In diesem Zusammenhang habe ich 1998 im Essener Saalbau eine Fortbildungsveranstaltung der Uni Witten/Herdecke - Abteilung PFLEGEWISSENSCHAFTEN - besucht. Es war nur ein Thema angeboten worden. Körpersprache und PFLEGE. Der Referent SAMY MOLCHO hat in dieser Veranstaltung einen Satz gesagt, der bis heute bei mir nachschwingt. Er sagte: "Sie sind alle Befrufsberüherer! ..." Es sollte damit zum Ausdruck gebracht werden, dass wir die Pflegenden die intime Distanz zu anderen Menschen - unseren Patienten - "durchbrechen müssen". Das bedeutet auch, dass wir uns dieser Verantwortung im Klaren sein müssen. Mitunter dürfen [müssen!] wir Menschen an Stellen berühren, wo das noch nicht einmal die Ehepartner dürfen/sollen. Mir ist es im Pflegeuntericht oft ein Bedürfnis, für diesen Sachverhalt die "jungen Pflegenden" zu sensibilisieren. Wenn man die Distanz durchbricht, geht mitunter Vertrauen (auch Vorschusslorbeeren!) unwiederbringlich verloren. Besonders in der Frühphase sollten wir uns für die erforderliche Pflege "einladen lassen". Das kann auch mit einem freundlichen Blickkontackt erreicht werden. Die Zeit die ich zu Beginn einer Pflegezeit investiere, kann im Laufe der Pflegezeit zu großem Nutzen führen.
Viel Vergnügen beim Pflege unserer anvertrauten Menschen!
Michael Günnewig