Autor Thema: Wenn Arbeit die Seele krank macht, Artikel aus der VDK - Zeitung  (Gelesen 2545 mal)

Offline Beate

  • SchülerInnen & DozentInnen Vitos Hochtaunus u. Rheingau
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Psychische Erkrankungen führen immer häufiger zu Fehlzeiten und Erwerbsminderung.
Stress, Arbeitsverdichtung, Zukunftssorgen: Immer häufiger kapituliert die Psyche. Auch für Arbeitgeber, Kranken - und Rentenversicherung ein Problem.
Kürzlich präsentierte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeigeberverbände, BDA, beunruhigende Zahlen: 70.000 Arbeitnehmer sind 2010 aus psychischen Gründen vorzeitig aus dem Beruf ausgeschieden. Damit sind seelische Leiden die häufigste Ursache für Frühverrentungen. Lange Wartezeiten auf Therapien und eine mangelhafte Vernetzung von Gesundheitssystem und Arbeitswelt seien mit für diesen Trend verantwortlcih, stellte der BDA fest.
Nach den Zahlen des aktuellen DAK - Gesundheitsreports 2012 standen psychische Erkrankungen 2011 bei den Krankschreibungen mit 13,4 % an vierter Stelle. Bei einer Befragung im Auftrag der DAK benannten die Beschäftigten gestiegenen Zeitdruck, Unterbrechungen des Arbeitsablaufes sowie häufige Überstunden als Stressaulöser. Diese Beanspruchungen werden als Ursache für häufigere Krankschreibungen vermutet. Der Sozialverband VdK stellt einen deutlich gestiegenen Beratungsbeadrf bei der Durchsetzung von Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit aus psychischen Gründen fest. Die Ratsuchenden werden immer jünger: 50,4 Jahre betrug 2010 das Zugangsalter bei Erwerbsminderungsrentnern. Der Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, Herbert Rische, machte jüngst auf die hohe Armutsgefährdungsquote von 36.5 % bei Beziehern von Erwerbsminderungsrenten aufmerksam. Deren Durchschnittszugangsrente betrug 2010 nur 600 Euro. Der VdK fordert deshalb, die derzeit üblichen Abschläge auf Erwerbsminderungsrenten von bis zu 10,8 % abzuschaffen. VdK - Präsidentin Ulrike Mascher verlangt außerdem mehr Prävention: "Berufliche Rehabilitation sowie betriebliches Gesundheitsmanagement helfen, Erwerbsminderungen zu verhindern."