Hallo Dino, während meiner Pflegelehrerausbildung habe ich mich mit dem "Dritten Reich" auseinandersetzen müssen und einen Leistungsnachweis erbrachte mit dem Titel "Lehrer im Nationalsozialismus". Beim Studium der Fachliteratur ist mir aufgefallen, dass es vieles Abscheulisches gab, dass es Vieles gab, das mir ein Kopfschütteln abverlangte. Eines hat zu einer vehementen Diskussion mit meinem begleitenden Fachdozenten geführt. Es war die Diskussion um einen der führenden Pädagogen. Der war bereits zu Kaiserzeiten ein "großer" Pädagoge mit viel Einfluss. Während der Nazizeit hatte er viel Einfluss. Aber auch in der ersten Zeit der BRD hatte er in Tübingen einen wichtigen Lehrstuhl inne und wieder oder immer noch viel Einfluss auf die Pädagigk. Zu dem Thema "PFLEGE IM NATIONALSOZIALISMUS" gibt es ein empfehlenswertes Buch von Hilde Steppe. Mein damaliger Kursleiter in Duisburg ist ein engagierter Pflegehistoriker und in einer Fachgesellsschaft heute noch tätig.
Es ist aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbar, warum sich Menschen von "den Karren" spannen ließen und diese abscheulichen Taten mitgemacht haben. Viele haben sich herausgeredet, weil die Tagessituation so war. Diese Ausreden können wir ja auch heute noch hören, wenn Menschen für ihr Tun keine Vernatwortung übernehmen wollen. Schuld sind immer die Anderen! Es sind auch heute wenige Menschen die sagen" ich habe mitgemacht!" Es ist mir wohl klar, dass man die Taten zwischen 33 bis 45 nicht mit heute vergleichen kann, dafür sind Vergleiche nicht möglich, oder man würde das Geschehene abmildern, was nicht geschehen sollte. Dennoch denke ich, dass auch heute Menschen gequält werden und die Täter gedeckt werden.
Was da in Mülheim an der Ruhr passiert ist, ist mir nicht bekannt, könnte mich aber, wenn es gewünscht wird, informieren.
VG; IKARUS