Autor Thema: Gesundheitsminister Gröhe will Zahl der Krankenhausbetten reduzieren  (Gelesen 2999 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will die Zahl der Krankenhausbetten in Deutschland reduzieren. Trotz steigender Patientenzahlen seien im Jahresdurchschnitt nur 77 Prozent der Kapazitäten in den Kliniken ausgelastet, sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Das bedeute, dass von den rund 501.000 Klinikbetten etwa 113.000 leer stünden. Man müsse fragen, ob diese hohe Bettenzahl notwendig sei, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen. "Vielleicht ist ein Abbau oder eine Umwandlung überzähliger Betten sinnvoller", sagte Gröhe."

Quelle: http://www.welt.de/newsticker/news2/article126731558/Groehe-will-Zahl-der-Krankenhausbetten-reduzieren.html

Mit etwas zweifelden Grüßen
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Das war doch zu erwarten, dass an der Bettenschraube gedreht wird. Wenn ich mir die Entwicklung ansehe, ist die Forderung nachvollziehbar. Sprechen doch die Gesundheitsmanager (der Verwaltungsdirektor, der Pflegedirektor, der Pflegewissenschaftler, der Gesundheitspolitiker [Bundes- oder Landesebene oder im Kreis- oder auf der Kommunalebene], ... ) heute nicht mehr vom Patienten sondern vom KUNDEN.
Die Ware GESUNDHEIT soll nach betriebswirtschaftlichen Marktregeln funktionieren. Wird sie aber nicht!
Das wissen besonders die, die aktuell auf Klinikfluren übernachten oder stundenlang in einer Ambulanz auf das Behandlungsteam warten.
Es ist nur schade, dass wenn ein Gesundheits-Politiker krank wird, eine ganze Armada von Weißkitteln über den Flur flitzt. Egal woher sie auch kommen mögen!!
Habe ich selber erlebt, als ein hochrangiger Politiker Patient war.
Ich halte es auch hier für erforderlich, dass die Bevölkerung sich wehrt. Ich rechne aber nicht damit!!
Nur! Wir müssen dann die Hetztiraden aushalten, die dann unzufriedene Patienten über die Flure schreien.

Ich wünsche den anwesenden Pflegekräften sehr viel seelische Kraft das Gezeter auszuhalten. 
Beste Grüße aus Essen, IKARUS

Offline morena60

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Hallo an alle,
Ich bin nicht mehr überrascht, es wird immer Maßnahmen unternommen, die kaum zu erwarten und zu verstehen sind....

Offline dino

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Hi, also die Bezeichnung Kunde hat mit der Leistung nichts zu tun. Man wollte damit den Pat./Kunde nicht herabsetzen, sondern eher klar aussagen das der Kunde im Mittelpunkt steht.
Ein Krankenhaus ist für mich auch Bestandteil der öffentlichen Daseinsfürsorge, ganz klar. Ich sehe allerdings, gerade im Bereich der Belegärzte, Einsparpotentiale. Viele OP`s, z. B. im Gyn.- oder HNO-Bereich (als typische Belegbetten) können ambulant durchgeführt werden. Hier muss der Pat. nicht zwingend bleiben, aber die Belegärzte zahlen die Betten, also müssen sie belegt werden. Chirurgie und Innere benötigen dazu Überkapazitäten. Gerade auf dem Land kann es z. B. zu einem VU mit einem Schulbus kommen. Aber auch für eine Grippewelle braucht man Betten. Hat bei einem solchen Fall die Chirurgie freie Kapazitäten muss sie halt der Inneren aushelfen, und umgekehrt.
Ein Grund das viele Nachts oder am Wochenende vor einer ZNA warten ist doch das man seit Tagen ein Zipperlein hat und bis dato wartet, selbst dran schuld. Dafür gibt es Hausärzte.
Viele Grüße
dino

Offline Lehmann

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Die Bezeichnung "Kunde" steht nicht prinzipiell für eine schlechtere Behandlung. Sie steht aber wohl dafür, dass die Qualität der Behnadlung sich daran bemisst, wie viel Gewinn man durch den Kunden erzielt. Und mit dieser Kehrseite machen wir momentan leider Bekanntschaft...