Das Thema Sterbehilfe wird ein Thema in der beruflichen wie in der öffentlichen Diskkusion bleiben. Es war für mich bereits 1979 ein eindrucksvolles Erlebnis als ich gerade wenige Wochen auf der Intensivstation tätig sein durfte. Ich möchte gerne einen Gedanken dem bisherigen entgegensetzen: Wer soll denn das Leiden aushalten, das Andere bestimmen wollen, was auszuhalten ist. Es machen sich viele Menschen kluge Gedanken wie man dem Suizid entgegenwirken kann. Wer macht sich Gedanken darüber, wie Leiden gemildert werden kann. Ich will die Sprüche nicht wiederholen, die mir noch gut im Ohr sind. Es ist aber auch meine Beobachtung, dass viele Leistungsträger aus Kirche und der Gesellschaft sich nicht zumuten am Bett von Sterbenden lange zu bleiben. Das deligieren sie dann weiter, damit sich ihre seelischen Schmerzen nicht spüren müssen. Es ist sicherlich so, dass die Mitarbeiter am Krankenbett von ihren Emotionen auch unbewusst geleitet werden können, aber muss man ihnen deshalb eine Mitsprache absprechen und besonders dem Leidenden. Man kann sich auf Vieles berufen, aber das Aushalten ist auch eine andere Dimension. Wir sollten uns den Suizid nicht leicht machen! Aus meiner bescheidenen Erfahrung möchte ich behaupten, dass Einige nicht sterben wollen, sondern sie haben den Wunsch: "es möge vorbei sein - das Leiden körperlich als auch seelisch".
Ich weis: der Reporter wollte nur eine Diskussion anstoßen!
Hierzu fällt mir noch ein Spruch ein, der in die Kategorie "der Spruch zum Abend" passt.
Es ist von Alles gesagt, aber noch nicht von Jedem!
Kollegiale Grüße, IKARUS