Autor Thema: Neue Therapie hilft Schlaganfall-Patienten, das räumliche Sehen zu verbessern  (Gelesen 3839 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Psychologen der Universität des Saarlandes haben eine neuartige Therapie für Menschen entwickelt, die beispielsweise in Folge eines Schlaganfalls Probleme mit dem räumlichen Sehen haben. Betroffene können dabei ihre Umwelt bereits nach kurzer Zeit oft nur noch verschwommen oder mit Doppelbildern wahrnehmen. Eine effiziente Behandlungsform fehlte bislang. In zwei aktuellen Studien haben die Saarbrücker Forscher um Anna Katharina Schaadt und Professor Georg Kerkhoff nun gezeigt, dass ihr Ansatz langfristig erfolgreich ist und Patienten damit ihr Sehvermögen deutlich verbessern können.

Menschen sehen die Welt mit zwei Augen. Aber erst das Gehirn setzt die Bilder der Augen zu einem einzigen zusammen. Funktioniert dieses Prinzip nicht, kann es zu Sehstörungen kommen, etwa nach einem Schlaganfall, einem Schädel-Hirn-Trauma, aber auch wenn das Gehirn nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgt wurde (zerebrale Hypoxie). Die Betroffenen sehen ihre Umwelt dann bereits nach kurzer Sehanstrengung nur noch verschwommen oder in Doppelbildern. Dazu kommen Beschwerden wie erhöhter Augendruck oder Kopfschmerzen. Eine mögliche Ursache: Das Hirn setzt die Bilder der Augen längerfristig nicht mehr zu einem Gesamtbild zusammen. Die Fachleute sprechen hier von binokularer Fusionsstörung. „Dadurch kommt es zu einer deutlich verminderten visuellen Belastbarkeit“, sagt Anna Katharina Schaadt, Psychologin an der Universität des Saarlandes. „Die Patienten sind in ihrem Alltag und Berufsleben in der Regel stark eingeschränkt.“ Sie haben zum Beispiel Probleme bei der Arbeit am Computer oder beim Lesen der Zeitung. Da die binokulare Fusion Grundvoraussetzung für einen dreidimensionalen Tiefeneindruck ist, leiden die Betroffenen zudem häufig unter einer sogenannten teilweisen bis vollständigen Stereoblindheit. „Patienten können räumliche Tiefe nicht mehr richtig wahrnehmen“, so Schaadt. „Die Welt erscheint im Extremfall flach wie ein Bild. Betroffene haben beispielsweise Schwierigkeiten, nach Gegenständen zu greifen, Treppen richtig hinaufzusteigen oder auf unebenem Boden zu gehen.“ ..."


Quelle dieser Pressemitteilung: http://www.uni-saarland.de bzw. http://www.uni-saarland.de/nc/aktuelles/artikel/nr/9586.html

Flüchtige Grüße ins Saarland!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.