Autor Thema: Schmerzmanagement: Was Pflegende wissen müssen  (Gelesen 4628 mal)

Offline Thomas Beßen

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Schmerzmanagement: Was Pflegende wissen müssen
« am: 22. April 2012, 17:01:50 »
"Jeder Mensch kennt Schmerzen. Jeder weiß daher, wie wichtig eine effektive Schmerztherapie ist. Diese können nur Personen leisten, die über umfangreiches Fachwissen verfügen. Dabei sind es vor allem Pflegende, denen wegen ihres unmittelbaren Kontakts zum Patient eine große Bedeutung zukommt. Der folgende Artikel gibt einen Überblick, worauf es beim pflegerischen Schmerzmanagement ankommt.

Die Alltagserfahrung legt die Vermutung nahe, dass Schmerz ein rein körperliches Problem darstellt. Dass dem aber nicht so ist, ist in Fachkreisen heute hinlänglich bekannt. Schmerz ist vielmehr als ein subjektives, komplexes und mehrdimensionales Phänomen zu betrachten, dessen Erfassung nicht objektivierbar ist. Um einen Schmerzpatienten optimal behandeln zu können, ist es notwendig, über ein umfangreiches Fachwissen zu verfügen. Das professionelle Schmerzmanagement in der Pflege setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen.

Wichtig: Die sorgfältige Schmerzanamnese

Eine umfangreiche Erhebung der Schmerzanamnese dient als Grundlage der Diagnostik und Zuordnung eines bestimmten Schmerztyps und des Schmerzmechanismus. Sie ist wichtiger als die körperliche Untersuchung und noch wichtiger als zusätzliche apparative Untersuchungen.

Für das Erstgespräch sollte mindestens eine halbe bis eine Zeitstunde eingeplant werden. Dabei sollte der Patient beobachtet werden, zum Beispiel ob die Schmerzschilderung, Mimik und Gestik sowie die Körperhaltung kongruent sind oder nicht. Während des Gesprächs sollte sich der Patient frei und möglichst ohne Unterbrechungen oder Zwischenfragen äußern können. Hierbei können wichtige Nebeninformationen wie Ängste, Erfahrungen, Abneigungen – etwa gegenüber Analgetika – gewonnen werden.

Kardinalfragen, die im Erstgespräch gestellt werden müssen, sind folgende:
·    „Wo tut es weh?“ (Lokalisation)
·    „Wann tut es weh?“ (andauernd, in Ruhe- oder/und bei Belastung, plötzliches oder schleichendes Auftreten)
·    „Wie ist der Schmerz?“ (Schmerzcharakter, z. B. dumpf, drückend, einschießend)
·    „Welche Therapien sind schon durchgeführt worden?“ (medikamentöse, nichtmedikamentöse, Erfolg, Misserfolg.
      Bei Misserfolg ist es besonders wichtig zu eruieren, ob die Unwirksamkeit der Therapie oder die Nebenwirkungen
      maßgeblich für den Abbruch waren.)
·    „Was tritt zusätzlich zu den Schmerzen auf?“ (Begleitsymptome, zum Beispiel Übelkeit, Lichtscheue bei Migräne,
      bei muskulären Schmerzen Störungen von Statik und komplexen Bewegungsabläufen als Folge der schmerzbedingten
      Schon- und Ausweichhaltung)
·    „Was kann den Schmerz beeinflussen?“  (Wärme, Kälte, Sport, Entspannungsverfahren) ..."


Quelle & wesentlich mehr noch: https://www.station24.de bzw. https://www.station24.de/pflege-allgemein/-/content/detail/638472

Ein guter Fachbeitrag, den man auf der eigenen FP durchaus abspeichern sollte. Ich bin mal gespannt, wie lange dieser online bleibt…

Einen schönen Sonntagabend wünscht
Thomas Beßen

Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.