Es ist doch nicht so, dass ich davon ausgehe, dass die Interpretation körpersprachlicher Signale nicht wichtig wären. Eben nicht!! Sie sind für die Interpretation des Patienten unerlässlich wichtig. Viele Patienten und Nichtpatienten sind oft nicht in der Lage ihr Befinden in Worte zu kleiden. Einerseits weil sie es sprachlich nicht können , andererseits, weil es ihnen peinlich sein kann, etwas beim Namen zu nennen. Da sind wir auf die nonverbalen Anteile der Kommunikation dringend angewiesen.
Nun frage ich mich, wie die Ärzte ihr Wissen dann weitertragen.
Als junger Krankenpflegeschüler hatte ich "meine Lehrmeister". Ich durfte zuschauen und interpretieren, was ich beobachtet habe. Bei einem Kaffee und ... gab es dann das meist gute Dienstgespräch. Wenn Korrekturen nötig waren, habe ich diese bekommen. Das geht bei mir bis heute so. Selbst von Schülern bekomme ich noch Blickwinkel aufgezeigt, die kaum in schriftlicher Form möglich wären. Mögen die US-Ärzte ihren Weg gehen. Kann ja auch sein, dass ich den Begriff MIMIKDIAGNOSE zu eng auslege.
Wir können von Pflegeexperten auch einiges lernen. Selbst Fachmenschen für Körpersprache können bei der Interpretation etwas neben der Wirklichkeit ankommen. Der Mix aus Sachverstand und beruflicher Erfahrung (ich denke gerade an Schwester Hildegard mit 30jähriger Berufserfahrung) sind oft hilfreicher als das zitieren von wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Ich bin ja ein Fan der Pflegewissenschaft! Weis aber auch um die Grenzen, die schwer verschiebbar sind.
Ja Thomas, mitunter kann ich am Text auch einiges erkennen. Bin mal gespannt, wie das dann mit der Mimik hier im Forum funktionieren kann.
Pausengrüße aus Essen, IKARUS