Hallo Beate, sieh bitte einem alten Haudegen nach, dass er sich in der korrekten Namens-/Berufsbezeichnung verhaspelt. Ich fühle mich immer noch als Krankenpfleger und benutze auch diese Berufsbezeichnung immer noch, obwohl die korrekte Berufsbezeichnung im Gesetz steht. Darauf haben wir einen Anspruch wie der Ingenieur oder der Doktor ... Ich denke, dass mit der Anhebung der gesetzlichen Anforderungen auch der Beruf (wegen der Akademisierung) auch für werdende Akademiker interessanter sein kann. Wenn ich mich nehme [Handwerker mit Lehrabschluss = was der mittleren Reife gleichgestellt wurde als Zugangsvoraussetzung] habe ich erst später gemerkt wie spannend dieser Beruf trotz privater Widerstände für mich ist. Daraus habe ich die Motivation gezogen mehr zu lernen als ich eigentlich wollte. (Hier käme heute die PDL aufs Plateu um die engagierten Mitarbeiter (jetzt meine ich mich nicht!!) weiter zufördern = Stipendium, etc.). Irgendwann wurde es immer mehr. In meiner Pflegejugend war es so, dass alle Abiturienten Medizin studierten, was dazu geführt hat, dass in unserem Krankenhaus keine Abiturienten mehr in der Krankenpflegeschule als Schüler angenommen wurden. Das hat zu einem Leistungsgefälle geführt, weil im Klassenverband keiner mehr da war, der bestimmte Sachverhalte (auf Schülerebene!) klären konnte. Heute will man den Abiturienten deutlich klar machen, dass sie eine wissenschaftliche Karriere oder eine Karriere im Management oder im Lehrbetrieb anstreben kann. Früher wurden bestimmer "Leute" nach oben weggelobt. Was dazu geführt hat, dass wir keine "kräftigen" Leitungspersonen hatten. Die habe den Chefarzt noch als Onkel Doktor angesehen und das dem Personal vermittelt. Heute sollte es so sein, dass der Mediziner seine Aufgabe erleidgt, das Pflegepersonal ihre und am besten werden beide Aufgaben gut koordiniert. Am besten von einem Fallmanager (CASE-MANAGER) der aus der Pflege kommt. Ich kenne persönlich noch keinen der aus der Medizin kommt. Das mag an unserem Haus liegen!! Wie DINO oft anmerkt, ist die gute Zusammenspiel der Berufsgruppen der Schlüssel für eine gute und erfolgreiche Behandlung. Es kann auch verkopfte Pflegeakademiker geben und die sind für die Basis ebenso wenig hilfreich wie die verkopften Wissenschaftler die ständig sagen: "in der Literaur ist das so und so beschrieben" und sage ich als Praktiker: "kann die Literaur meine Patienten retten? Nein ich muss sehen, entscheiden und handeln". Mit einem guten Praxiswissen und einem guten Fachwisssen (Studium der pflegewissenschaftlichen Literaur und der Literaut der benachbarten Wissenschaften[...]) kann ich Entscheidungen fundiert treffen und gegenüber andern Berufsgruppen (Ärzten, Managern, Apothekern, Verwaltungsfachleuten, Krankenkassenvertretern, ...) begründen. Hier liegt dann die pflegerische Kompetenz die ein Haauptschüler [wie ich] nicht überblicken könnte. Da gibt es unverrückbare Grenzen, die ich als ehemaliger aber engagierter Schreiner nicht sehen würde. Auch hier ist wieder Berufspolitik so wichtig, dass ich als Kraneknpfleger (!!) meinem Vorgesetzten trauen kann. Früher haben wir sie hinter vorgehaltener Hand belächelt. Das sollte heute obsolet sein! Auch wenn wir sie nicht mögen, haben doch die meisten eine gute und fundierte Ausbildung und können in differenzierten Diskussionen erfolgreich (auch für uns!) tätig werden. Auch wenn ich sie nicht ins Herz geschlossen habe, respektiere ich meine PDL und dies besonders gegenüber Vertretern anderer Berufsgruppen. Das ist leider auch nicht in meinem Umfeld selbstverständlich. Das ist in anderen Berufsgruppen selbstverständlicher als in unserer!! Ich höre viele Pfleger meckern über ihre Vorgesetzten. Offiziell macht das kein Arzt. Warum wohl?? Auch das ist Teamgeist. Um das zu durchschauen ist auch ein gewisses Maß an an kognitiver Reife erforderlich. Handwerker (und hier meine ich mich vor Jahrzehnten!) reden sich immer damit heraus:"das habe ich so nicht gemeint!" Es ist aber gesagt und hat seine Wirkung. Auch in unserer Berufsgruppe sollte der Spruch immer gelten: "erst denken dann reden"
Nun lässt sich noch viel schreiben, aber es ist Zeit für anderes. Morgen wird getanzt und ...
Dir und allen andern Forummitgliedern wünsche ich einen schönen Sonntag und eine erfolgreiche Woche, IKARUS