Autor Thema: Eine Puppe, die schwitzen kann  (Gelesen 2943 mal)

Offline Thomas Beßen

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Eine Puppe, die schwitzen kann
« am: 22. Juni 2014, 15:31:28 »
Neuer High-Tech-Simulator für Studentenausbildung im Bergmannsheil im Einsatz

"Medizinstudenten der Ruhr-Universität Bochum können Handlungsabläufe in Notfallsituationen jetzt noch realitätsnäher einüben: Dank eines neuen High-Tech-Simulators, der am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil im Einsatz ist. Die computergesteuerte, dem menschlichen Körper nachempfundene Puppe ist in der Lage, typische physiologische Körperfunktionen zu simulieren und diese je nach Programmierung verschiedenen Notfallszenarien anzupassen. Zugleich reagiert sie auf Maßnahmen wie Beatmung, Herz-Kreislaufstabilisierung oder Gabe von Medikamenten - so wie ein Mensch. Medizinstudenten können daran kritische Situationen praxisnah erproben, typische Handlungsabläufe des Notfallmanagements trainieren oder Anästhesieverfahren einüben. Der Simulator kostet in der Anschaffung über 100.000 Euro. Finanziert wurde er von der Ruhr-Universität Bochum und kommt allen im UK RUB verbundenen anästhesiologischen Universitätskliniken für die Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses zugute.

Optimale Ausbildungsbedingungen

„Als Universitätsklinikum gilt es, auch in der Lehre auf Top-Niveau zu spielen“,  sagte Johannes Schmitz, Geschäftsführer des Bergmannsheils bei der offiziellen Übergabe des Simulators durch den Studiendekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Thorsten Schäfer. „Der neue Simulator ist ein wichtiger Schritt, damit die Bochumer und Herner Unikliniken ihren Studenten optimale Ausbildungsbedingungen bieten können.“ Der Simulator zählt zu den modernsten Systemen seiner Art. Die Computersteuerung erlaubt es, eine Vielzahl unterschiedlicher Szenarien nachzuahmen. Typische Fallsituationen, die mit den Studenten geübt werden, sind Herzinfarkt, ein entgleister Diabetes oder die Durchführung einer Reanimation. Auch die Einleitung der Anästhesie bei verschiedenen Grunderkrankungen kann trainiert werden. „Die Puppe hat einen Pulsschlag und Herzrhythmus, sie atmet, schwitzt, spricht und zeigt Pupillenreaktionen“, erläutert Prof. Dr. Peter Zahn, Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin am Bergmannsheil. „Dadurch gibt sie den Studenten Anhaltspunkte für die Diagnose einerseits, andererseits erhalten sie so ein Feedback, ob ihre eingeleiteten Therapiemaßnahmen erfolgreich sind.“

Bis zu 400 Kursteilnehmer pro Jahr

Koordiniert werden die Kurse von erfahrenen Instruktoren, die das Training aus einem separaten Regieraum überwachen. Jedes Training wird auf Video aufgezeichnet. Abschließend erfolgt ein gemeinsames Debriefing mit Instruktoren und Teilnehmern im Sinne einer konstruktiven Manöverkritik, sodass die Studenten Fehler erkennen und künftig vermeiden können. Derzeit werden pro Semester ca. 200 Studenten an dem System ausgebildet. „Der wesentliche Vorteil des Simulators ist, dass er die Trainingssituation extrem realistisch macht“, so Prof. Zahn. „Denn schon nach kurzer Zeit vergessen die Studenten, dass sie nur eine Puppe und keinen Menschen versorgen müssen.“ ..."


Dies und mehr unter http://www.bergmannsheil.de bzw. http://www.bergmannsheil.de/nc/journalisten/presse-einzelansicht/-/2014/06/05/eine-puppe-die-schwitzen-kann.html?type=98&cHash=96d9b043988c3d3f3ddb33513bce56c1&print=1

Sommerliche Grüße!
Thomas Beßen

p.s.: für die Pflegeausbildung durchaus auch denkbar - siehe z.B. "Projekt "Pflege-Tamagotshi" oder entsprechendes Browsergame" von 2008 unter http://www.pflegesoft.de/forum/index.php/topic,737.0.html  8-)
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.