Das wirkt auf mich so, dass die Wunddokumentation in Zukunft ruck zuck passieren kann.
Bleibt für mich die Frage, ob das Beschreiben einer Wund in den Hintergrund rücken könnte.
Ich höre schon vielerorts die Antwort: "sehen sie doch selber!" Mit dem Ausformulieren für die schriftliche Dokumentation oder bei der Übergabe an die Kollegin kann ja auch diese Kompetenz geschult werden.
Manche höre ich in meinem geistigen Ohr :"da ist er wieder der Lehrer im Pfleger!"
Die Interpretation eines Zustands der Wunde ist eine Sache. Ihren Verlauf zu prognostizieren eine andere.
Alleine die Geruchskomponente bei der Interpretation eines Zustands ist von unerlässlicher Wichtigkeit.
Bis ich das von meinem Mentor gelernt habe, sind viele Monate vergangen. Der konnte den Erreger riechen und konnte somit das kommende Ergebnis aus der BAK vorhersagen. Auch konnte er und später ich, am Geruch die kommenden Tendenz "absehen".
Diese Kompetenz wird verkümmern, wenn man sich auf die technischen Hilfsmittel konzentriert.
Alleine erinnere ich die Diagnostik von Mikrobrüchen. Zu beginn meiner Lehrzeit konnte das jeder Unfallchirurg in Bochum (und andernorts!). Heute können das die Traumatologen nur noch mittels CT oder MRT erkennen.
Auch das ist Fortschritt!
Mir schwebt da der Gedanke vor, dass man alt und jung kombinieren sollte. Es gibt ja wenige in unserem Nachwuchs, der dafür heute empfänglich sind.
Freuen wir uns auf das Kommende und pflegen wir das Erreichte.
VG,IKARUS