Autor Thema: Eingeliefert und ausgeliefert? TV-Tipp am 25.6.12 im MDR ab 22:05 Uhr  (Gelesen 3414 mal)

Offline Thomas Beßen

  • Administrator
  • *
  • Beiträge: 11.190
  • - die Menschen stärken, die Sachen klären -
    • http://www.pflegesoft.de
"Eingeliefert und ausgeliefert? - Wie Krankenhauskeime zur Gefahr für Patienten werden"

"Die Uni-Klinik Leipzig kämpft derzeit mit dem größten Ausbruch von Darmkeimen, den es je in Deutschland gab. Zu Monatsbeginn schockierte Sachsens Gesundheitsministerin mit der Bekanntgabe von 63 Fällen in weiteren 22 sächsischen Kliniken. Die Uni-Klinik Jena meldet vor zwei Wochen 15 an Keimen erkrankte Frühchen. In Bremen starben im vergangenen Jahr mehrere Säuglinge auf einer Intensivstation. ..."

Quelle & mehr: http://www.mdr.de/tv/programm/sendung137736.html

Grüße in alle Winde!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

  • Member
  • *
  • Beiträge: 2.891
  • Tanzen ist Träumen mit den Füßen
Die Überschrift "Eingeliefert und ausgeliefert?" ist ja wieder ein Hammer, der mir nicht besonders gefällt.
Es gibt nur eine Handvoll Bakterien die wirklich gefährlich sind.
Die meisten Batreien, die wir ja zum Leben benötigen, bereiten uns große Probleme, wenn sie in Massen auftreten. Das in Massen auftreten, bzw. nichtauftreten nennt man HYGIENE. Hygiene bedeutet ja Reinlichkeit oder Nichtvorhandensein von Baterien und ... .
Wenn wir das sehr ernst nehmen, müssen wir erst eimal unterscheiden zwischen Hygiene und Keinfreiheit/Sterilität.
Wir Menschen sind nicht steril, selbst wenn wir uns sterilisieren lassen (die Vasektomie beim Mann und ... bei der Frau). Hierzu könnte ich eine kleine Geschichte beisteuern, die ich wirklich erlebt habe. Nun denke ich doch, dass sie zu situativ war und nicht ins Forum gehört.

Das Problem das sich mir eröffnet ist das, dass das Personal wegen der Arbeitsverdichtung nicht mehr die Zeit hat, die praktische Hygiene auf der Station umzusetzen.
Da wird lieber lauthals nach neuen Gesetzen gerufen, Köpfe sollen rollen, Arbeitsgruppen werden hastig einberufen.
Seit Jahren gibt es Hygienerichtlinien "die mit Füßen getreten werden". Herr Zastrow ist der der heute medienwirksam immer wieder und unermüdlich auf die Mängel hinweist und reale Maßnahmen vorschlägt.

Hygiene ist nicht teuer, wenn man sie den Folgekosten gegenüberstellt.
Hygien fordert aber etwas was nicht kostet, aber um so größere Mühe den Handelnden abverlangt. DISZIPLIN

Das verleitete einmal eine pfiffige Schülerin zu der Aussage: Disziplin ist besser als Medizin.
Was sie zum Ausdruck bringen wollte war, es ist besser sich die Hände zu waschen als Antibiotika zu geben.  
Der Hintergrund zu dieser Aussage war, dass wir einen Krankheitsverlauf hatten, wo nichts mehr ging. Alle Antibiotika und Antimykotika waren wirkungslos und sinnlos geworden, wollte man sie weiter einsetzen. Es war für alle Beteilige schwer anzuerkennen, dass "wir den Patienten gehen lassen mussten". Das Positive war, dass die HYGIENE für eien Zeitraum X einen höheren Stellenwert bekam.

Wenn wir saubere Stationen wollen ist es unabdinglich (für die Köpfe die inLeitung sind), dass wir eine angemessene Personaldecke haben. Mit drei Krankenschwestern kann man nicht 30 Patienten betreuen.
Es ist aber auch genauso sinnlos, wenn 10 Krankenpfleger sich um 2 Patienten bemühen.

Ausgeowgenheit ist das Zauberwort!!
Saubere Gürße, IKARUS

Offline norbert1507

  • SchülerInnen & DozentInnen Vitos Hochtaunus u. Rheingau
  • *
  • Beiträge: 244
...sehr überzeugende Ausführungen.
Den Spruch der pfiffigen Schülerin "Disziplin ist besser als Medizin" werde ich künftig im Unterricht verwenden  :-)

Offline IKARUS

  • Member
  • *
  • Beiträge: 2.891
  • Tanzen ist Träumen mit den Füßen
Hallo Norbert! Es ehrt uns, dass Du den Spruch der Schülerin in deinen Unterricht einbauen willst.
Die besagte pfiffige Schülerin treibt sich heute an der Uni herum und bringt erfolgreich ihren Studenten ihre Weisheiten bei.
Ich gehe mal davon aus, dass auch Du unterrichtest.

Es ist für mich schön zu sehen, was aus so einingen Mitstreitern geworden ist. Was sie aus sich gemacht haben. Will sagen: da lohnte sich das Engagement für und in die Mitarbeiter.

Hennes Weisweiler würde sagen: Nichts ist wichtiger als Fohlenarbeit.

Das sehe ich ja auch so, würde es nur anders formulieren.
Gruß, IKARUS