Autor Thema: "Arbeitsplatz Krankenhaus frustriert (nicht nur) Ärzte und Pflegekräfte"  (Gelesen 7277 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Die Betreuung kranker Menschen ist nicht einfach. Beschäftigte sind im Krankenhaus besonderen Belastungen ausgesetzt. In einer Umfrage, die jetzt in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2011) veröffentlicht wurde, klagten Pflegepersonal und Ärzte jedoch nicht nur über körperliche Beschwerden. Auch der psychische Stress ist höher als in anderen Berufen. Der Frust am Arbeitsplatz war selbst in der Verwaltung spürbar. ..."

Quelle & mehr: http://www.thieme.de bzw.
http://www.thieme.de/SID-1360644E-CCC79CA3/presseservice/36771.html

Grüße aus der Mittagspause!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: "Arbeitsplatz Krankenhaus frustriert (nicht nur) Ärzte und Pflegekräfte"
« Antwort #1 am: 20. September 2011, 13:31:25 »
Das die Mitarbeiter in den Kliniken frustrierter sind, ist doch kein Wunder. Früher haben die Kliniken das Geld bekommen, das sie haben mussten. Seit den Reformen der Finanzierung des Gesundheitswesens ist der Druck auf die Kliniken gewachsen. Diesen Druck kennen alle die in der freien Wirtschaft arbeiten. Es ist "nur" für uns in den Kliniken neu. Wenn wir schon auf den Aspekt "DIENSTLEISTUNG" reduziert werden, kann man seinen Beruf ja auch so ausüben wie ein Dienstleister [ist nicht wirklich meine persönliche Überzeugung! Ich schmeiße den Löffel nicht um Punkt ... in die Ecke!]. Die Gesellschaft hat es doch so gewollt, dass die Kliniken budgetiert werden. Sind wir achtsam auf das was auf uns zukommt und stark genug auch an uns zu denken, IKARUS

Offline dino

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Re: "Arbeitsplatz Krankenhaus frustriert (nicht nur) Ärzte und Pflegekräfte"
« Antwort #2 am: 20. September 2011, 15:02:50 »
Man kann es auch so ausdrücken, wir wählen die Politiker welche bestimmen wo die Reise hingeht, zumindest in der Theorie. Aber den Kollegen/innen in der ambulanten Pflege geht es auch nicht besser.
VG    dino

Offline dino

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Re: "Arbeitsplatz Krankenhaus frustriert (nicht nur) Ärzte und Pflegekräfte"
« Antwort #3 am: 20. September 2011, 17:38:03 »
Hi Ikarus, ich sehe mich schon als Dienstleister. Unsere Kunden sind externer (Pat., Angehörige, Betreuer, etc) und interner Natur (Kollegen/innen aller Berufsgruppen). Der Begriff Dienstleistung hat nichts mit den Sparmassnahmen zu tun. Und war denn früher wirklich ALLES besser. Unsere Ausbildung vielleicht? Ne, mit Sicherheit nicht. Wie siehts mit den Patienten/Angehörigen aus? Früher gab es z. B. sehr rigide Besuchszeiten. Oder bei der Geburt, oh, ein Mann im Kreißsaal? Eher selten. Rooming in, war auch nicht so weit verbreitet. Und als es noch kritiklos Gelder gab? Hat sich da nicht der ein oder andere Klinikleiter ein Denkmal geschaffen? Unter professioneller Dienstleistung verstehe ich aber auch ein Prioritäten orientiertes Arbeiten. Natürlich bleibe ich wenn ein Notfall eintritt oder eingeliefert wird. Aber Routinearbeiten? Ne, was eine Schicht nicht packt, packt sie eben nicht, basta. Wir sind keine Onewaypflegekräfte.
VG in den Ruhrpott    dino

Offline IKARUS

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Re: "Arbeitsplatz Krankenhaus frustriert (nicht nur) Ärzte und Pflegekräfte"
« Antwort #4 am: 20. September 2011, 19:01:24 »
Hi Dino, ich habe wirklich wieder den Eindruck, dass wir nicht so unterschiedlich ticken. Wir betrachte, gottseidank, Vieles von unterschiedlichen Seiten, was ja die Diskussion beleben soll. Was bei Alllem was Du schreibst stimmt ist aber ein Aspekt der aus meiner Sicht zu wenige beleuchtet. Das Anspruchsdenken an die Anderen ist unerträglich höher geworden, begleitet von dem Wunsch das es nicht oder wenig kosten soll. Ich habe die "schlechten Erfahrungen" nicht vergessen, aber ich habe sie nicht ständig vor Augen, so wie die positiven Erlebniss, die mich auch heute noch leiten. Das Schlechte hat mit vorsichtig werden klassen, aber nicht mürbe!
Kollegiale GRüße, IKARUS

Offline dino

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Re: "Arbeitsplatz Krankenhaus frustriert (nicht nur) Ärzte und Pflegekräfte"
« Antwort #5 am: 21. September 2011, 10:08:39 »
Hi, wir dürfen aber auch nie vergessen das auch wir einmal auf der "falschen" Seite stehen können. Und dann sehen selbst wir das System mit ganz anderen Augen. Vor etwas über drei Jahren musste ich meiner Mutter in einem großen Frankfurter Schwerpunktkrankenhaus nach einer Chemo eine MCP selbst injizieren. Die diensthabende Kollegin war alleine für 18 Patienten zuständig, ein Arzt weit und breit nicht greifbar. Ein Erdbeben wie in Japan rüttelt auf, lässt nachdenken, bringt Ergebnisse. Krankheit? Wird weiterhin von vielen als individuelles Schicksal angesehen wovon man selbst nicht betroffen ist. Solange hier kein generelles Umdenken erfolgt wird die Politik nicht umschwenken. Und wie Du selbst schreibst, Mallorca ist vielen wichtiger.
Viele Grüße aus dem Taunus    dino

Offline IKARUS

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Re: "Arbeitsplatz Krankenhaus frustriert (nicht nur) Ärzte und Pflegekräfte"
« Antwort #6 am: 21. September 2011, 14:49:39 »
Hi Dino, hier ist wieder etwas über das ich stolpere "wir könnten auf der falschen Seitet stehen" Was ist denn die richtige Seite. Aber ich denke, dass Du meinst die Seite der Behandelnden und die Seite der Zubehandelnden. Für mich gibt es da keine Seiten. Ich tue was in meinen Möglichkeiten steht und ich wünsche mir, dass der Patient/seine Angehörigen von mir keine Wunder erwarten oder das ich die Kohlen aus dem Feuer hole, die sie selber hineingeworfen haben. Da habe ich heute für mich eine klare Trennung. Wenn ich  heute Feierabend habe, gibt es keine Fachlektüre mehr zum Abend. Da gehe ich Tanzen oder kümmere mich um meine Lieben. Mit dieser sinnvollen Aufteilung meiner Zeit geht es mir besser, als zur Zeit als ich dem PFLEGEOSKAR nachjagte. Wozu nur frage ich mich heute.
Kollegiale Grüße aus Essen, IKARUS

Offline dino

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Re: "Arbeitsplatz Krankenhaus frustriert (nicht nur) Ärzte und Pflegekräfte"
« Antwort #7 am: 21. September 2011, 15:03:42 »
Hi, auf der falschen Seite stehen ist Notfalljargon und bedeutet selbst Betroffener zu sein. Kommt vom Viggo legen, lieber legen als gelegt bekommen :evil:, weil, Du weißt meistens nicht wie der Andere sticht :cry:
Viele Grüße aus dem Taunus    dino

Offline IKARUS

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Re: "Arbeitsplatz Krankenhaus frustriert (nicht nur) Ärzte und Pflegekräfte"
« Antwort #8 am: 21. September 2011, 19:52:04 »
Hi Dino, sicherlich ist das so, dass ich lieber pflege als gepflegt zu werden. Das hat auch häufig was mit der Intraktion zu tun. Manchmal fühlen sich die Patienten in der Rolle des Pflegeempfänger sehr wohl, was darauf zurück zu führen ist, dass es der Pflegefachkraft gelingt fachlich korrekt und empathisch den Patienten pflegt und begleitet. Das ist mir auch nicht bei jedem Patienten geglück. Da habe ich mich auf das fachliche konzentriert, weil der Patient die Interaktion nich tmitmachen konnte [wollte!]. Das es dann richtig, wenn man sagt: "ich bin auf der richtigen Seite". Der gute Mix aus Fachlichkeit und Empathie kann [muss aber nicht!] die Lösung sein.
Übrigens: meein Tanztraining war so erfolgreich, dass ich am 8. Oktober wieder einen Wettkampf bestreiten kann. Mal sehen wie das Endergebnis werden wird. Tänzerische Grüße aus Essen,  IKARUS

Offline dino

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Re: "Arbeitsplatz Krankenhaus frustriert (nicht nur) Ärzte und Pflegekräfte"
« Antwort #9 am: 21. September 2011, 21:11:29 »
Jepp, dazu sind wohlgeübte schnelle Schritte nötig. Viel Glück beim Wettkampf.
Ich stehe definitiv lieber auf der richtigen (stechenden) Seite. Ich bin ungern krank, die schönste Krankheit nutzt nix wenn man nix davon hat. Ich hatte mal ne größere HNO OP, und seitdem schlägt mir jede simple Erkältung auf die Nase, und wenn der Rüssel zu ist krieg ich Kopfschmerzen. Und mit Kopfschmerzen macht Modellbau nicht wirklich Spass. Und nehm ich was gegen Kopfaua, beam ich mich ins Dreamland. Auch nicht so prickelnd. Und um mich betüdeln zu lassen bin ich nicht so der Typ. Da lob ich mir eher einen Lumbago, Analgesie vor Ort, Birne Frei, Hobby macht Spass, nur keine falsche Bewegung machen :evil: Und da meine Frau eine Nurse ist hol ich mir bei meiner Dokteuse das Novo ab und spar mir die Wartezeit. Auf dem Weg liegt auch noch mein Lieblingsbäcker. Und da ich ein Fan von Synergieeffekten bin schäle ich mich aus dem Auto und hol mir ein paar therapeutische Teilchen. Diese verspeise ich nachdem mich meine Frau gequaddelt hat und die Schmerzen passe sind  8-) Man darf jetzt nur nicht vergessen das man sein Schmerzempfinden nur überlistet hat, sonst hat man bös geloost. Und da sind wir wieder am Anfang, die beste.......
Viele Grüße aus dem Taunus    dino aus dem Frei
« Letzte Änderung: 21. September 2011, 21:15:51 von dino »