Autor Thema: Diskussion um Pflegekammer II  (Gelesen 4597 mal)

Offline Thomas Beßen

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Diskussion um Pflegekammer II
« am: 31. Januar 2011, 07:31:59 »
"Durchbruch bei Pflegekammer in Bayern" - das meint der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR), die Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens, und begrüßt die Initiative des Bayrischen Gesundheitsministers Söder zur Errichtung einer Pflegekammer in Bayern.

"„Endlich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die größte Berufsgruppe im Gesundheits- und Pflegewesen über eine Kammer einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Verbesserung der Pflege leisten kann,“ sagt Andreas Westerfellhaus, Präsident des DPR. Staatsminister Söder ist für seinen mutigen und wegweisenden Entschluss zu beglückwünschen, so Westerfellhaus weiter.

Eine Pflegekammer wird eine zuverlässige Pflegepersonalstatistik ermöglichen. Sie wird Qualitätsstandards festlegen und als Ansprechpartner für Klienten bei Beschwerden dienen.
Durch eine Pflegekammer wird auch sichergestellt, dass die Expertise der Pflegenden in den Beratungen von Gesetzen und in der Selbstverwaltung mehr wahrgenommen wird. Damit wird die Qualität in allen Bereichen gesichert, in denen professionell Pflegende tätig sind."


Hier die Quelle dazu: http://www.deutscher-pflegerat.de/dpr.nsf/0/A2CE7F8FEFAEC29DC12577F300633A55
Andere, auch teils neue Argumente finden sich hier: http://www.sueddeutsche.de/bayern/pflegekammer-in-bayern-groesste-ideelle-aufwertung-1.1052418 und hier: http://www.merkur-online.de/nachrichten/bayern/kritik-soeders-pflegekammer-1101744.html.

Frühe Grüße!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Thomas Beßen

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Re: Diskussion um Pflegekammer II
« Antwort #1 am: 01. Februar 2011, 13:07:31 »
"Pflegekammern - neue Spielwiese für Freunde des Kammerzwangs", so tituliert der Bundesverband für freie Kammern e.V. seinen Beitrag zum Thema Pflegekammer unter http://www.bffk.de/kammerunwesen/pflegekammern.html und schreibt weiter:

"Bundesweit gibt es seit Jahren Initiativen zur Einführung von Pflegekammern mit Zwangsmitgliedschaft. Vereine und Verbände, die sich davon eine Verbesserung der Situation der Pflege versprechen, trommeln landauf und landab für dieses Modell. Diverse Internetdomains sind schon reserviert und warten auf den Vollzug.
Aus Sicht des bffk kann es nicht um die Kritik, die es auch aus dem Bereich der Pflege, der Gewerkschaften an diesem Modell gibt, gehen. Der bffk kann und will nicht beurteilen, ob Pflegekammern hier eine Verbesserung bringen. Allerdings können wir darauf hinweisen, was für ein Instrument benutzt wird, wenn mit einer Zwangskammer hier operiert werden soll. ..."


Rasche Grüße aus der Mittagspause vom Chronisten
Thomas Beßen

« Letzte Änderung: 07. Juni 2011, 06:20:24 von Thomas Beßen »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

johannes

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Re: Diskussion um Pflegekammer II
« Antwort #2 am: 05. Februar 2011, 18:43:23 »
Schilda ist überall.

Da ist ein Politiker, der einer Reihe Zwangswohltaten eine weitere hinzufügen will, die Pflegekammer.

Ja,es soll eine staatliche Einrichtung sein, die dann einer anderen staatlichen Einrichtung auf die Finger klopft!?

Wer bestimmt die Pflegesätze? Richtig, Staatsdiener, die sich zu "Anwälten der Pflegebedürftigen" aufgeschwungen haben. man nennt sie Pflegeversicherung und Sozialhilfeträger. Sie sagen: Hier habt ihr ein Butget für Personalkosten, seht, wie ihr damit klar kommt. Soll ich s noch mal wiederholen?

Die Kostenträger Pflegekassen und Sozialamt genehmigen Personalkosten für pflegerische Tätigkeiten - für Baden-Württemberg - in folgender Höhe:

Pflegestufe 0 = 0,117 Planstelle ~ 23 Minuten täglich von bis zu erforderlichen 45 Minuten
Pflegestufe 1 = 0,32 Planstelle ~ 59 Minuten täglich von bis zu erforderlichen 120 Minuten
Pflegestufe 2 = 0,45 Planstelle ~ 113 Minuten täglich, nicht einmal die erforderlichen 120 Pflegeminuten, um überhaupt in diese Pflegestufe zu kommen
Pflegestufe 3 = 0,61 Planstelle ~ 153 Minuten täglich, nicht einmal die erforderlichen 240 Pflegeminuten, um überhaupt in diese Pflegestufe zu kommen

Ja, und dann kommt die neue Staatsmacht Pflegekammer, die sich jahrelang mit den anderen beiden Staatsorganen herumschlagen soll? Wer soll denn diesen Schmarren glauben?

Um ausreichend Pflegepersonal zu bekommen, sollten die vorhandenen "Anwälte für die Pflegebedürftigen" einfach nur die Pflegenden in ihren Blickwinkel aufnehmen und ausreichend Personal genehmigen.

Wir Pflegenden wollen ja gar nicht mal das Maximum. Wir wären ja schon mit Mittelmaß zufrieden, um endlich wieder menschenwürdig arbeiten zu können.

Der Herr Söder soll mal von seinem Wolkenkuckuksheim herunter kommen in die Wirklichkeit des realen Pflegelebens.

Offline dino

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Re: Diskussion um Pflegekammer II
« Antwort #3 am: 07. Februar 2011, 07:37:05 »
Mach doch mal Verbesserungsvorschläge kiss.gif

Offline Thomas Beßen

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Re: Diskussion um Pflegekammer II
« Antwort #4 am: 28. März 2011, 14:19:38 »
Auch diese Seite greift diese Thematik auf bzw. treibt sie wohl offensichtlich weiter: http://www.pflegekammer-jetzt.de/
Flüchtige Grüße!
Thomas Beßen
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