Autor Thema: Körperbildstörungen in der Pflege  (Gelesen 13063 mal)

Offline Thomas Beßen

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Körperbildstörungen in der Pflege
« am: 09. April 2012, 19:31:10 »
"Ein verlorener Körperteil oder eine beeinträchtigte Körperfunktion sind eine tiefgreifende Erfahrung für die Betroffenen. Dabei kann es auch zu Störungen der eigenen Körperwahrnehmung kommen. Für den Umgang damit ist es besonders wichtig, dass Pflegende auf die PatientInnen und ihre Entwicklung sensibel eingehen. ..."

So beginnt ein Fachartikel von Angelika Abt-Zegelin und Jürgen Georg mit dem Titel „Sieht man was?“ zum Thema Körperbildstörungen in der Pflege der hier zu lesen ist: http://www.mabuse-verlag.de/chameleon/outbox/public/4/168_AbtZegelin_Georg.pdf.

Einen schönen Restostermontag noch!
Thomas Beßen
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Offline IKARUS

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Re: Körperbildstörungen in der Pflege
« Antwort #1 am: 09. April 2012, 23:35:39 »
Es sind nicht nur verlorene Körperteile, die das Körperbild eines Menschen verändern. Es sind auch narbige oder farbliche Veränderungen (natürlich oder nach einem Trauma), die einen betroffenen Menschen "aus der Bahn werfen können".
Nach schweren Verbrennungen sind Veränderungen der Körperoberfläche auch für den Laien deutlich sichtbar.
Dennoch sind es die nicht sichtbaren Veränderungen des Patienten, die für ihn gravierender sind. Selbst kleinste farbliche  Schattierungen können das seelische Gleichgewicht dramatische ändern.
In meiner frühen Zeit [1980], ich hatte noch keine Ahnung von dieser Pflegediagnose und habe die Begriffe "Körperbild - Körperbildstörung" nie gehört, habe ich dennoch einen Eindruck davon bekommen, was die Änderung der körperlichen Hülle für den Betroffenen ausmachen kann. Damals war es mir ein Rätsel und es gab auch keinen, der mir die Phänome hat erklären können. Ich blieb verwundert allein. Als ich 1998/2000 mich mit den Pflegediagnosen begann intensiv auseinander zu setzen, lösten sich einige Knoten in meinem Kopf.
Aus diesem Grunde halte ich es für sinnvoll, sich mit dieser Pflegediagnose [NANDA II 00118] intensiv auseinander zu setzen. Nicht nur in der Chirurgie!!

Mögen die KollegINNEN in den anderen Fach-Pflegebereichen einen Zugang zu dieser Pflegediagnose finden. Unsere Patienten werden davon profitieren!! Davon bin ich felsenfest überzeugt!!!
Kollegiale Grüße, IKARUS

Offline Thomas Beßen

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Re: Körperbildstörungen in der Pflege
« Antwort #2 am: 10. April 2012, 08:41:37 »
Hut ab, Michael! Das hast du mal wieder wirklich zwei hervorragende Artikel hier ins Netz gestellt. Die kann ich nicht nur "unserem Nachwuchs" :-) wämstens empfehlen.
Herzliche Grüße in den Pott!
Thomas

p.s.: zum Thema Körperbildstörung in der Pflege siehe auch http://www.pflegesoft.de/forum/index.php/topic,4845.msg12324.html#msg12324
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Offline IKARUS

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Re: Körperbildstörungen in der Pflege
« Antwort #3 am: 10. April 2012, 09:12:07 »
Danke für die Blumen Thomas!
Es ist so für mich, dass ich das Thema nicht nur wegen meines beruflichen Hintergrundes [Die Pflege Schwerbrandverletzter] so spannend fand.
Als ich mich dem Thema näherte, habe ich diesen spannenden Teil nicht so überblicken können, wie ich es mir heute erlauben kann.
Gerade die KÖRPERBILDSTÖRUNG ist so vielfältig wie so viele andere spannende berufliche und private Aspekte.
Hierzu fällt mir ein Zitat von Göthe ein: "Alles worauf sich ein Mensch ernsthaft einläßt, führt ins Unendliche."

Allein zu dem Thema Körperbildstörungen gibt es viele gute und spannende deutschsprachige Literaur.
Auch denke ich, dass das Thema für die Psychiatrische Pflege hochinteressant sein kann.
Allein das Thema KÖRPERBILDSTÖRUNGEN bei magersüchtigen Menschen ist es wert auch aus der pflegerischen Sicht, dass sie beleuchtet wird. Da geben die betroffenen Menschen ein Bild von sich an, das die Beobachter selten teilen (können).
Das hat was mit der Wahrnehmung zu tun!
Und das Thema Wahrnehmung ist ja auch ein spannendes Thema.
Auch an diesen Beitrag hänge ich etwas Material zum Einarbeiten.

Kollegiale Grüße, Michael



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Offline IKARUS

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Re: Körperbildstörungen in der Pflege
« Antwort #4 am: 10. April 2012, 13:04:17 »
Hallo Thomas, da fällt mir noch etwas ein, was ich als An-Frage an Mitglieder und Nutzer dieses Forum richten möchte, in Zusammenhang mit dem Dreiländerecke Pflegekongreß für Pflege in der Psychiatrie.
Wenn ich es richtig einschätze, kommen doch die meisten Nutzer dieses Forums aus dem beruflichen Umfeld der Psychiatrie.
Wenn sich Jemand mit dem Thema auch auseinandersetzen möchte oder sogar etwas für den Kongreß vorbereiten will (meine Mithilfe gilt auch in diesem Falle), bin ich gerne bereit meine gesammelten Materialien [nur die elektronischen - keine Bücher!] kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Würde mich freuen, wenn ich Jemanden anstacheln kann, sich wissenschaftlich dem Thema zu nähern.

Zum Thema KÖRPERKONZEPT habe ich da noch eine Ausarbeitung

Grüße aus dem Ruhrgebiet, IKARUS

Offline IKARUS

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Re: Körperbildstörungen in der Pflege
« Antwort #5 am: 10. April 2012, 13:24:56 »
Noch mal ich!! Ich habe da noch ein tolles Poster gefunden, das unter anderem auch von Jürgen Georg mit erstellt wurde. Es ist zwar  für die Altenpflege konzipiert, es ist aber auch ein sehr guter Überblick für uns alle, sich in das Thema zu vertiefen.
Der dritte Anhang betrifft, aus meiner Sicht, viele Themen die in der Psychiatrischen Pflege relevant sein können.
Wenn nicht seht es mir als "somatiker" nach! Bitte!!
Gruß, IKARUS