Autor Thema: Deutsches Gesundheitsfernsehen?  (Gelesen 5197 mal)

Offline Thomas Beßen

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Deutsches Gesundheitsfernsehen?
« am: 04. Januar 2008, 10:07:29 »
Guten Morgen Dino,
hast du schon mal was vom Deutschen Gesundheitsfernsehen (http://www.dgf-tv.de/cgi/runtime/?article_id=46&clip_id=84) gehört? Wie schätzt du als Fachmann z.B. deren Video-Clips zur Ersten Hilfe ein?
Schönen Tag noch!
Thomas
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Offline dino

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Re: Deutsches Gesundheitsfernsehen?
« Antwort #1 am: 04. Januar 2008, 20:51:11 »
Hei Thomas, ich hab mir grade mal den Clip über die Reanimation reingezogen.Also alles würde ich so nicht unterschreiben. Sobald ich erkenne, dass der Pat. ohne Bewusstsein ist, wird ohne weitere Kontrolle der Notruf gewählt, Diagnostik kostet Zeit, and Time is brain. Bemerkenswert war der fehlende Eigenschutz, bzw. das der Ausbilder diesen nicht erwähnte. Es wurde auch nicht erwähnt, dass eine gute Herzdruckmassage besser als nichts ist. Wer hat denn schon mal in der Realtät die Atemspende durchgeführt? Für die Atemspende benötige ich mehr Handgriffe und Beobachtung als für die HDM. Ein Hauptproblem besteht darin, dass der Helfer einfach mit zuviel Druck arbeitet und es zu einer Regurgitation kommt (kann auch bei der Beutel/Maskenbeatmung bei ungesicherten Atemwegen passieren). Stellt Euch mal jemand Berufsfremdes vor, der so vor 10 Jhren seinen SMU für den Führerschein gemacht hat. Er kommt jetzt zu einem Bewußtlosen, blau angelaufenen Menschen der vielleicht auch noch aspiriert hat.Ergebnis klar. Nun kommt noch die Angst vor Infektionskrankheiten dazu, subjektiv wie objektiv. Die Ekelschwelle darf man auch nicht vergessern. Das alles Limitierende wird dann die Ausdauer sein. Um eine Reanimation  nur 5 min. durchzuhalten, bedarf es einiger Übung, die ein Ersthelfer, dazu Berufsfremd, einfach nicht hat. Man kann davon ausgehen, dass sich kurz nach einem Stillstand (kardial bedingt) noch ausreichend restoxigeniertes Blut im Kreislauf befindet. Es ist besser, dieses zu verteilen als eine ineffiziente Reanimation durchzuführen. So lauten auch die Reanimationsempfehlungen,nachzulesen z. B. Reanimation komplett aus dem SK Verlag. Ich hab beide Versionen in der Praxis anwenden müssen. Komplett mit Allem bei einem Kleinkind und einem 8-jährigen, beides mal mit Erfolg. Im Rd bzw auf Station ist ein Ambu in der Regel immer innerhalb 1 min vor Ort, womit sich die Atemspende erübrigt. Für Privat kann man easy-keys empfehlen, womit man aber nicht das Problem der Erschöpfung löst. Ok, dass wars für heute, ich will noch ein bißchen modellbau machen, viele Grüße und ein schönes Wochenende
Dino

Offline Thomas Beßen

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Re: Deutsches Gesundheitsfernsehen?
« Antwort #2 am: 07. Januar 2008, 17:55:04 »
Hallo Dino,
vielen Dank für deine sehr ausführliche Stellungnahme! Du solltest wirklich deine Kenntnisse und vor allem deine vielfältigen Erfahrungen in der Ersten Hilfe hier weiter niederschreiben, so wie du es ja auch schon in deinem ersten Beitrag angekündigt und teilweise umgesetzt hast. Vielleicht als quasi durchnummerierte Loseblatt-Sammlung oder so mit der Möglichkeit späterer Ergänzungen usw.? Mir fällt dazu ein, dass es hier im Forum zumindest noch einen weiteren Experten auf dem Gebiet der Ersten Hilfe gibt (Hallo "ASH-Eichberg", ich grüße Sie!), da bietet sich doch auch mal ein Austausch darüber förmlich an, oder? Für mich selbst sind diese Beiträge jedenfalls sehr interessant & lehrreich, nicht nur auffrischend (wie im Übrigem auch viele andere Forum-Beiträge, da bin ich immer wieder ein lernender Lehrer; konkret: was sind denn eigentlich die von dir erwähnten "easy-keys"?).
Was das www.dgf-tv.de angeht, so blicke ich da immer noch nicht richtig durch - aber vielleicht gilt auch hier: peu à peu... 8-)
Dir einen Abend noch und viele Grüße, bis die Tage!
Thomas
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Offline dino

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Re: Deutsches Gesundheitsfernsehen?
« Antwort #3 am: 08. Januar 2008, 10:15:29 »
Hei Thomas, alles hat seine Zeit, aber keine bange, nach und nach ist der komplette EH Teil im Forum.
Schönen Urlaub noch und grüß die Nordseewellen von mir.
Dino