Autor Thema: Dialog im Krankenhaus  (Gelesen 4687 mal)

Offline Thomas Beßen

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Dialog im Krankenhaus
« am: 13. August 2012, 14:23:25 »
Schwester:
So, jetzt nehmen wir unsere Tabletten - und dann werden wir schön schlafen!

Patient:
Wieso nehmen WIR die Tabletten?

Schwester:
Das sagte ich doch eben - damit wir schön schlafen!

Patient:
Ja, ist das denn erlaubt?

Schwester:
Was soll denn daran nicht erlaubt sein?

Patient:
Ja, dass Sie jetzt ins Bett gehen!

Schwester:
Ich gehe doch jetzt nicht ins Bett!

Ich habe Nachtdienst!

Patient:
Um Gottes Willen, dann können Sie doch keine Tabletten nehmen.

Schwester:
Wie kommen Sie denn darauf, dass ich eine Tablette nehmen will?

Patient:
Nein! Nicht die ganze! Aber Sie wollten doch die Hälfte von meiner - und dann wollten wir schön schlafen.

Schwester:
Sagen Sie, ist Ihnen nicht gut? Haben Sie Fieber?

Patient:
Mir ist gut! Aber Sie sind doch reingekommen und haben gesagt, dass WIR jetzt unsere Tablette nehmen wollen. Ich hätte Ihnen ja auch die Hälfte der Tablette abgegeben. Aber Sie haben ja Nachtdienst.

Schwester:
Das haben Sie vollkommen falsch verstanden.

Patient:
Haben Sie denn keinen Nachtdienst?

Schwester:
Natürlich habe ich Nachtdienst. Deshalb bringe ich ja die Tablette.

Patient:
Bringen Sie das nicht ein bisschen durcheinander?

Schwester:
Ich bringe überhaupt nichts durcheinander. Wir nehmen jetzt die Tablette und dann machen wir das Licht aus.

Patient:
Nein, bitte nicht, Schwester. Erstens haben Sie Nachtdienst und zweitens kann jemand reinkommen.

Schwester:
Ich glaube, wir müssen doch mal Fieber messen.

Patient:
Ja, Sie zuerst!

Schwester:
Wieso ich???

Patient:
Ja, also zuerst messen Sie Fieber und dann ich.

Schwester:
Warum denn ich?

Patient:
Weil ich weiß, dass ich keins habe.

Schwester:
Dann wollen wir mal den Puls fühlen!

Patient:
Gegenseitig?

Schwester:
Wenn Sie nicht vernünftig werden, müssen wir den Professor rufen.

Patient:
Ich rufe nicht mit!

Schwester:
Nehmen Sie jetzt die Tablette oder nicht?

Patient:
Wollen Sie denn nichts mehr abhaben?

Schwester:
Ich will, dass Sie jetzt die Tablette nehmen, dass Sie nichts mehr fragen, dass Sie sich schön ausstrecken, sich gut zudecken und dann lange und tief schlafen. So, und nun wünsche ich Ihnen eine recht gute Nacht.

Patient:
Danke, Schwester, das ist wirklich sehr lieb von Ihnen.

Schwester:
Ist doch selbstverständlich - wo WIR doch morgen operiert werden!!!



Das wär' doch auch was für unsere 50-Jahre-Krankenpflegeschule-auf-dem-Eichberg-Jubiläumsfeier, nicht wahr, Kurs K 2011 RG? 8-) Wer traut sich so was zu? Talente haben wir doch zu Hauf in dieser netten Klasse... :-)
Fragt grüßend Thomas Beßen


Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Beate

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Re: Dialog im Krankenhaus
« Antwort #1 am: 13. August 2012, 17:31:42 »
Super Dialog, hat mir sehr gefallen
Schmunzelnde Grüße
Beate

Offline IKARUS

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Re: Dialog im Krankenhaus
« Antwort #2 am: 14. August 2012, 07:58:57 »
Hallo Thomas, für Eure Feier habe ich da auch nocht etwas, was Dir gefallen könnte und Euren Schülern als Dank an das Lehrpersonal vortragen könnten. Als wir es unseren Lehrkräften in Duisburg voregtragen haben, haben wir wohlwollende Blicke geerntet.

Lieber ..........................,
wir haben den weiten Weg aus dem entfernten, verborgenen Land der Weisen nicht gescheut, Dir, lieber .........................., heute anläßlich der Beendigung unserers  Weiterbildungslehrganges „Intensivpflege und Anästhesie“ hier am Klinikum unserer Huldigung und Lobpreisung für Deine Geduld zu überbringen.
Wir nutzen den Tag, Dir drei Dinge für Deine Mühen als Kursleiter zu überreichen.
Zum ersten – farbige Kreide.
Hauptsächlich besteht Kreide aus Kalk, einerseits ist Kalk ein Gestein, spricht also für Härte, Schwere und Fortdauer, andererseits heißt es über Kalk – er sei weich. Alles hat also seine zwei Seiten und im Fall der Kreide sind diese beiden Seiten: Bunt. Nehme diese Kreide in dem Bewußtsein, daß sie Dir die Möglichkeit gibt, das Wissen, welches Du Dir in mühevoller Arbeit des tages und des nachts angeeignet hast, an die Tafel für Deine Schülerinnen und Schüler zu bannen. Nicht nur was schwarz auf weiß, sondern was auch bunt auf der Tafel steht, mögen die Dir Anvertrauten als bald getrost nach Hause tragen.
Doch noch eins: Mit der farbigen Kreide wollen wir Dir wünschen, daß Dein Unterricht immer bunt und abwechslungsreich sein wird.
Wir wissen genau, daß Dein Begehren mit unserem Wunsch einher geht.


Kommen wir zu unserem zweiten Geschenk – dem Schwamm.
Dem Meer entnommen, trinkt er begierig jeden Tropfen Wasser. So werden auch Deine Schülerinnen und Schüler sein – wißbegierig und an Deinen Lippen haften. Doch auch wie bei der Kreide hat der Schwamm eine zweite Seite. Wenn Du den Schwamm in die Hand nimmst, denke daran, wie vergänglich das fixierte Wissen an der großen Tafel ist. Die größten Lettern, mit Mühe gemalt, sind vor ihm, dem Schwamm, nicht sicher.
Beherzige, so schnell Du Deine wohldurchdachten Inhalte an die Tafel bringst, so schnell können sie durch den Schwamm auch ins bodenlose Nichts verschwinden. Immer wieder wirst Du feststellen, daß deswegen auch bei den Schülerinnen und Schülern lediglich ein Nichts zurückbleibt.


Zu guter letzt, von uns, das dritte Geschenk:
Die rote Tinte !!!
Die Symbolik der Farbe Rot ist so groß wie das unendliche Meer. Rot steht nicht nur für das Leben und die  Liebe, nein, diese Farbe steht auch für das Falsche. Du wirst bei Deinem guten Unterricht sie selten gebrauchen müssen, und wenn, wirst Du sie mäßig, verständig und gerecht einsetzen. Erinnere Dich bei der roten Tinte aber auch daran, daß niemand perfekt ist, daß auch ein Lehrer für Pflege die Weisheit nicht mit Schaumlöffeln gefressen hat.

Wie auch immer, denke daran, angesichts von Kreide, Schwamm und Tinte:

Es gibt ein Recht auf Notwehr!

Wenn die Drecksleut nicht parieren, werfe erst mit Kreide, seife sie dann mit dem nassen Schwamm ein und schließlich übergieße sie mit Tinte.

Damit wollen wir schließen – wir wünschen Dir alles Liebe und Gute



Nun müssten die Schüler noch eininge Passagen auf den aktuellen Zustand bringen.

Viel Vergnügen beim Fest!! Wünscht IKARUS