Autor Thema: Ethikberater: Alltägliches Dilemma  (Gelesen 4316 mal)

Offline Thomas Beßen

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Ethikberater: Alltägliches Dilemma
« am: 29. Juni 2011, 06:37:17 »
"Die moderne Heilkunst stellt Ärzte und Angehörige vor heikle Fragen. Ethikberater helfen bei der Entscheidung.

Die kleine Runde, die im Aufenthaltsraum der Station zusammengekommen ist, muss heute über Leben oder Tod befinden. Auf dem Tisch steht eine Vase mit Plastikblumen, in der Ecke ein Fernseher. Hier hat der Patient jeden Samstagabend die Bundesliga verfolgt – als er es noch konnte. Jetzt liegt er zwei Zimmer weiter im Koma, künstlich ernährt und beatmet, aufgedunsen und bleich.

Wie lange darf oder muss der alte Mann zwischen den Welten ausharren? Dürfen die Ärzte ihm das Sterben erleichtern, indem sie die Behandlung beenden? Oder müssen sie im Gegenteil versuchen, sein Leben mit neuen Medikamenten und weiteren Maschinen zu erhalten, solange es geht? Auf diese Fragen suchen der verantwortliche Arzt, zwei Schwestern, eine Psychologin sowie der Ethikberater der Klinik an diesem Vormittag gemeinsam eine Antwort. Ethikkonsil nennt sich die Zusammenkunft im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld. Sie wird immer dann einberufen, wenn heikle Entscheidungen anstehen über Würde und Willen eines Patienten, Leben und Sterben.

Der Krankenhausalltag kennt heute viele solcher Dilemmata. Geburtshelfer können Kinder in der 22. Woche lebend zur Welt bringen, manche Frau will nach einer pränatalen Diagnostik eine späte Abtreibung, und Greise können trotz versagenden Herzens, Lunge oder Nieren noch lange leben dank Maschinenhilfe. Immer wieder stellt sich die Frage, ob die moderne Heilkunst alles darf, was sie kann. Und ob Ärzte, Pflegepersonal, Angehörige das wollen. Selten geben alle Betroffenen die gleiche Antwort. ..."


Dies und mehr steht hier im Netz: http://www.zeit.de/2011/17/M-Ethikberatung-im-Krankenhaus

Allzeit gute Gesundheit wünscht
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.