Autor Thema: Spezialisierungen im Gesundheitswesen  (Gelesen 10951 mal)

Offline IKARUS

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Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« am: 09. April 2011, 16:38:43 »
Heute möchte ich mich auf einen Artikel in der Fachzeitschrift "Die Schwester/Der Pfleger", Seite 356 ff; 50. Jahrgang (2011) beziehen. Hier wird davon berichtet, dass es in den USA die Spezialisierungen gibt, dass Nichtmediziner z.B. selbständig Narkosen ausführen. Nicht ganz so weit ist es doch bei uns im Ansatz ja auch , mit der Schaffung der neuen Berufsgruppen OTA (Operationstachnischer Assisten) und ATA (Anästhesietechnischer Assistent). Hier sollen Mitarbeiter Aufgaben übernehmen, zu denen sie speziell ausgebildet wurden. Das ist ja ok so! Als "alter Hase" frage ich jedoch danach, ob die so ausgebildeteten zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb der Klinik ihren Arbeitsplatz wechseln können. Eine sehr gut ausgebildete Krankenpflegefachkraft kann nach einer Spezialisierung für die Fachkrankenpflege zu einem späteren Zeitpunkt in "die Normalpflege" wechseln, um z.B. ihre Seele zu pflegen. Diese Rotation kann zum Vorteil für alle Beteiligten sein. Die Mitarbeiter auf der NORMALSTATION können vom Niveau der Fachkraft profitieren und umgekehrt. Die Fachkraft kann sich von den seelisch belastenden Anforderungen etwas erholen, um später ggf. wieder in den Fachbereich zurück zu wechseln. Ich bin ein sehr großer Befürworter dieser Rotationen und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Nun frage ich mich, nach dem Lesen des Artikels: wo können diese Spezialisten eingesetzt werden, wenn sie seelisch am Rande ihrer Möglichkeiten sind. Werden diese Spezialisten dann den Gesundheitsbereich verlassen, weil sie keinen anderen Arbeitsplatz im Gesundheitswesen finden. Nun kann es ja sein, dass ich für diese Entwicklungen zu alt bin, aber fragen darf ich ja doch, oder??
Kollegiale Grüße aus dem Ruhrgebiet,
IKARUS 

Offline dino

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #1 am: 09. April 2011, 19:24:42 »
der Link funzt net  :?

Offline IKARUS

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #2 am: 10. April 2011, 12:25:56 »
Hallo Dino,
ich habe mir die Anhänge heute geöffnet. Es hat bei mir funktioniert. Versuche es doch noch einmal!
Grüße aus Essen,
IKARUS

Offline dino

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #3 am: 10. April 2011, 13:21:17 »
Ok, klappt jetzt. Also wenn OTA und ATA auf die 3-jährige aufbauen hat man theoretisch wenig Probleme wieder auf einer Station zu arbeiten, in der Praxis schon. Die Ma würden eine komplette Einarbeitung benötigen bevor sie voll einsetzbar wären. Und wenn jemand vom Job fix und alle ist gehört er/sie erstmal nicht versetzt sondern in Kur. Während der Kur könnte sich dann herauskristallisieren ob der Ma "nicht mehr kann" oder einfach nur überarbeitet war. Von Rotationen halte ich gar nix, außer Ma wollen es. Nicht umsonst hat sich jeder "sein" Fachgebiet herausgesucht.
Schönen Sonntag noch
dino

Offline IKARUS

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #4 am: 10. April 2011, 13:28:14 »
Hallo Dino,
Rotationen sollten immer auf Freiwilligkeit ruhen, ansonsten sind Probleme vorprogrammiert. Wenn Du gegen eine Rotation bist ist das doch ok! Mittlerweile gibt es in den Kliniken im Ruhrgebiet mehrere Springerpools. In diesen Pool "gehen" die Mitarbeiter freiwillig und geben überwiegend gute Rückmeldungen. Es gibt auch negative, aber die lassen sich ja besprechen und lösen. Deinen Standpunkt respektierend bleibe ich bei meinem.
Kollegiale Grüße aus Essen,
IKARUS

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #5 am: 10. April 2011, 13:32:52 »
Solange jeder zufrieden ist ists doch ok. Springerpools als Ausfallreserve (z. B. Ausfall während der Fachpflege) halte ich für sinnvoll, grade für Frischexaminierte die noch nicht wissen wo sie ihr Ei legen wollen.
Wir haben Sonnenschein, wie ists im Ruhrgebiet?
dino

Offline IKARUS

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #6 am: 10. April 2011, 20:44:54 »
Hi Dino,
wir hatten im Ruhrgebiet auch einen schönen sonnigen Tag.
Die Springerpools sind nicht so gemeint, dass Mitarbeiter von den allgemeinen Stationen zu den Fachbereichen wechseln oder vom Fachbericht in die allgemein Pflege wechseln. Wer im OP ingesetzt ist, wechselt "nur" zwischen den OP-Fachrichtungen. Wer in der Allgemeinpflege eingesetzt wird, wird auch nur in diesem Bereich eingesetzt. Alees auf freiwilliger Basis. Es gibt Mitarbeiter die das toll finden und es gibt Mitarbeiter die es ablehnen. Wie ich bereits schrieb:ich finde es toll und respektiere selbstverständlich andere Meinungen. Nach meiern bescheidenen Erfahrung sind umfassendere Mitarbeiter bei notwendigen Stellenwechsel besser dran als "die Nur-Spezialisten". So der Standpunkt von Pflegedirektoren, die ich kenne.
Weiterhin sonnige Tag!
Kollegiale Grüße aus dem Ruhrgebiet,
IKARUS

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #7 am: 10. April 2011, 21:17:16 »
Nach einem ruhigen S-Dienst hab ich mir grade erstmal ein kastriertes Blondes gegönnt :-D Wir haben bei uns überschaubare Bereiche, und keine OP`s. Das Gros unserer Mitarbeiter hat auch bei uns gelernt und somit in der Regel fast alle Bereiche kennen gelernt. Versetzungen/allgemeine Fluktuation gering. Eine Kollegin ging in Rente und bleibt uns aber als Zeitkraft erhalten. Dies hat den Vorteil das sich jeder Top, auskennt was sich grade in kritischen Situationen immer wieder positiv bemerkbar macht.
Mir ist schon klar das keine Pflegekräfte von den Stationen ohne Fachweiterbildung in Funktionsbereiche wechseln können, aber so wie Du schriebst ging ich davon aus das ausgepowerte Kräfte von stark beanspruchten Funktionseinheiten zum "Erholen" (wo gibts das im Krhs?) auf Pflestationen versetzt werden.
Einen schönen Abend noch
dino

Offline IKARUS

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #8 am: 11. April 2011, 14:06:20 »
Hi Dino,
da ist es wieder mit den Kommunikationsprobleme über dieses Formu. Ich meinte nicht "Erholen in der Hängematte", sondern durch einen Stationswechsel kann sich die Seele erholen. Der Mitarbeiter soll schon arbeiten, so er kann, aber er muss auch begleitet werden. Es gibt einige Pflegedirektoren, die sich diesem Thema widmen.
Viele sagen und schreiben: der Mitarbeiter ist unser größtes Potential. Allerdings handel sie nicht so wie sie Sprechen/schreiben[lassen].
Ich habe oft persönliche zu hören bekommen: "wenn sie das nicht mehr aushalten, dann müssen sie gehen". Das ist keine Bertreuung von Vorgesetzten gegenüber engagierten Mitarbeitern.
Was engagierte Mitarbeiter sind, ist ein eigenes Thema.
Kollegiale Grüße aus Essen,
IKARUS

Offline dino

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #9 am: 11. April 2011, 15:32:15 »
Hi, deshalb hab ich auch erholen in "" "" gesetzt. Ausgepowerte MA`s im Regen stehen zu lassen oder "frei zu setzen" macht in den meisten Fällen auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen keinen Sinn. Denn mit dem MA geht auch know how verloren. Ein neuer MA muss erstmal eingearbeitet werden und Erfahrung sammeln.
VG aus dem Taunus
dino
« Letzte Änderung: 12. April 2011, 18:32:30 von dino »

Offline IKARUS

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #10 am: 11. April 2011, 22:32:23 »
Hi Dino,
bei allen unterschiedlichen Standpunkten kommt mir doch oft der Gedanke, dass wir so unterschiedlich nicht denken. Wir drücken uns gelegentlich nur "anders" aus.
Sonnige und fröhliche Grüße aus Essen,
IKARUS

Offline dino

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #11 am: 12. April 2011, 11:19:02 »
Hi Ikarus, dass ist halt net-bedingt, andersrum, ohne net könnte wir auch nicht diskutieren
VG dino

Offline IKARUS

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #12 am: 12. April 2011, 12:27:45 »
Hi Dino,
aber auf die anregenden Diskussionen mit Dir, möchte ich nicht verzichten.
Kollegiale Grüße aus Essen,
IKARUS

Offline Tiamat

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Re: Spezialisierungen im Gesundheitswesen
« Antwort #13 am: 09. August 2011, 02:36:01 »
Einen Punkt möchte ich jetzt doch noch mal aufgreifen.
Ich bin der Meinung, wenn eine Fachkrankenpflegekraft psychisch nicht mehr in der Lage ist sich selbst durch einen Wechsel innerhalb seines/ihres Fachbereiches zu erholen, dann sollte ein Wechsel aus dem Bereich endständig sein. Denn die Belastungen durch ein Returwechsel werden nicht geringer und es ist auch nicht in einem solchen Fall der Fachlichkeit der betroffenen Person zuträglich (Was soll eine Fachkrankenpflegekraft auf einer Normalstation für seinen Bereich erlernen, wenn er/sie wird zurück wechseln will?), von den betriebswirtschaftlichen Folgen will ich garnicht erst anfangen. Das Ganze klappt ja schon nicht bei welchseln zwischen ICU und IMC.

Mit freundlichen Grüßen

Tiamat