Autor Thema: Kommunikation im Operationssaal  (Gelesen 7135 mal)

Offline Thomas Beßen

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Kommunikation im Operationssaal
« am: 30. März 2012, 05:24:08 »
"Stress darf keine Ausrede für einen Werteverfall sein

Im OP ist die Atmosphäre geprägt von Stress, Zeitdruck und knappen Ansagen. Ein Eingriff beim Patienten erfordert von allen Beteiligten höchste Konzentration und Aufmerksamkeit – in der Kommunikation ist es dann vor allem wichtig, klar und präzise zu sein, um Missverständnissen vorzubeugen und Konflikte zu vermeiden – auch persönliche. Denn ist es erst einmal so weit, dass ein Konflikt im OP entsteht, gibt es für gelungene Kommunikation oft keinen Raum mehr. Das kann sich nicht nur auf das Klima im Team auswirken, sondern auch auf den Eingriff und damit den Patienten selbst. Unser Autorenteam zeigt in seinem Artikel, wie kommunikative Techniken helfen können, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. ..."


Von Markus Classen und Ümit N. Civan in Pflegezeitschrift 2012, Jg. 65, Heft 2 bzw. http://www.pflegeportal.ch/pflegeportal/pub/Artikel_Pflegezeitschrift_02_2012_2420_1.pdf

Guten Morgen allseits!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Kommunikation im Operationssaal
« Antwort #1 am: 30. März 2012, 09:14:01 »
Das ist doch eine richtige Aussage, dass STRESS keine Entschuldigung sein darf.
Es ist doch oft nur eine Frage der Arbeitsorganisation, ob ich meinen (selbstgemachten) Stress abbauen kann.
Ich selber habe vor wenigen Tagen am eigenen Leib erfahren dürfen (!!) was es heißt als Patient auf dem OP-Tisch zu liegen und keiner redete mit mir. Das verunsichert den Patienten sehr, wenn "nur" an ihm gewärkelt wird.
Die Arbeitsorganisation ist hier zu hinterfragen!
Am Besten gelingt das, wenn man einen Neuling (SchülerIN) bittet, eine Beobachtungsanalyse zu schreiben.
Dann liegt es aber an dem Schüler zu unterscheiden zwischen Tatsachen und seinen persönlichen Wahrnehmungen.
Manchmal wirkt ja etwas auf uns, was den Tatsachen nicht entspricht. Und dann kommt das spannende Problem der Annahme der Kritik. So lange Kritik beschreibt und nicht bewertet wird sie angenommen. Wenn es jedoch dem Kritiker (mangels Ausbildung = kognitiv und emotional) nicht gelingt die Kritik sachlich vorzutragen, scheitert jeder Versuch einer sinnvollen und erforderlichen Änderung.
Mögen wir ALLE eine bessere Selbstreflexion hinbekommen um auf die Bedürfnisse unserer Anvertraauten (Schüler und Patienten, ggf. Angehörige) eingehen zu können.
Stressarme Grüße,IKARUS