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Dennoch habe ich zu dem Thema einen Gedanken.
Wenn am "Ende" geschwiegen wird, ist das doch ein Ausdruck der Sprachlosigkeit. Eine Sprachlosigkeit, obwohl wir doch eine Sprache sprechen, die auf Mängel in der Ausbildung zurück zu führen sind.
Ob wir Pflegekräfte oder andere Medizinische-Fach-Berufsangehörige haben bei der Begleitung Sterbender so ihre Probleme. Wer lernt schon Schwerstkranke und sterbende zu begleiten?
Wir lernen in unseren Ausbildungen wir wie Probleme und Herausforderungen technisch lösen sollen. Oft klappt das ja auch prima!
Wenn sich Betroffene Klartext wünschen, ist es doch oft so, dass wir meinen, dass der Betroffenen oder seine Angehörigen die kommenden Wahrheit "nicht vertragen" können.
Woher nehmen wir diese Sicherheit?
Das kann uns so vorgelebt sein, weil es nämlich das Verhalten unserer Eltern und Vorgesetzte war, dass sie schwierige Sachverhalte durch Schweigen negiert werden sollen.
Was ich nicht anspreche, wird dann wohl auch aus dem Blickfeld verschwinden. Das geht aber so nicht!!
Weil es zu diesem Punkt nicht viele Fachpraktiker gibt, gibt es auch kaum eine zeitnahe Lösung.
Die Theoretiker (die ja auch aus der Praxis kommen können!) haben mitunter auch eine begrenzte Eloquenz.
Wie kann man hier das Problem lösen, das an sprachlichen Barrieren scheitert?
Eine Offenheit gegenüber sprachgewannten Kollegen (auch wenn sie aus benachbarten Fach-Disziplinen kommen) kann hilfreich sein.
Ich habe besonders davon profitiert, wenn ich mich gegenüber Laien geöffnet habe. Die Sichtweisen der "Unkundigen" ist sehr oft hilfreich gewesen, Sachverhalte auch einmal anders zu formulieren, als es in der Fachgesellschaft üblich ist.
Ein Beispiel: Wir hatten in unserer Bildungsstätte eine "hochdekorierten" Rettungsassistenten als Gastdozenten. Der Unterricht war fachlich sehr gut. Was er jedoch nicht bedacht hat, war der Umstand, dass die Zielgruppe Hausfrauen waren, die in den Pflegeberuf eingeführt werden sollen.
Es gibt ja folgende Möglichkeiten, die sicherlich bekannt sind.
Ich muss nicht einem Menschen sagen, dass er dumm ist, ich kann ihm auch aufzeigen wo und wie er sich weiterentwickeln kann. Andere Worte erzielen auch andere Ergebnisse.
Als ich das Thema STERBEN und TOD als Unterrichtsthema vorgeschlagen habe, wollten unsere Schülerinnen das Thema nicht bearbeiten. Die Ablehnung eines Themas setze ich gleich mit dem Verschweigen von "schwierigen Themen".
Wenn ich ein "schwieriges Thema" vor der Brust habe, frage ich zeitnah einige Freunde von mir, die zu dem Thema keinen engen Bezug haben. Das hilft mir dabei "um die Ecke zu sehen und zu hören".
Viele Grüße, IKARUS