Ein Polizeisprecher bestätigte t-online.de: Es gibt einen neuen Ebola-Verdachtsfall in Deutschland. Demnach wurden Polizei und Rettungskräfte am Dienstagvormittag in ein Berliner Jobcenter in der Storkower Straße im Stadtteil Prenzlauer Berg gerufen. Die Polizei sperrte das Gebäude ab.
Das Alarmierungsstichwort für die Einsatzkräfte habe "Ebola" gelautet, sagte ein Feuerwehrsprecher der "Berliner Morgenpost". Laut "Bild" soll ein Mitarbeiter des Centers den Verdacht geäußert haben, dass eine Klientin an Ebola erkrankt sein könnte. Dabei gehe es offenbar um eine 30-jährige Frau mit Kreislauf-Problemen. Laut Feuerwehr sei ein Amtsarzt unterwegs in das Jobcenter. Nach Informationen der "Berliner Morgenpost" hatte sich die Frau, deren Identität noch unklar ist, zuvor in Westafrika aufgehalten.
Alle Kontaktpersonen isoliert
Sie werde derzeit in einem Rettungswagen untersucht. Auch die Kontaktpersonen seien isoliert. Alle Personen, die sich in dem Job-Center befänden, müssten dort zunächst bleiben. Die Dauer der Maßnahmen war am Mittag zunächst unklar.
Es ist der erste Verdachtsfall in Berlin. Mitte August hatte es bereits einen Ebola-Verdacht in Hamburg gegeben, der sich allerdings nicht bestätigt hat.
Erst heute hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgeteilt, allein in den drei Tagen bis vergangenen Samstag seien in Westafrika 84 weitere Menschen an dem tödlichen Erreger gestorben. Nach WHO-Zählung stiegt die Zahl der Opfer in Liberia, Sierra Leone, Guinea und Nigeria auf insgesamt 1229 Tote und 2240 Infizierte.
Auch in Spanien Ebola-Verdacht
Zudem machen der WHO neue Verdachtsfälle in Spanien und Belgien Sorgen. In der baskischen Wirtschaftsmetropole Bilbao wurde ein Patient wegen einer möglichen Ebola-Infektion in die Quarantäne-Station eines Krankenhauses gebracht.
Im belgischen Ostende wurde ein 13 Jahre alter Jugendlicher isoliert. Der aus dem westafrikanischen Guinea stammende Junge war am Sonntag mit starkem Fieber eingeliefert worden, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga.
Das Krankenhaus AZ Damiaan schließe eine Ebola-Infektion nicht aus. Innerhalb der nächsten zwei Tage werde sich zeigen, ob das Fieber wieder zurückgehe.
Weniger ansteckend als Grippe
Ebola kann nur über einen Bluttest nachgewiesen werden. Die ersten Anzeichen für die Infektionskrankheit sind mit Fieber und Kreislaufproblemen ähnlich wie bei einer Grippe oder anderen Tropenkrankheiten wie Malaria.
Ebola ist aber weniger ansteckend als Grippe und kann nur über den Kontakt mit Körperflüssigkeiten in Wunden oder Schleimhäuten übertragen werden. Berlin ist auf mögliche Ebola-Fälle mit Isolierstationen gut vorbereitet.
Ebola ist eine Viruserkrankung, und als solche wirkt sie wie alle anderen Viruserkrankungen auch psychologisch. Als Beispiele nenne ich Schweinegrippe und AIDS. Hinzu kommen die Medien. Somit wird ein Szenario geschaffen weiches mit der Realität nicht viel zu tun hat. Das kann Menschenleben kosten.
VG
dino