Hallo Savannah, das ist eine kluge Abschrift. aber sie entspricht nicht der alltäglichen Wirklichkeit im Krankenzimmer/auf der Station/in der Klinik. Unbestritten ist es anzustreben - nicht nur weil es im Gesetz steht. Dann müsste aber auch der Gesetzgeber (Politik, Krankenkassen, Bevölkerung) die personelle Ausstattung ermöglichen. Dem ist aber auch nicht so! Da "sagt" doch ein führender Kopf der Barmer Ersatzkasse (eine der gößten Krankenkassen die wir im Lande haben!!), dass wir zu viele Betten in den Krankenhäusern haben und wenn nicht so gar zu viele Kliniken. Bei so einem Gedankengut halte ich die personelle Aufstockung für illusorisch. Vielleicht ist dir ja schon bekannt, dass die Krankenpflegeschulen (außer in Bayern!) in nichtstaatlichen Händen ist. Alle Pflegeschule sind Bestandteil der Kliniken (egal ob unter dem Dach der Verwaltung oder und dem Schirm der Pflegedirketion) und somit sind sie vom zugeteilten Budget abhängig.
Wir wir hier im Pott sagen: "weniger Kolhe, weniger Power!"
Als Praxisanleiter habe ich ähnlich wie Beate getickt, also viel in meiner Freizeit getan. Die Schüler fanden es prima! Mein Fehler war, und da bist Du mir heute voraus, dass ich die Mängel kompensiert habe, anstatt sie aufzuzeigen. Beim Aufzeigen geht es aber auch darum, das Mögliche nicht aus dem Auge zu verlieren. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass Du zurückhaltender sein sollst. Es geht um das Vorankommen in der Sache. Manchmal kann zu schnelles Vorangehen dazu führen, dass man stolpert. Und blaue Nasen können schmerzen! Ich bleibe dabei, und besonders unter dem Eindruck deiner letzten Arbeit hier im Forum: fordere deine Rechte mit deinen Vorgesetzten ein. Sie sind gegenüber dem Pflegepersonal weisungsbefugt. Aus meiner Sicht!!! Wenn die PDL nicht kann, dann hat sie wahrscheinlich kein Geld für die Praxisanleitung. Aber das ist dann wieder ein strukturelles Problem im Hause. Ich kenne dein Haus nicht und was es für Schwerpunkte hat. Zu meiner Zeit als Stationspfleger [1985-1995] haben wir die Praxisanleitung in unsere tägliche so integriert, dass unsere Schüler ständig angeleitet wurden. Es war für uns keine Mehrarbeit und für die Schüler manchmal sehr fordernd. Aber im Nachhinein bekamen wir immer gute Noten von den Pänz! Hiermit will ich ausdrücken, dass Praxisanleitung viel mit dem Engagement des Personals zu tun hat, so wie Beate es beschrieben hat. Du wirst wahrscheinlich, und das zu recht!, sagen: "Praxisanleitung darf doch nicht Zufall sein!" Da wirst Du recht haben, aber die Kohle muss auch stimmen, damit das erforderliche Personal zur Verfügugn gestellt werden kann. Ich würde mir auch mehr Zeit wünschen, die ich unseren Schülern widmen kann, aber ich unterliege auch dem Diktat des Geldes. Wünschen kann ich mir viel, aber bekommen werde ich weniger. Das ist sicherlich nicht nur hier in der alten Kulturhauptstadt so.
Ich wünsche Dir viele tofte Kumpels, die dir zur Seite stehen und ebenso gute Gedanken, die du mit in die berufliche Zukunft nehem sollst. Ich hatte ja bereits geschrieben, dass man auch von weniger guten Beispielen lernen kann. Das trägt mich immer nnoch in meinem Berufsleben. Ich habe auch Erfahrungen sammeln dürfen, die ich heute im Ansatz zu vermeiden versuche. Manchmal klappt es!
Fröhliche Grüße aus dem sonnigne Essen, IKARUS