entgegenzutreten. Das klappt auch in den meisten Fällen. Sicherlich gibt es ausnahmen. Diese ausnahmen, gilt es dann mit Prpfessioneller Einschätzung herauszufinden; hier verhält man sich dann der Situation und dem Pat angemeessen.

Ob jetzt "Schwester XY" veraltet ist, mag sein. Ich finde jedoch, dass es irgendwie ins Krankenhaus gehört und ein Stückweit "Brauchtum" darstellt, das Personal so anzusprechen.

Aber es hat auch etwas mit einer Gesellschaftlichen Norm zutun. In fast allen Berufen, wird der "Sie Herr/ Frau XY"- Ton verwendet. Klar geht das auch.

Mir ist es völig gleichgültig, wie mich ein Pat anspricht, wichtig ist dass es ihm gutgeht, er sich damit identifizieren kann und somit auf den Weg der Genesung vorranschreitet.

Ich weiß aus vielen Gesprächen heraus, dass es einige ebenfalls so sehen, wie ich. Zumindest auf den Stationen 7 und 4 war das der Fall im KKH NW in FFM.

In diesem Sinne freue ich mich auf die vielleicht sehr interressante Diskussion im Plenum.

Eine Gute Nacht an alle, wünscht Peter Lorfei :mrgreen:
Erfahrung ist eine nützliche Sache. Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie brauchte.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Offline Thomas Beßen

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Guten Morgen zusammen,

das wird bestimmt ein spannender Austausch heute bei dieser Vielfalt und bei den vielen verschiedenen Aspekten dieses Themas. :-)

Frühe Grüße!
ThomasBeßen
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