Autor Thema: Bloß kein Gequatsche - Männer sind anders depressiv als Frauen  (Gelesen 4292 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Männer sind anders depressiv als Frauen – und in der Therapie lieber unter sich. Ein Besuch in der ersten Tagesklinik, die ihnen genau das bietet.

Im Park, unter alten Kastanien, stehen acht Männer im Kreis. Sie tragen Lederjacken, Kapuzenpullover, Chucks. Die Augen haben sie geschlossen. "Zählen Sie im Geiste die Namen aller Sportmannschaften auf, die Ihnen einfallen", sagt Susan Wellnitz, die einzige Frau in der Runde. Die Männer schweigen. "Und denken Sie jetzt an Ihre Lieblingsfernsehsendung!"

Wellnitz ist Therapeutin, und die acht um sie herum sind Patienten der ersten Tagesklinik in Deutschland, die sich ausschließlich um Männer mit Depressionen kümmert. "Erdung" nennt sie das Zusammentreffen im Park. Das Ziel: nicht an Vergangenheit oder Zukunft denken, sondern ganz in der Gegenwart sein. Die Männer in der Runde haben das verlernt.

Männer sind anders depressiv als Frauen. Sie haben andere Symptome, ihre Suizidrate ist drei Mal so hoch. Brauchen sie also eine andere Therapie? Chefarzt Michael Hettich hat diesen Schluss gezogen. Während die Unterschiede zwischen Männern und Frauen von vielen niedergelassenen Ärzten noch kaum beachtet werden, probt er am Klinikum Wahrendorff bei Hannover seit März des vergangenen Jahres im kleinen Maßstab eine Alternative zum üblichen Therapiebetrieb. Es ist ein Kontrastprogramm und eine Abkehr. Denn vor mehr als zwei Jahrzehnten war der Weg in die andere Richtung beschritten worden. Die bis dahin nach Geschlechtern getrennten Stationen wurden zusammengelegt. ..."


Quelle & mehr: http://www.zeit.de/2012/09/Psychologie-Maenner-Depression

Frühe Grüße!
Thomas Beßen

Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Bloß kein Gequatsche - Männer sind anders depressiv als Frauen
« Antwort #1 am: 28. Februar 2012, 12:11:14 »
Das ist doch keine große Überraschung!! In der Somaitk ist doch auch bekannt, dass Frauen die an einem Herzinfarkt leiden anders behandelt werden müssen als betroffene Männer. Mitunter müssen Frauen anders behandlet werden als Frauen und Männer anders behandelt werden als Männer. Man muss schauen, wo es Unterschiede gibt, denen man Rechnung tragen sollte/muss. Das gilt für die Medizin wie auch für die Pflege. Wir sollten am Gegenüber unser Tun ausrichten und nicht ausschließlich nach dem Lehrbuch tätig werden. Individualität richtet sich am Patienten aus und nicht an den Vorlieben der Medizinerin/des Pflegers. Wir könnten uns aber auch fragen: was hält den Menschen gesund, oder warum wird er nicht krank oder zügig gesund. Das zu erklären ist nicht einfach, aber mit dem Konzept von ANTONOSWKI ist ein möglicher Weg aufgezeigt, den wir gehen können. Warum wird der Eine krank, der Andere aber nicht? Ebenso: warum wird Jemand gesund, obwohl die Krankheit gravierend sein kann. Diese Phänomene konnte ich bereits vor vielen Jahren beobachten, mir aber nicht erklären. Da gab es Patienten mit einer Verbrennungasverletzung von etwa 20% und andere Patienten mit einer betroffenen Fläche von über 50%. Die Betroffene mit der umfangreicheren Fläche konnte fürher entlassen werden als die andere Patientin. Ich kenne zu weinige Fachbücher, die sich mit der SALUTOGENES auseinander setzen, weshalb ich den beigefügten Foliensatz mitsende. Das Konzept von ANTONOSKI kann uns den Blick "um die Ecke" ermöglichen. Viel Vergnügen beim Blicken in die Zukunft und um die Ecke!! 
Freundlichen Gruß, IKARUS

Offline Beate

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Re: Bloß kein Gequatsche - Männer sind anders depressiv als Frauen
« Antwort #2 am: 28. Februar 2012, 22:52:39 »
Das wäre ja noch schöner, wenn Männer und Frauen alles gleich erleben, Krankheiten ertragen und Gesundheit wiedererlangen. So wie jeder Mensch unterschiedlich ist, müssen auch beide Geschlechter unterschiedlich sein. Eigentlich ist dieses Thema ein unerschöpfliches Thema, aber ich bin zu müde, um "in die Tiefen zu gehen", kann ich ja bei Bedarf nachholen.
Gute Nacht zusammen, erholsam soll sie sein.
Beate