Nun muss beim Einsatz nur noch das Personal mitspielen. Wenn uns Maschinen bei den täglichen Aufgaben unterstützen sollen, müssen wir auch auf den Bruchteil einer Minute mit unserer Aufgabe fertig sein, sonst wird das "Roboter-Projekt" scheitern. Oder die Frage muss beantwortet werden: Können Gesundheitsberufler und Patienten auf Knopfdruck "fertig" werden? In der Industrie müssen die Arbeiter am Fließband sich der Taktgeschwindigkeit des Fließbandes anpassen. Das stelle ich mir in der Klinik schwer vor. Obwohl ich einräume, dass es in den Kliniken auch Arbeitsbereiche gibt, an denen sich Roboter erfolgreich haben in den Alltag integrieren lassen.
Beim Betrachten des Werbevideos dacht ich spontan an die Vorführungen auf den Messen. Da werden immer leichte und schlanke Menschen auf die Systeme gepackt, was der Wirklichkeit im Klinikalltag nicht nahe kommt. Es macht aber mehr her fürs Auge!
Wir haben den Spieß mal bei einer Vorführung in der Klinik umgedreht.
Da wollte die PDL etwas für die Stationen durchsetzen, wovon die SL´er nicht so überzeugt waren. Die Vorführung begann und der Außendienstmitarbeiter der Firma suchte sich eine kleine zierlich Kollegin aus, die er als "Patient" einsetzen wollte. Unterstützt von der PDL[sie unterstütze den Verkäufer!] gab die junge Kollegin höflicher Weise auch keine Widerworte. Mitten in der Vorführung bekam sie (wie wir erwartet hatten) "Herzprobleme". Dann meldete sich ein wohlgeformter knubbeliger Kollege als Ersatzmodel. Da kamen Verkäufer und PDL zu höheren Temperaturen.
Wir hatten unseren Spaß und so ein Verhalten von der PDL nie mehr durchmachen müssen. Manchmal führt auch Pfiffigkeit zum Ziel.
Beste Grüße aus Essen, IKARUS