melden am 13.01.2015 die NEWS auf Station24.de
"Das Bündnis für Altenpflege hat angesichts der jüngst präsentierten Rekordausbildungszahlen in der Altenpflege die Pläne einer generalistischen Ausbildung kritisiert. Laut dem Zwischenbericht zur „Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege" der Bundesregierung hat die Altenpflegeausbildung in der Bundesrepublik mit 26.740 Eintritten einen neuen Spitzenwert erreicht. Ob dieser Nachrichten sei das Vorhaben der Bundesregierung, den Altenpflegeberuf zugunsten der Generalistik aufzugeben, „in keiner Weise nachvollziehbar", sagte der Bündnisvertreter Thomas Kunczik gestern in Berlin.
Er forderte die Politik auf, die Generalistik-Pläne sofort zu stoppen und außerdem das Schulgeld in allen Bundesländern abzuschaffen, was bisher nur in 9 Ländern der Fall sei. Für den in dem Bericht dargestellten Aspekt, dass in weiteren drei Bundesländern genügend kostenfreien Schulplätze zur Verfügung stünden, „würden wir gern einmal Belege sehen", so Kunczik weiter."
Erfreut bin ich über diese Meldung nicht, kann sie aber nachvollziehen. Es spiegelt ja auch meine Beobachtungen in den Altenpflegeschulen wider.
Da wünschen sich die Altenpflegeschülerinnen und Altenpflegeschüler und ebenso ihre Ausbilder, dass sie von "der großen Krankenpflege" mehr Anerkennung bekommen. Der Wunsch könnte nachvollziehbar sein, wenn es nicht einige Spitzen aus diesen Reihen gäbe.
Da unterstellen "die AltenpflegeschülerINNEN" und ihre Ausbilder, dass sie kompetenter seien in Sachen Empathie, wohingegen die Krankenpflegeschüler sich auf das somatische konzentrieren würden.
Ich, der aus der Somatik kommt, habe es nicht leicht, wenn ich mir erlaube, dies in einem anderen Lichte darzustellen.
Und hier ist der Ansatz meiner Kritik!!
Das jeder Mensch seinen Blickwinkel hat ist für mich normal und ebenso ok.
Wenn aber Menschen ihren Blickwinkel als den "richtigen" betrachten, kann das Probleme aufwerfen.
So sehe ich das auch hier in diesem Falle!!
Jetzt wo die Altenpflegeschulen einen großen Zulauf bekommen (gut so!!!), wollen sie keinen Zusammenschluss und beharren sogar auf ihre Selbständigkeit. Das ist mir auch bekannt aus der Politik und dem südlichsten Bundesland. Sie plädieren für Solidarität in Zeiten wo sie Hilfe benötigen. Sie wehren sich gegen eine Solidarität in Zeiten ihres Überflusses.
Ich denke, dass es den Gegner der Generalistik darum geht, ihre Pfründe zu bewahren, statt dass sie die Chancen sehen die eine Generalistik bietet. Dies besonders international.
Ich möchte es an dieser Stelle noch einmal deutlich hervorheben: nur in der BRD ist der Berufsstand der Altenpflegefachkraft bekannt. In anderen europäischen Ländern haben die Pflegekräfte eine gemeinsame Ausbildungsgrundlagen und spezialisieren sich erst später in den Bereichen der Kinder- Erwachsenen- oder Altenpflege.
Der Vorteil hier liegt darin, dass eine Weiterqualifizierung in die Nachbardisziplinen leichter ist als bei uns im Lande der Bewahrer!!
Beste berufspolitische Grüße aus Essen, IKARUS