Wenn PFLEGE weiblich wäre, dann sollte sich die Gesellschaft fragen, warum das so ist.
Was ist denn PFLEGE überhaupt?
Was unterscheidet die private von der beruflichen Pflege?
In der beruflichen Pflege gibt es ja nicht erst seit den 70ger Jahren Männer in der Pflege.
FRANZ ANTON MAI [aus: PFLEGEWIKI: Franz Anton Mai (1742 – 1814; auch May), ein Heidelberger Professor der Geburtshilfe, wird als wichtige Persönlichkeit auch der professionellen Pflege betrachtet, weil er u. a. eine Hebammenschule und bereit 1781 eine erste Krankenpflegeschule als dreimonatige Krankenwärterschule im Land Baden gründete. Er war auch Medizinalrat in Mannheim und Leibarzt der dortigen Kurfürstin Elisabeth Auguste.
Sein Lehrbuch: Franz May, Unterricht für Krankenwärter, wird in Mannheim 1782 veröffentlicht. Seine Vorlesungen für die Bürgerschaft hält er im damaligen Theatersaal ab. Davon gibt es von Sebastian Staasens ein Ölgemälde (Kurpfälz. Museum, Heidelberg), auf dem zu sehen ist, wie ihm vielleicht 10 Personen zuhören.
Hier im Ruhrgebiet war der Einzug der Männen daraus begründet, dass nach dem Zechensterben die Männer in Brot und Lohn bleiben sollten. Einige der Kumpels waren für diese Aufgebae sehr geeignet. Andere mussten erkennen, dass das nicht ihre Berufung war und sie wurden weiter umgeschult.
Auch heute gibt es viele Männer, die in die berufliche PFLEGE streben und sich dort engagieren wollen. Einerseites weil es ihnen ein Bedürfnis ist, andererseits weil der Beruf fast krisensicher ist, obwohl viel Arbeitsverträge heute auch nur noch befristet angeboten werden. Aber es ist für viele Männer eben auch ein Sprungbrett in eine bezahlte Tätigkeit.
Was die familiäre Pflege angeht ist die Überschrift sicherlich richtig.
Nun ist die familiäre Pflege auch ganz anders gelagert als die berufliche Pflege.
In der Familie spielt die persönliche Bindung zum Pflegebedürftigen eine sehr wichtige Rolle. Wegen der emotionalen Belastung können viele Männer diesem Druck nicht immer Stand halten, weshalb überwiegend die Frauen einspringen müssen. Ginge es nur um den technischen Aspekt einer Pflegehandlung, wäre es auch vielen Männern möglich zu pflegen. Aber es sind die emotionalen Belastungen - die es auch in der beruflichen Pflege gibt - die viele Menschen aus diesem Beruf oder aus dieser Tätigkeit gehen lassen.
Eventuell gelingt es ja mit dem emotionalen Anteil der PFLEGE besser umzugehen, damit man/frau sie länger ausüben kann.
Pflegeende Grüße, IKARUS