Autor Thema: Entrückt und doch aktiv: Schlafen macht ungeheuer klug  (Gelesen 4102 mal)

Online Thomas Beßen

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Entrückt und doch aktiv: Schlafen macht ungeheuer klug
« am: 12. Dezember 2012, 07:25:18 »
"Das Gehirn leistet nachts Erstaunliches: Emsig sortiert es alles, was wir tagsüber lernen. Diese Nachbearbeitung ist nötig, damit zum Beispiel Englischvokabeln ins Langzeitgedächtnis gelangen.

Seufz, endlich abschalten. Augen zu und wegdämmern. Wer einen gesunden Schlaf hat, genießt diesen Zustand, vermittelt er doch das Gefühl, Abstand von allem zu gewinnen, was am Tag passiert ist. Abschalten? Von wegen. Auch wenn wir es nicht bewusst miterleben oder steuern: Das Gehirn arbeitet weiter. „Eine der wesentlichen Funktionen des Schlafes ist es, das Gedächtnis zu bilden“, sagt Jan Born von der Universität Tübingen. Der renommierte Schlafforscher hat in den vergangenen fünfzehn Jahren maßgeblich dazu beigetragen, diese Prozesse besser zu verstehen.

Früher dachte man, dass im Schlaf die tagsüber gelegten Spuren – frisch gelernte Vokabeln zum Beispiel – etwas tiefer ins Gedächtnis eingraviert werden . So einfach ist es aber nicht. „Damit frisch Gelerntes aus dem temporären Speicher des Gehirns in den Langzeitspeicher übergehen kann, bedarf es einer Umorganisation“, sagt Born. Dabei geht es darum, die neuen Inhalte einzuordnen und einzubinden in vorhandene Schemata. „Dieser dynamische Vorgang bewirkt, dass die Informationen besser abrufbar werden“, sagt Born.

Diese anspruchsvolle Arbeit findet ausgerechnet in einem Zustand statt, in dem wir am wenigsten aktiv denken. „Man kann sogar sagen, dass wir im Schlaf klüger werden – und zwar dadurch, dass wir extrahieren aus dem, was wir tagsüber in der Wachphase aufnehmen und temporär speichern“, sagt Born.

Schlafstörungen beeinträchtigen das Gedächtnis

Dass Menschen über Nacht schlau werden, hat der Forscher vor einigen Jahren in einer im Fachmagazin Nature publizierten Studie gezeigt. Sein Team ließ Probanden Rechenaufgaben lösen. Es handelte sich um Zahlenreihen, die ergänzt werden mussten. Auf den ersten Blick eine Fleißaufgabe. Kaum einer der Probanden erkannte auf Anhieb, dass dahinter eine Regel versteckt war, die die Lösung der Aufgabe erheblich vereinfacht. Nach einem achtstündigen Nachtschlaf hingegen hatten viele den Trick raus. Von denjenigen Probanden, die in der Zwischenzeit nicht schlafen durften, oder die die Aufgabe zunächst morgens und dann abends vorgelegt bekommen hatten, fand kaum einer den Kniff. ..."


Quelle & mehr: http://www.fr-online.de/wissenschaft/entrueckt-und-doch-aktiv-schlafen-macht-ungeheuer-klug,1472788,21059098.html

Guten Morgen!
Thomas Beßen

p.s.: jetzt weiß ich auch endlich, weshalb die meisten unserer SchülerInnen so "ausgeschlafen" sind bzw. wirken... :wink:
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.