Ich denke, dass jeder "starke" Schüler nichts gegen Vornoten haben dürfte. Im Gegensatz zum "schwachen" Schüler.
Wenn ich jedoch folgendes ins Feld führe, könnte der schwache Schüler dankbar sein über die Vornoten, weil sie als Standortbestimmung dienen könnten.
Es ist wichtig, dass Schüler viele Monate vor dem Ausbildungsende diese Standortbestimmung bekommen, damit sie sich entscheiden können, ob sie gegebenefalls ihre Ausbildung beenden wollen, bevor sie durch die Prüfung "fallen".
Ein Halbjahres- und ein Jahreszeugnis ist eine Standortbestimmung.
Wo muss ich (der Schüler/die Schülerin) noch Gas geben!?
Was mir noch wichtiger wäre als die Zwischen-/Vornoten sind die Kopfnoten. Da hatten wir in unserer Schule spannende Diskussionen. Einzelheiten möchte ich hier nicht wiedergeben!
Mit den Kopfnoten sollen weiteren Kompetenzen herausgearbeitet werden, die für die Ausübung unseres anspruchsvollen Berufes ebenso wichtig sind wie das Beherrschen von Anatomie und weiterem Faktenwissen.
Pünktlichkeit und besonders die Zuverlässigkeit sind für mich Kardinaltugenden, auf die wir und die Patienten/Bewohner nicht verzichten dürfen/wollen.
Was nützt dem Kollegen/dem Patienten/dem Bewohner es, wenn ein Mitarbeiter der die Strukturformel der Glucose aufs Papier bringen kann, aber bezogen auf Pünktlichkeit, Sauberkeit, Verschwiegenheit, ... Defizite aufweist, die auch in der Ausbildung kaum geschlossen werden können.
Wenn wir unseren pädagogischen Ansatz (wir arbeiten mit erwachsenen Menschen in unseren Schulen) ernst nehmen, dann sollten wir hier nicht mehr lehrmeisterhaft auftreten[müssen].
Unsere Schüler sollten diese Alltagskompetenzen mit in den Beruf bringen!!!
Manchmal kommt ja die Diskussion auf, dass JEDER Pflegen könnte.
NEIN!!!
Das geht nicht, weil die Pflege kranker und hilfebedürftiger Menschen mehr ist als die Erledigung einer praktischen Tätigkeit.
Ich bin da für eine klare Selektion unserer möglichen Mitarbeiter.
Es gibt auch Aufgaben, für die ich nicht geeignet bin. Na und!!
Dann suche ich weiter, bis ich meinen passenden Arbeitsplatz gefunden habe, oder ich eigne mir freiwillig die erforderlichen Fach-Kompetenzen an.
Denn die Kollegen und Patienten/Bewohner haben ein Recht darauf!!
Ich bin Teil eines Teams und stelle meine persönlichen Bedürfnisse zur Zeit der Arbeitszeit in den Hintergrund.
Also: Vor- und Kopfnoten finde ich gut!!
Sonige Grüße, IKARUS