Autor Thema: Ein Bluttest soll Alzheimer voraussagen  (Gelesen 2132 mal)

Offline Thomas Beßen

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Ein Bluttest soll Alzheimer voraussagen
« am: 17. Juli 2014, 06:17:01 »
"Sind es bloß Gedächtnisprobleme oder ist es Demenz? Ein neuer Bluttest soll mit fast 90-prozentiger Genauigkeit prognostizieren, ob jemand an Alzheimer erkranken wird.

Wo war noch gleich der Autoschlüssel? Und welcher Wochentag ist heute? Viele Menschen leiden unter Gedächtnisproblemen und fragen sich, ob sich bei ihnen eine Alzheimer-Krankheit anbahnt. Ein neuer Bluttest verspricht nun, darüber Aufschluss zu geben. Entwickelt hat ihn ein britisches Forscherteam zusammen mit der Biotechnik-Firma Proteome Sciences. Der Test sagt einer Studie zufolge das Risiko von Menschen mit Gedächtnisproblemen, in den nächsten zwölf Monaten an Alzheimer zu erkranken, mit einer Genauigkeit von 87 Prozent voraus. Laut der britischen Zeitung Guardian könnte der Test in den nächsten zwei Jahren verfügbar sein und zwischen 125 und 375 Euro kosten. ..."


Von Hartmut Wewetzer unter http://www.zeit.de/wissen/2014-07/alzheimer-vorhersage-bluttest

Sommerliche Morgengrüße!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Ein Bluttest soll Alzheimer voraussagen
« Antwort #1 am: 17. Juli 2014, 10:20:46 »
Zu dieser Nachricht fällt mir folgendes ein!
Wer wird dann diesen Test bezahlen? Wer hat da welche wirtschaftlichen Interessen?
In der Filmen vom WDR = Quarks und Co wurde das Thema auch bereits beleuchtet. Auch kam in den damaligen Studien heraus - es wurde über einen langen Zeitraum eine Untersuchung angelegt, in der die Merkfähigkeit betroffener Menschen untersucht wurde. Die Probandinnen stimmten auch zu, dass nach ihrem Tode das Gehirn untersucht wurde. Bei einigen Betroffenen ergab die Untersuchung, dass ihre Merkfähigkeit zu Lebzeiten besser wurden. Nach dem Tode fanden die Forscher heraus, dass die Gehirne der Menschen die besonders gut waren, besonders viele Plaques aufwiesen.
Hieraus kann man lernen, dass es nicht zu einer Erkrankung führen muss, wenn etwas nachgewiesen wird. Ebenso kann man krank werden, wenn Wissenschaftler Nichts finden.

In einem der WDR - Filme hat ein schottischer Wissenschaftler durch Zufall entdeckt, das Methylen (ein Färbemittel) die Plaques auflöst. Bis es als Medikament zugelassen wurde, vergingen noch Jahre.

Ich denke, dass mit dem Bluttest Erwartungen und Hoffnungen verbunden werden, die auch nicht erfüllt werden könnten.
Über neue Entwicklungen zu berichten ist ja gut, aber wie gehen wir dann mit den Hoffnungen um, die sich bei den Betroffenen einstellen werden, aber nicht so leicht erfüllt werden können.

Persönlich erinnere ich noch die hohen Erwartungen die an die gezüchtete Eigenhaut gestellt wurden und nicht erfüllt werden konnten. Es waren ja "nur" die isolierten Kreatinozyten, die gezüchtet wurden. Der so gezüchtete "Hautrasen", konnte die vielfältigen Aufgaben die die Haut erfüllen muss nicht erfüllen.

Mir geht es darum, wie wir mit Erkenntnissen umgehen. Wann wir was preisgeben. Nach der Ziehung der Lottozahlen kennt Jeder die Ziffernfolge. Will sagen, dass ich nicht weiß, was aus "Meiner" Aussage gemacht wird - sich entwickelt. Auch hierfür sollten seriöse Fachleute die Verantwortung mittragen.   

Ich bin sehr für Pflege - Forschung, weil sich Etwas weiterentwickeln muss.
Ich bin aber auch für eine moralische Verantwortung der Wissenschaftler. Sie sollten sich hinter ihrem Fachvorhang zurückziehen und den Betroffenen anderen Mitmenschen überlassen.
Sommerliche Grüße aus dem sonnigen Essen, IKARUS