Autor Thema: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp  (Gelesen 9567 mal)

Offline Thomas Beßen

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Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« am: 18. Juni 2014, 05:36:40 »
"Menschen mit Demenz sind keine alten Kinder, die man bemitleiden muss.

Es ist an der Zeit, den Horrorszenarien im Zusammenhang mit Demenz eine positive Vision entgegenzusetzen. Sabine Bodes Buch beschreibt eine gute Zukunft. Denn die Probleme, die heute da sind, und jene, die auf uns zukommen werden, sind lösbar. ..."


Das Buch ist z.B. hier zu beziehen: http://www.amazon.de/Frieden-schlie%C3%9Fen-Demenz-Sabine-Bode/dp/3608948066

Flüchtige Grüße!
Thomas Beßen
« Letzte Änderung: 18. Juni 2014, 06:01:28 von Thomas Beßen »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #1 am: 20. Juni 2014, 09:29:57 »
Als ich die Überschrift las: "Frieden schließen mit ..." kam mir der Gedanke, warum brauche ich Frieden? Wer führt da Krieg? Warum diese Wortwahl? Als ich dann ein Stück weit den Text gelesen habe, kam mir die Frage: wollte die Autorin provozieren? Was ja gelegentlich auch einen Sinn machen kann.

Vor vielen Monaten ist mir die beigefügte Gegenüberstellung unter gekommen, die mir geholfen hat einen anderen Blickwinkel auf die Patienten/Bewohner/Angehörige zu bekommen. Es hat mir geholfen. 

Beste Grüße aus Essen, IKARUS

Offline Dottore

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #2 am: 28. Juni 2014, 17:31:26 »
Alle guten Ansätze in Ehren, aber letztendlich gilt: "Die beste Krankheit taugt nichts." Und Frieden ist nicht abhängig von einem Konflikt, sonst würde man den Verblichenen nicht wünschen, dass sie "in Frieden ruhen". Oder haben Die ihren "Frieden" mit dem Tod gemacht?

Eine Krankheit ist ein Problem. Und gegen Probleme hilft nur eines...brauchbare Lösungen. Frieden machen ist keine Option. In diesem Sinne: "Krieg den Krankheiten!"
"Wer die Wahrheit ausspricht sollte sein Pferd gesattelt lassen."
"Nicht nur Unwissenheit ist ein Segen. Blind- und Taubheit tun es auch."

Offline IKARUS

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #3 am: 28. Juni 2014, 18:37:35 »
Hi Dottore!! Ich denke hier nicht, dass es hier um einen militärischen Frieden geht. Ich denke das es um den Ausgleich geht zwischen zwei Polen. Gut und Schlecht oder erträglich und unerträglich. Auch denke ich, wer den letzten Frieden gefunden hat, muss sich nicht mehr zwischen den beiden Polen Jing und Jang hin und her bewegen. Er könnte in der Mitte angekommen sein, und hat den Ausgleich oder den inneren Frieden/die innere Ruhe. 
Bedenke auch, dass wir (Weißkittel) von Krankheiten leben!!!
Mir sagt es auch nicht zu, wenn Du schreibst. "Krieg den Krankheiten!"
DA wir uns nicht persönlich kennen, ist die Interpretation der gewählten Wortwahl nicht leicht für mich.
Ich habe mir (als Somatiker!!) diesen Sprachgebrauch abgewöhnt und finde es heut gut so. Ich führe keinen Kriege gegen MRSA oder das ARDS.
Ich denke, dass wir mit unserer Sprache Einiges an Schärfe in die Tagessuppe bringen können oder erst gar nicht zulassen müssen.
Es möge aber jeder für sich entscheiden, mit welchen Worte er/sie Botschaften ins Land schicken will/möchte.
Schönen Abend noch allen Usern!!
Gruß, IKARUS

Offline Dottore

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #4 am: 29. Juni 2014, 09:32:21 »
Wir leben nicht (nur) von Krankheiten. Wir leben z.B. auch von der Gesunderhaltung. Deswegen schimpfen wir uns jetzt auch wohl "Gesundheits- und Krankenpfleger". Das bedeutet also auch, Prophylaxe, Prävention, etc. Ich weiß zwar nicht ob es stimmt, dass in bestimmten Kulturkreisen der Arzt bezahlt wird solange seine Patienten gesund sind und wenn sie krank sind bekommt er kein Geld mehr, aber diese Kultur(en) scheinen auch großen Wert auf Prävention zu legen. Und Frieden machen mit Demenz oder einer beliebigen anderen Krankheit kann man entweder wenn es ein Heilmittel oder einen Impfstoff gibt, denn dann ist die Krankheit ja "befriedet".
« Letzte Änderung: 29. Juni 2014, 09:37:54 von Dottore »
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Offline IKARUS

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #5 am: 29. Juni 2014, 10:16:20 »
Ja, die Prävention ist auch wieder eine Aufgabe der beruflichen Pflege geworden, weshalb die neuen Namensgebung sehr viel Sinn macht. Das Angehörige der Gesundheitsberufe nur bezahlt wurden, wenn der Patient gesund geworden war ist eine Tatsache. Möchtest Du in so einem System leben? Ich nicht! Denn wir sind nicht alleine für einen guten Ausgang einer Behandlung verantwortlich. Um ein guten Ende einer Behandlung hinzubekommen, bedarf es der aktiven Mitarbeit des Patienten und seiner Angehörigen.  Sie können/sollten sich nicht zurücklehnen dürfen mit den Worten: "mach mich mal gesund!" Wenn eine Betroffener sein Leben und seine Lebensstil nicht ändert, sind wir mit unserem "Latein" oft zeitig am Ende. Unser qualifiziertes Tun ist dann zum Scheitern verurteilt. Warum sollten wir dann für unser Tun kein Geld bekommen. So en System will ich nicht favorisieren.
Ich bin jedoch dafür, dass die Angehörigen der Gesundheitsberufe von unabhängigen Institutionen (z. B. -kammern) überprüft werden. Denn Spiztbuben gibt es ja in allen Berufen und Gesellschaftsschichten.

Beste Grüße, IKARUS


Offline Dottore

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #6 am: 29. Juni 2014, 10:29:08 »
Nicht, wenn er "gesund geworden ist", sondern "solange er gesund war". Und nein, ich will nicht das System ändern (bis auf ein paar Kleinigkeiten). Ich möchte mich aber mit Krankheiten nicht abfinden. Es gibt die Medizin, es gibt die Forschung, und dass alles hat endlich wieder dem Wohle des Menschen zu dienen und nicht den Geldbörsen einiger weniger. Im Übrigen meine ich, dass in einem der Skandinavischen Länder die Einwohner einen individuell angepassten Krankenversicherungsbeitrag entrichten, der u.a. an ihren Lebensstil angepasst ist. Spricht wer (viel) raucht oder viel Alkohol konsumiert, wird z.B. noch stärker zur Kasse gebeten.
« Letzte Änderung: 29. Juni 2014, 10:31:24 von Dottore »
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Offline IKARUS

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #7 am: 29. Juni 2014, 19:38:44 »
Das mit dem Rauchen und Trinken kann ich gut nachvollziehen und teile deinen Standpunkt. Es gibt da aber noch den folgenden Verteilungsschlüssel.
Neben dem Trinken und Rauchen könnten dann noch die Fansportarten hinzugezogen werden. Also alles was mit individuellem Risiko verbunden ist.
Aber wer will das ernsthaft anstoßen und durchsetzen? Deine Anmerkung mit der "schrägen" Verteilung des Geldes im Gesundheitswesen ist ja auch richtig. An dem Thema haben sie schon viele "Gesundheitspolitiker die Finger verbrannt". Also hat sich nicht geändert. Ob sich was ändern könnte glaube ich kaum!!
Zum Einleitungssatz! Kennst Du Salutogenese??

Beste Grüße, IKARUS

Offline dino

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #8 am: 30. Juni 2014, 13:42:28 »
Ich kenne Slogans die imlizieren das es einen "Kampf" mit Krankheiten gibt, der bekannteste Slogan lautet "Kampf dem Herztod". Ich empfinde z. B. eine Rea als Kampf. Auch im Volsmund heißt es bei einem negativen Ausgang: Er hat den Kampf verloren. Im Krieg gibt es Gewinner, Verlierer, Versehrte auf beiden Seiten. Bei uns gibt es Gewinner, Verlierer und ebenso Versehrte (hier Behinderungen z. B. Z. n. VU oder burn out auf Helferseite). Und wie ein Kriegsamputierter lernt mit seiner Prothese umzugehen so lernt der Pat. mit Laktoseintoleranz mit seiner Diät zu leben. Ich finde das man gute Analogien ziehen kann. Und eine Grippeepidemie ist ist ein Massenvernichtungsmittel das mehr Opfer fordern kann als die Hiroshima Bombe. Aber wie man was nennt muss cjeder für sich entscheiden.
Viele Grüße
dino

Offline IKARUS

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #9 am: 30. Juni 2014, 14:25:00 »
Das Jeder für sich seine Wortwahl treffen sollte ist unbestritten Dino. Es ist dann aber die Interpretation des geschriebenen oder gesprochenen Wortes.

Dein Vergleich mit den Grippeviren und der Hiroschima-Bombe kann passend sein.

Dazu fällt mir dann ein, dass um das HI-Virus so ein Heip gemacht wird und über die nosokomialen Infektionen kaum geredet oder qualifiziert gehandelt wird.   
Saubere Grüße aus Essen, IKARUS

Offline dino

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #10 am: 30. Juni 2014, 15:30:16 »
Auch hier wieder meine Analogie zum "echten" Krieg, die Kriegsberichterstatter. HIV wurde von den Medien hochgeputscht und es brachte Quote, so wie die Luftangriffe auf Bagdad Quote machten. Und letztere waren nicht kriegsentscheidend.
Müde Grüße
dino

Offline IKARUS

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #11 am: 30. Juni 2014, 15:41:52 »
Dann schlafe gut vor mein Bester, damit DU um 22 Uhr deine Pflicht als DFB- Fan nachkommen kannst.
Schönes Spiel wünscht Michael der auf dem Tanzboden sich austoben wird.

Offline dino

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #12 am: 30. Juni 2014, 15:53:00 »
Wenn ich jetzt schlafe könnte ich bösen Ärger bekommen. Ich hab so gegen 22:00 ein Date mit der Bubu Zentrale, denn am Wochenende bin ich umgezogen :? :?
Viele Grüße
dino

Offline Dottore

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #13 am: 01. Juli 2014, 00:13:18 »
Zum Einleitungssatz! Kennst Du Salutogenese??
Ja, die Gesundheitsentstehung war Bestandteil des Lehrstoffes im ersten Jahr der Ausbildung. Soll ich auch jetzt aufzählen, was Aaron Antonovsky zum Besten gab bzgl. z.B. Systemische Gesundheit, Chaos und Ordnung, etc.? Oder dass seine Salutogenese nicht gänzlich frei von Kritik geblieben ist?
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Offline IKARUS

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Re: Frieden schließen mit Demenz - Buchtipp
« Antwort #14 am: 01. Juli 2014, 08:12:41 »
Warum sollte man etwas Neues/Gutes(?) nicht kritisieren? Es bleibt dann die Frage , was man mit der Kritik bezwecken/erreichen will. Ich erinnere gut, dass ein Fachmann als er noch nicht in einem Projekt beteiligt war, das Projekt nur zerrissen hat. Als er im Projekt war, war von ihm kaum noch etwas zum Projekt zu hören.
Für mich bedeutet KRITIK betrachten.
Für viele Menschen die ich kenne bedeutet KRITIK den Anderen/das Projekt fertig/nieder machen.
Da geht es nicht um Sachlichkeit, sondern oft nur um das Ausüben von Macht. 

Mir ist jede Kritik und Auseinandersetzung wichtig, wenn dabei darauf geachtet wird, dass der ANDERE nicht persönlich angegriffen/verletzt wird.

Beste Grüße, IKARUS