Bei mir wurde beim Zahnarzt vor einer Wurzelbehandlung durchs Röntgen ein Schatten festgestellt. Also zum HNO, nochmal Röntgen, es war eine Zyste. Mein HNO, ein waschechter Ungar mit Vornamen Tibor, schlug eine Caldwell-Luc-Operation sowie als Erweiterung eine Muschelkappung vor da ich auch unter einer chronischen Sinusitis litt. Da ich manchmal absolut geniale Einfälle habe wählte ich eine Lokale. Dies war eine klitzekleine Fehleinschätzung der Lage. Ich wollte nämlich nachmittags g. ä. R. nach Hause. Die ersten Zweifel beschlichen mich als mein Bettnachbar nach der OP (er hatte nur ne Muka) hereingerollt wurde. Dann kam ich. Das Einzige was gut lief war die Viggo. Dann kam die Kiefersperre. Dann die Lokale. Die Anästhesie langte leider nicht ganz, durch die Kiefersperre konnte ich nun aber nur irgendwelche unverständlichen Laute von mir geben. Verschwommen nahm ich irgendwann ein Lächeln auf Tibors Gesicht wahr. Mit dezentem Dialekt sagte er mir: Hab ich Zystä in der Hand, ist sich so großß wie Pflaume, legte sie in eine Schüssel, zog den Mundschutz herunter und widmete sich seinem Tee. Anschließend öffnete er ein Fenster und gönnte sich ein Zigarettchen. Dann kam die Muka dran. Nachdem man dann bei mir eine mäßige Schocksymptomatik bemerkte (ein suboptimaler RR syst so um die 70 und ein Ganzkörpertremor) wurde erstmal diskutiert was denn die Ursache sein könne. Und jaaaa, die Lokale wurde verstärkt und ich bekam ne HAES im Schuss. Aus der g. ä. R. wurde nix. Am nächsten Tag bot mir Tibor an ich könne doch nach Abheilen gleich drinne bleiben, dann kämen die Mandeln dran. Auf dieses sehr freundliche Angebot hab ich dann schweren Herzens verzichtet. Ach ja, seit der OP schlägt sich jede Erkältung massiv auf meine Nase nieder.
Schaudernde Grüße
dino
