Hallo Norbert,
mündige Bürger müssten dann aber auch für ihre Rechte und die erforderliche Pflege-Zeit eintreten. Wenn die Patienten eine sichere Pflege haben wollen, dann sollten sie sich auch über die Personalstärke Gedanken machen.
Der mündige Bürger macht sich ja auch Gedanken über andere Bereiche seines Lebens, zu Themen die ihm wichtig sind (Auto = ADAC, Urlaub = ab-in-den-Urlaub, ...).
Zu dem Hinweis westliche/östliche Medizin habe ich andere eigene Erfahrungen.
Auch in China wird nicht jedem Patienten die erforderliche Zuwendung zu Teil.
Ich war in einem Behandlungszentrum in Kanton [Südchina] und habe sehr gute und sehr ungünstige Erfahrungen machen müssen.
Es ist so wie bei uns!!
Vieles hängt vom Engagement der Menschen ab, die am Krankenbett stehen und arbeiten.
Zum "Ball flachhalten" kann ich den Standpunkt verstehen und unterstützen. Als Lehrkräfte müssen wir darauf achten, dass wir unsere Schülerinnnen auf die Klippen hinweisen und wie sie sie umschiffen können. Panikmache ist nur destruktiv!!
Der Hinweis auf zu viel Bürokratie ist doch dem geschuldet, dass der mündige Bürger nur für das bezahlen will (und wenn möglich auch lieber nur die Hälfte!!) was wir ihm nachweisen können. Wir können nicht mehr sagen: ich hätte gerne 1200 Euro.
Die Nachfrage wofür stellt der mündige Bürger blitzartig.
Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir die Dokumentation effizienter gestalten können. Da gibt es in anderen Berufsgruppen sicherlich gute Ansätze, die wir in die Pflege übertragen können.
In andern Pflege-Feldern unseres Berufes ist das ja PflegewissenschaftlerINNEN geglückt.
Warum nicht auch in diesem Punkt?
An anderer Stelle habe ich mal Nachlesen dürfen, das es eine pfiffigere Formulierung gibt als
"Der Patient steht im Mittelpunkt!"
sie lautet: "Im Fokus der Patient!"
Ich denke, dass diese Formulierung den Punkt besser trifft, weil die erste und sehr oft zitierte Formulierung auch besagen kann, dass ich um den Patienten umhergehen muss, wenn er im Mittelpunkt steht.
Von einem älteren Kollegen habe ich (1982!!) die zynisch wirkende Erklärung mal "um die Ohren bekommen".
Er war ausgebrannt oder wie wir heute sagen, er hatte ein Burnout. Prinzipiell war er im Patientenkontakt sehr einfühlsam und liebevoll, aber im Pausenraum konnten viele Kollegen seine andere Seite beobachten. Irgendwie musste er "den Druck ablassen". Heute würde ich ihm anderes raten, als die zynisch klingenden Sprüche ungefiltert in den Kollegenkreis zu senden. Das ist auch kontraproduktiv!!
Sonnige Grüße aus Essen, IKARUS