Autor Thema: "Altenpflege - Pfleger werden billig abgespeist"  (Gelesen 2214 mal)

Offline Thomas Beßen

  • Administrator
  • *
  • Beiträge: 11.187
  • - die Menschen stärken, die Sachen klären -
    • http://www.pflegesoft.de
"Altenpflege - Pfleger werden billig abgespeist"
« am: 29. Januar 2015, 06:52:15 »
"Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst ständig, doch in der Altenpflege herrscht Fachkräftemangel. 30.000 Stellen sind unbesetzt. Der Beruf ist unattraktiv - das könnte auch damit zusammenhängen, dass Fachkräfte in der Altenpflege ein Fünftel weniger verdienen als in anderen Branchen.

Wenn Karl-Josef Laumann, der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, über die Branche spricht, nutzt er oft und gern eine Feststellung, die so schlicht wie richtig ist: „Geld pflegt nicht.“ Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst stetig, doch schon heute herrscht in der Altenpflege Fachkräftemangel. 30 000 Stellen sind unbesetzt, bis 2030 fehlen Studien zufolge bis zu 300 000 Pflegekräfte. Warum der Beruf für junge Menschen so unattraktiv ist, darüber gibt es bisher nur Mutmaßungen. Ein Verdacht: In der Pflege wird deutlich zu wenig verdient. Eine neue Untersuchung, die sich erstmals detailliert mit der Bezahlung der Altenpfleger beschäftigt, bestätigt das nun. Die Krankenpfleger stehen dagegen überraschend gut da. ..."


Quelle & mehr: http://www.fr-online.de bzw. http://www.fr-online.de/wirtschaft/altenpflege-pfleger-werden-billig-abgespeist,1472780,29678986.html

Guten Morgen!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

  • Member
  • *
  • Beiträge: 2.890
  • Tanzen ist Träumen mit den Füßen
Re: "Altenpflege - Pfleger werden billig abgespeist"
« Antwort #1 am: 29. Januar 2015, 11:13:29 »
Super schön wenn Herr Naumann trällert, dass Geld nicht pflegt. Aber wird dafür gesorgt, dass das Personal von den Einkünften gut leben kann? Zuerst bekäme man die Antwort, dass für das Geld/die Tariflohnhöhe die Tarifpartner verantwortlich sind.
Richtig!
Wo und wie sind wir Pflegende organisiert?? Es müsste schon eine Gewerkschaft sein. Ein Berufsverband ist hier kein Tarifpartner!
Was wäre, wenn alle Pflegende EINS wären?
Ein Schritt in diese Richtung als Grundlage zu ALLEM wäre die Generalisitk.
Eine super starke Pflegegruppe könnte gemeinsame Forderungen stellen. Da sind die auf Selbständigkeit pochenden Altenpflegemanager auf dem Holzwege. Kleine Gruppen werden in der Regel nicht ernst genommen.
Ein uraltes Problem unserer Berufsgruppe PFLEGE. Dann die tradierte Vorstellung [der Bevölkerung], dass heutige PFLEGENDE für Gotteslohn arbeiten sollten.
In den Köpfen vieler Bürger ist PFLEGE noch ein Liebesdienst. Die verstehen kaum, dass viele PFLEGENDE [wir müssen der Bevölkerung klarmachen dass ... Andere tun es nicht für uns!!] heute von ihrem Beruf leben müssen und nicht in und von einem Orden leben.
Dieses hat unsere Berufsgruppe bis heute nicht hinbekommen, dass sie der Bevölkerung klar gemacht hat, dass PFLEGE auch eine Dienstleistung ist, wie so viele andere, für die man Geld auf den Tisch legen muss. 
Wenn die Bevölkerung im Alter gepflegt werden will, dann soll  sie auch Stellung beziehen zum Standpunkt
"Was ist uns Pflege wert? Von wem wollen wir gepflegt werden?"
Gut ausgebildetes Pflegepersonal ist wie in jedem anderen Beruf sein Geld wert!
Aber genau das müssen wir deutlicher herausstellen. Da helfen Grabenkämpfe nicht! Altenpflege gegen Krankenpflege und und und

Geld pflegt nicht! Aber wir leben davon! Von einem Dankeschön werden meine Kinder nicht satt!
Die heutige Jugend geht nicht in einen Pflegeberuf weil sie für ein Dankeschön ihren Dienst tun wollen. Sie wollen mit ihrer Hände Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen. Verdienen was sie verdienen!
Politiker werden uns hier nicht helfen, solange wir zerstritten sind. Nur eine stark organisierte Berufsgruppe (man sehe sich die Metaller an!) wird von den Politikern und der Bevölkerung ernst genommen.
Also! Engagement im Beruf und in der Berufspolitik gehört auf die to-do-Liste.
Beste Grüße aus dem kampferprobten Ruhrgebiet, IKARUS