Autor Thema: Demenz: Musik hilft, wenn die Worte fehlen  (Gelesen 5949 mal)

Offline Thomas Beßen

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Demenz: Musik hilft, wenn die Worte fehlen
« am: 31. August 2013, 17:26:29 »
"Musiktherapie fördert Wohlbefinden und emotionalen Ausdruck

Dass Musik auf viele Menschen mit Demenz einen positiven Einfluss hat, ist aus der musiktherapeutischen Praxis zwar schon lange bekannt, war jedoch bisher wissenschaftlich nur eingeschränkt nachweisbar. Prüft man nämlich, ob sich das Gedächtnis oder die Denkleistung des Patienten verändern, findet man keinen Effekt. Dagegen verbessern sich das Wohlbefinden und der emotionale Ausdruck während der Musiktherapie deutlich. Frankfurter Psychologen haben nun ein methodisches Vorgehen entwickelt, diese aus der Erfahrung bekannten Wirkungen auch empirisch zu quantifizieren.
 
Arthur Schall, Musikwissenschaftler und Psychologe im Arbeitsbereich Altersmedizin der Goethe-Universität, erzählt gern die Geschichte eines Patienten, der gegenüber der Musiktherapie anfangs sehr reserviert war. Dieser bemerkte das Voranschreiten seiner geistigen Defizite, thematisierte es aber nicht und war entsprechend unausgeglichen und aggressiv. Er ließ sich lediglich darauf ein, mit der Musiktherapeutin klassische Musik anzuhören und darüber zu sprechen. Mit fortschreitender Erkrankung ließ sein Sprachvermögen nach und damit auch die Fähigkeit, über seine Defizite bewusst zu reflektieren. Gleichzeitig sank die Hemmschwelle, auf einfachen Instrumenten wie Trommeln oder einem Xylophon zu spielen. Er begann stundenlang zu musizieren und wurde ausgeglichener. Die Musiktherapeutin leitete daraufhin die Ehefrau zur gemeinsamen Improvisation an. „Die Frau berichtete, sie habe ganz neue Seiten an ihrem Mann entdeckt und die non-verbale Kommunikation habe ihre Beziehung deutlich verbessert“, berichtet Schall. ..."


Quuel & mehr: http://www.muk.uni-frankfurt.de bzw. http://www.muk.uni-frankfurt.de/47750439/209

Schönes Wochenende!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Demenz: Musik hilft, wenn die Worte fehlen
« Antwort #1 am: 01. September 2013, 10:40:45 »
Dem kann ich nur zustimmen!
Musik hat nicht nur einen positiven Effekt auf Menschen mit DEMENZ. Auch ältere nicht demente Menschen sprechen auf Musik an und ebenso Kinder. Das Mitschwingen im Takt der Musik löst bei vielen Menschen positive Gefühle aus, die aus früheren Tagen kommen können. Ein Gedanke gilt hier der BASALEN STIMULATION. Das Musik ein Königsweg ist zum Menschen ist, ist auch keine Neuheit. Bereits 1943 gab es den Schlager "Mit Musik geht alles besser ..." von Werner Schwarz
Schaut mal bei YouTube!
Aus meinem Tanzprojekt kann ich eine Geschichte hier berichten.
Als ich in einer Tanzstunde einen TANGO spielte, bemerkte ich, dass eine Frau sich auf einmal aufrichtete. Bis dahin saß sie fast teilnahmslos am Parkettrand. Sie kam auf mich zu und bat um diesen Tango, den ich ihr gerne gewährte. Sie war sehr taktsicher und am Ende des Tanzes nicht aus der Puste. Sie setzte sich wieder hin mit einem Lächeln im Gesicht und hielt dieses Lächeln die restliche Zeit der Tanzstunde bei. Zur nächsten Tanzstunde kam sie sofort auf mich zu und fragte, ob wir wieder einen Tango tanzen werden. Ich bestätigte ihr das. Nach dem Tangotanzen erzählte sie mir von ihrem Tanzen in früheren Jahren und ich bekam einen Menge Informationen (narratives Interview + Biographiearbeit)
Was ist kritisiere ist die Aussage, dass Musik (nur) bei demenzkranken Menschen einen positiven Einfluss hat. Musik spricht alle Menschen an. Man muss nur "ihre Musik - ihren Musikgeschmack " herausfinden, um den Effekt zu erzielen.
Beste Grüße aus Essen, IKARUS

Offline IKARUS

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Re: Demenz: Musik hilft, wenn die Worte fehlen
« Antwort #2 am: 17. Juli 2015, 12:03:22 »
In der letzten Stunden konnte ich wieder die Beobachtung machen, dass Musik ein erfolgreicher Kanal zum dementen Menschen ist. Ich hatte wieder "GLÜCK" bei der Auswahl der Musikstücke. Eine Bewohnerin des Seniorenstiftes war in der Lage fast alle Musikstücke mitzusingen. Das hatte auch die Wirkung, dass andere dabei sitzende Senioren mit einstimmten. Auch wenn an manchen Stellen die Töne und der Text aus dem Radio anders war als das was gesungen wurde, hatte alle Anwesenden eine riesen Spaß. Ach ja!! Getanzt wurde auch!!
Quick Quick Slow!
Sonnige Grüße, IKARUS


Offline dino

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Re: Demenz: Musik hilft, wenn die Worte fehlen
« Antwort #3 am: 17. Juli 2015, 18:23:15 »
Wenn Töne und Text und Töne anders sind als im Radio muss man nicht dement sein. Ist mir früher öfter mal bei Feiern so gegangen.  :-D :-D
VG
dino

Offline IKARUS

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Re: Demenz: Musik hilft, wenn die Worte fehlen
« Antwort #4 am: 17. Juli 2015, 20:39:56 »
Natürlich passiert das "neben dem Takt singen" auch Nichtdementen Dino.
Es gibt sogar Spezis, bei denen stört auch Musik beim Tanzen. Mitunter kann das ja lustig sein, dass sogar ich daran Freude finde und mitmache. Aber beim Turniertanzen kennen die Wertungsrichter keinen Spaß, da ist taktvolles Tanzen die oberste Priorität. Es geht hier nicht darum viel "zu können, sondern sich zum Takt der Musik zu bewegen und wenn es hoch kommt die Musik zu vertanzen. Wenn das gelingt, kommt das beim Publikum und den Wertungsrichtern sehr gut an.

Hier ist es auch wärmer als gestern!!
Beste Grüße, Michael




Offline dino

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Re: Demenz: Musik hilft, wenn die Worte fehlen
« Antwort #5 am: 17. Juli 2015, 23:03:26 »
Wir hätten dann ab einem bestimmten Level eher beim Turnierwackeln einen Preis gemacht  :-D 8-)
Es fngt grad an zu Donnern
VG
dino