RedondrainageDie Redondrainage ist ein geschlossenes System mit kontrolliertem Sog, welches das Wundsekret nach außen ableitet ("äußere Drainage"). Die Drainage besteht wundseitig aus einem dünnem, an seinem Ende mehrfach perforierten Kunststoffschlauch. Er wird in der Regel mit einer kleinen Naht an der Haut fixiert, um ein Herausgleiten zu verhindern. Am anderen Ende des Schlauchs befindet sich eine Kunststoffflasche, in welche das Wundsekret abgeleitet wird. Der hier herrschende Unterdruck sorgt für einen kontinuierlichen Abfluss der Wundflüssigkeit. Um den Unterdruck zu erneuern, muss die Flasche regelmäßig gewechselt werden.
Voraussetzung :• luftdichter Abschluss der Wundhöhle nach außen
Einsatz :• Bei umfangreicheren chirurgischen Eingriffen im Rahmen der postoperativen Nachsorge, um die Wundheilung zu beschleunigen
• Durch das Ableiten des Wundsekrets wird die Wundhöhle verkleinert und die Wundflächen zusammen gezogen. Die Wundfläche kann also schneller verkleben und zusammenwachsen
• Die Dauer der Drainage hängt von den Wundverhältnissen ab. In der Regel wird ein Redon nach 48-72 Stunden entfernt
• außerhalb seriöser Höhlen, z.B. an Knochen, Muskeln (unter der Muskelfaszie), im subcutanen Gewebe oder intraperitoneal platziert
• keine Verwendung im Bereich der Bauchhöhle, wegen Gefahr einer Darmwandschädigung
Der Vacuumindikator (Gummi-Ziehharmonika) an der Redonflasche zeigt, ob das vorherrschende Vacuum ausreichend ist. Ein zusammengepresster Vacuumindikator bedeutet ein ausreichenden Vacuumzustand, ein voll entfalteter Vacuumindikator hingegen zeigt einen nicht mehr ausreichenden Vacuumzustand.
Leitsatz: Je höher der im Redonsystem vorliegende Unterdruck, desto besser die Wundstabilisierung!
Komplikationen:• Intraoperative Verletzungen durch den Redonspieß (meist Hautnerven)
• Aufsteigende Infektion
• Drain liegt außerhalb des Wundbereichs
• Ungewollte Entfernung des Drains (unruhige Patienten, Mobilisation)
• Massiver Blutverlust
• Permanenter Vacuumverlust in der Redonflasche durch lückenhaft adaptierte Wunden
• Okklusion der Drainage durch feine Gewebeteilchen, Thromben, Blutkoagel,Eiweiß- und Fettbestandteile
• Strangulation der Drainage durch eine zu straffe Annaht des Drains
• Verbindungsschlauch zwischen Drain und Vacuumflasche ist abgeklemmt
• Nicht geöffneter Redonschlauch nach Flaschenwechsel
Pflegemaßnahmen:• Regelmäßige Inspektion und Desinfektion der Austrittsstelle
• Kontrolle der Funktionsfähigkeit der Redondrainage
• Dokumentation (Fördermenge, Beschaffenheit, Flaschenwechsel, u.a.)
• Vacuumflaschen in römischen Ziffern nummerieren
• Korrekte Vorgehensweise beim Flaschenwechsel beachten
Redonflasche wechseln:• Schlauch und Flasche abklemmen
• Ansatzstück der Flasche von Schlauch abdrehen
• Alte Flasche verwerfen
• Schlauchansatz desinfizieren
• Neue Flasche mit Schlauch konnektieren
• Erst flaschennahe Klemme öffnen, dann patientennahe Klemme öffnen
Besonderheiten:• Bei massivem Blutverlust über Drainage ist Belüftung erforderlich
• Anziehen des Drains bei nachlassender Fördermenge kann Verschluss der Perforationen an Drainspitze verhindern
Redondrainage ziehen:• Evtl. Gabe eines Analgetikums
• Verband entfernen, Annaht durchtrennen, Fäden ziehen
• Redonflasche belüften
• Drainage zügig entfernen
• Reinigung und Desinfektion der Austrittsstelle
• Steriler, trockener Wundverband
• Bilanzierung der Restmenge
http://www.youtube.com/watch?v=8tPJP-7HcYgQuellen: Pflegewiki.de
Pflegesoft.de
Youtube.de
Wikipedia.org
Doccheck.com
Von: Annamaria Montsch und Sarah Schäffer