Hi Dino, das mit der Triage ist von einer Sichtweise her richtig. Es geht ja noch weiter nach dem Notfall.
Ich erinnere folgendes: Da gab es in den 80er Jahren die Katastrophe in Ramstein. Viele Patienten sind da angefallen. Am Unfallort wurde nach den Triagerichtilnien gearbeitet. Meine Gedanke auf die Einmischungsmöglichkeiten der Politik gingen in die Richtung, dass nun ein Politiker oder die Politiker auf Landesebene bestimmen können, wer wo eingesetzt werden soll. Wie Du sicherlich weißt, dauert eine Behandlung eines Schwerbrandverletzen Monate auf der Intensivstation. Als Experte aus Bochum muss ich nicht wissen, wo in Ludwigshafen die Braunülen bestellt werden. Die Entscheidungen wurden damals auf der Ebene der Pflegedirektoren und Ärztlichen Leiter der Fachabteilungen getroffen. Es sind ja beides, wie Du sicherlich weißt, BG-Kliniken, die sich gut vernetzt haben. Vieles ging "über den kleinen Dienstweg". Manche Erfahrungen möchte ich nicht über diesen Weg in Worte fassen, aber unterm Strich haben alle profitiert. Die danach gewachsene Kollegialität war super, weshalb ich ein Fan von Rotation geworden bin. Selbstverständlich auf freiwilliger Basis.
In die Töpfe anderer blicken zu dürfen ist unheimlich lehrreich. Das machen aber nur diejenigen, die hungrig nach Entwicklung sind. Die Anderen halte die Stellung auf dem Heimatkahn. Dann kommt die Phase ob die Kollege die Erfahrung in der Heimat annehmen wollen. Ich möchte meine Erfahrungen nicht missen und unterstütze heute Jede/-n die Erfahrungen in der Fremde sammeln möchte = Folenarbeit (Borussia MG / Hennes Weisweiler).
Für mich ist das heute nichts mehr!
Wenn wir Andere bitten unsere Probleme zu lösen, dann geben wir Verantwortung ab.
Ich trage gerne Verantwortung, mache aber auch heute die Mitbeteiligten darauf aufmerksam, dass sie ihren Teil dazu beisteuern müssen, damit es gelingt. Sollte es nicht gelingen, müssen sie für ihren Teil die Verantwortung tragen.
Hier sollten wir (die beruflich PFLEGEGENDEN) mehr die Anderen darauf hinweisen, dass sie ihren Part übernehmen müssen. Sonst gibt es keine flächendeckende Versorgung.
Es gab in den 70er Jahren den Spruch: "stell dir vor, du wirst krank, und keiner pflegt dich!"
Was hat sich geändert? Aus meiner persönlichen Sicht NICHTS!!
Ich bleibe vorerst bei meiner Überzeugung: die die gesund sind kümmern sich nicht. Wenn sie krank sind soll alles funktionieren. Das geht so nicht!!
Aber kein Pflege-Politiker kommuniziert das deutlich in die Bevölkerung.
Mal sehen was sich jetzt ändert. Einige mögen ja stolz sein, dass sie mit Frau Merkel auf einem Bild zu sehen waren, oder gestern mit Herrn Gröhe = nahe der politischen Macht.
Ich glaube nicht , dass sich was ändert wird. Ich denke da an die "Versprechungen" vergangener Gesundheitsministerinnen.
Ich mache den Politikern keinen Vorwurf. Es sind die Verteilungskämpfe im System, denen die PFLEGE nicht gewachsen ist.
Wir sind und bleiben [hoffentlich nur vorerst!!] eine große aber schwache Berufsgruppe. Was ANDERE ja seit Jahrzehnten gut wissen.
Wir hatten ja hier im Forum die Diskussion über die Zuwendungen für an Demenz erkrankte Menschen und ihre Angehörigen.
Aus der Sicht der Betroffen mag das ja klasse sein, einen Gesamtblick haben Betroffene selten. Um den geht es mir, wenn ich mich engagiere. Wenn jemand "seinen Pröttel" durchsetzen will, konzentriere ich mich heute auf den Tango oder den Quickstepp und seine melodischen Kollegen.
Tanzende Grüße aus Essen, Michael