Nun bezieht sich der Artikel auf die Ärzte. Ich denke, dass auch andere Berufsgruppen im Gesundheitswesen noch viel Entwicklungspotential haben. Was die Hygiene angeht ist das Verständnis um die kleinen Biester erforderlich. Wir sehen die Bakterien und Viren nicht und haben deshalb es so schwer sie in unseren Blick zu bekommen.
Es ist für mich mangelnde Aufmerksamkeit am Arbeitsplatz. Mangelndes Rollenverständnis für den Beruf und den Berufsalltag. Wenn ich mich auf eine Station begebe, dann ist es so, dass die Probleme und Freuden die ich in der Pflegeschule erleben vor der Stationstür bleiben. Ich "tauche" in die kommende Situation ein. Alles Andere spielt zu diesem Zeitpunnkt keine Rolle. Es hat temporär keine Bedeutung für mich.
Hilfreich für mich war die Zeit im OP. Dort habe ich gelernt, dass ich mich bei der chirurgischen Desinfektion komplett in die kommende Situation hineinbeamen sollte.
Da hatte ich einen tollen Lehrer!
Nach der OP sind wir dann gemeinsam aufgetaucht und haben wieder am Leben teilgenommen. Aber während der Op war die komplette Konzentration auf die Aufgabe ausgerichtet.
Und genau hier sehe ich das Problem der agierenden Fach-Leute. Sie machen mal eben, mal eben im vorbeigehen und und und. Sie tauchen nicht in das Thema ein, lassen sich nicht auf das Thema ein. Da gibt es nur wischin waschi mit den uns bekannten Ergebnissen. Es braucht keine neuen Gesetze und Vorschriften. Das ist oft nur blinder Aktionismus von den Kopferten.
Ich komme da auf meinen Leitspruch zurück: "Disziplin ist besser als Medizin!"
Disziplin beim Umgang mit den eigenen Händen, beim Tragen von Handschuhen, beim Wechseln der Handschuhe.
VG, Michael