Autor Thema: Weltpremiere an der Charité: Geburt im offenen MRT  (Gelesen 10082 mal)

Offline Thomas Beßen

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Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Chudik

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Re: Weltpremiere an der Charité: Geburt im offenen MRT
« Antwort #1 am: 10. Dezember 2010, 19:43:43 »
Das ist abartig. Dass es tatsächlich Frauen gibt, die sich für so etwas hergeben ist für mich unvorstellbar. Schwangerschaft und Geburt sind keine Krankheit, sie sind physiologische Vorgänge. Das ist doch nur ein weiter Schritt zur Hightech Geburtenmedizin.
Klar, dass angesichts solcher Entwicklungen die Hebammen in Deutschland mit ihren berechtigten Forderungen auf taube Ohren stoßen.
Arme Kinder!

Offline dino

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Re: Weltpremiere an der Charité: Geburt im offenen MRT
« Antwort #2 am: 11. Dezember 2010, 07:14:18 »
Ich gehe mal nicht davon aus das das MRT bei einer Routine Geburt zum Einsatz kommt. Bei Risiko Geburten macht es hingegen Sinn. Es macht nämlich nicht wirklich Spass ein Frühgeborenes gleich nach der geburt als erstes Reanimieren zu müssen. Higthech hilft Leben retten, Komplikationen frühzeitig zu erkenn und damit minimiert es die Gefahr einer lebenslangen Behinderung. Und jede Mutter ist froh wenn ihr Wurm gesund auf die Welt kommt. Hast Du Kinder, weißt Du was eine Geburt bedeutet, weißt Du wie froh man ist wenn alles gut ging? Ich bin die Polemik was Higthech betrifft leid. Die meisten Kritiker haben in der Regel keine Kompetenzen, sind fundamentalistisch angehaucht oder plappern irgend was nach was gerade opportun ist. Technik ist nicht Alles, aber ohne Technik ist Alles nichts. Wir benötigen Technik, Kompetenz und Erfahrung. Fehlt ein Baustein, hat man ein Problem. Sinn- und Inteligenzfernes Verteufeln der Technik führt zur Steinzeitmedizin.

Chudik

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Re: Weltpremiere an der Charité: Geburt im offenen MRT
« Antwort #3 am: 11. Dezember 2010, 13:36:05 »
Ja, ich habe Kinder, drei um genau zu sein. Ja sie sind alle spontan geboren. Im Beisein der Hebamme. Nein, ich bin keine „Ökotante“ die irgendwelches Zeug plappert, bloß weil es grade in ist.
Ja ich weiß, wovon ich rede, ich habe lange auf Neugeborenenstation gearbeitet, habe im Kreißsaal Praktikum gemacht. Ich habe sehr aktiv die Petition der Hebammen unterstützt, habe mich sehr intensiv eingelesen und mit dem Thema beschäftigt. Habe mitbekommen, mit welcher Arroganz und welchem Neid manche Krankenschwester über Hebammen denkt und redet. Warum ein solches Konkurrenzdenken zu dem anderen Berufsstand da ist, habe ich allerdings nie verstanden.

Ich bin nicht beschränkt, mir ist sehr wohl klar, dass es keine Standartgeburt im MRT geben wird. Aber genauso wie Ultraschall inzwischen als "Babyfernsehen" Mode ist und keiner mehr über die negativen Seiten, die Auswirkungen auf das Ungeborene spricht, genauso ist auch das jetzt wieder ein Schritt in Richtung Hightech Geburt. Die Selbstbestimmung der Frau wird während einer Schwangerschaft schon lange missachtet. Da gehen Frauenärzte hin, reden den Schwangeren ein, wie sinnvoll doch die ganzen Untersuchungen sind. Das fängt mit harmlosen Bluttests an, die ein Risiko auf alles Mögliche erkennen lassen. Wenn eine Frau dann tatsächlich ablehnt, wird ihr ein schlechtes Gewissen eingeredet "wollen sie etwa nicht das Beste für ihr Kind?". Dass die Konsequenz einer solchen einfachen Untersuchung im positiven Falle einen ganzen Rattenschwanz an weiteren Untersuchungen nach sich zieht und am Ende eine Entscheidung im Raume steht, die Schwangerschaft abzubrechen, ist für mich ein makaberes Verständnis von "das Beste für das Kind". Das wird den Frauen im Übrigen auch nie vorher gesagt, welche Konsequenzen eine solche scheinbar einfache „Routineuntersuchung“ haben kann.
Ich bin ganz sicher nicht gegen sinnvolle Untersuchungen, wenn es z.B. in der Familie bekannte Erberkrankungen gibt. Aber solche Erkrankungen werden bei den Routinescreenings gar nicht getestet.

Welche Frau WEIß denn heute überhaupt noch, dass sie das Recht hat, die komplette Schwangerschaft zu einer Hebamme zu gehen? Dass es absolut NICHT in das Aufgabengebiet eines Arztes gehört, eine gesunde Schwangere zu betreuen? In Holland ist das so, da betreut ein Arzt ausschließlich Schwangere, deren Schwangerschaft einen pathologischen Verlauf nimmt. Hier bei uns ist man schon eine Risikoschwangere, wenn man eine Allergie gegen was weiß ich was hat. Das kann doch nicht normal sein.


Offline dino

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Re: Weltpremiere an der Charité: Geburt im offenen MRT
« Antwort #4 am: 11. Dezember 2010, 14:29:32 »
Ich würde Dich nicht Ökotante nennen, aber Dein Post ist voller Vorurteile, HalbwahrheitenHervorheben eines Berfsstandes bei gleichzeitiger Entwertung bzw Polemisierung anderer Berufsgruppen. Im Ursprungspost ging es um MRT, dieses halte ich unter bestimmten Umständen (Risikoschwangerschaft) für sehr sinnvoll. Wenn man eine Technik zur Verfügung hat die Leben Retten und/oder Komplikationen verhindern kann und diese nicht nutzt, handelt nicht mehr fahrlässig sondern vorsätzlich. Ich weiß zwar nicht in welchem Jahrhundert Du schwanger warst, aber dass von Dir genannte "Babyfernsehen" dient auch dazu zu erkennen wie es dem Wurm geht. Wir fanden es Klasse wie mobil doch die Würmchen waren. Und trotz Somno kamen sie gesund zur Welt, sowas aber auch. Aber mittlerweile haben die Kassen da einen Riegel vorgeschoben und es gibt zur Zeit nur noch 2 Sonos, glaub ich zumindest. Ein Frauenarzt berät und informiert vor jeder Untersuchung über Sinn, Zweck, Umfang und Risiken. Z. B. gibt es bei Trisomie falsczh Positive Tests. Man muss den Test ja nicht machen, und aufgedrängt wurde uns nichts. Ärzte, Hebammen und Pflegepersonal sollen sich auf ihren Fachgebieten ergänzen und nicht bekriegen. In der Uni Gießen klappte das bis vor 10 Jahren hervorragend, für die Zeit danach kann ich nichts sagen. Es gab grundsätzlich eine präsente Hebamme, die b. B. einen Arzt hinzuzog. Letztendlich bestimmte auch die Hebamme wann die PD gelegt wurde und Arzt sowie Pflege waren hier nur ausführend. Ich hab auch schon von Storys gehört wo angeblich das Pflegepersonal Mütter überredet haben soll nicht zu Stillen sondern die Flasche zu geben. Andererseits soll es Hebammen mit fundamentalistischen Eifer geben die Mütter unbedingt zum Stillen missionieren wollen. Dies ist allerdings eine Entscheidung die alleine die Mutter fällt, sonst niemand. Es gibt übrigens zu Recht klare Definitionen ab wann man als Risikoschwangere gilt, und zwar zum Schutz von Mutter und Kind. Falls Du vom Fach bist dürfte Dir bekannt sein wie schnell sich die Allergie zur Anahylaxie entwickeln kann. Und einen anaphylaktischen Schock unter der Geburt, wohl nicht so Prickelnd. Wir haben drei Kinder, alle in der Uni Gießen geboren. Ich kannte Gießen vom Rettungsdienst. Ich fühlte mich in Gießen sicher, sie haben die Erfahrung, die Kompetenz und die Technik eines 1a Pränatalcenters. Falls es nämlich zu Komplikationen gekommen wäre, hätten wir genau dort die besten Chancen gehabt. Bei der letzten Geburt hätte es knapp werden können. Während der Austreibung legte sich nämlich die Nabelschnur um den Hals. Aber dank der sehr guten Arzt/Hebammenzusammenarbeit ging es gut.

Chudik

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Re: Weltpremiere an der Charité: Geburt im offenen MRT
« Antwort #5 am: 11. Dezember 2010, 20:25:04 »
Na irgendwie habe ich hier wohl etwas falsch verstanden. Ich dachte, es sei ein Forum, ein Ort, an dem man Meinungen austauscht. Ich wusste nicht, dass andere Meinungen nicht erlaubt sind. Sorry mein Fehler. Wird nicht wieder vorkommen.

"Falls Du vom Fach bist ", nun ich habe mich vorgestellt als ich das Forum betreten habe. Ich hielt das für höflich, sich vorzustellen, wenn man irgendwo neu ist. Von anderen Mitgliedern weiß ich allerdings nicht, wer oder was sie sind. Oder ich habe die Rubrik zur Vorstellung der anderen nicht gefunden.
Ich würde auch nicht auf die Idee kommen, Menschen, die ich nicht kenne, einfach zu duzen. Internet hin oder her, das ist respektlos. Ich beleidige hier auch niemanden "Ich weiß zwar nicht in welchem Jahrhundert Du schwanger warst,". Vielleicht war ich ja wirklich in einem anderen Jahrhundert schwanger und bin deshalb auch selbst noch anders erzogen. Für mich bedeutete Internet nämlich nicht, alles schön anonym, da kann ich machen was ich will.

Ja wie gesagt, habe das hier wohl missverstanden. Werde mich in Zukunft zurückhalten.

Offline dino

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Re: Weltpremiere an der Charité: Geburt im offenen MRT
« Antwort #6 am: 12. Dezember 2010, 06:29:23 »
Deine Stärke liegt wohl im Polemisieren. Wenn ich poste schaue ich mir nicht das Profil der User an. Hab ich jetzt gemacht. OK, Du bist Schülerin, Dir fehlt also noch Erfahrung. Eine Geburt sollte die Krönung der Schwangerschaft sein. Wenn immer möglich sollte sie komplikationslos sein. Eine Neugeborenen Rea gehört eindeutig nicht in diese Kategorie. Das MRT hilft uns, es ist nicht unser FEIND! Und in Foren duzt man sich nun mal, so einfach ist das. Hättest Du etwas nachgedacht wäre Dir aufgefallen das wir das Jahr 2010 schreiben, vor 2000 war also ein anderes Jahrhundert, eigentlich logisch. Und ein Teil von uns bekam seine Kinder vor, nach, oder bei der Jahrhundertwende. Nun, dass mit der Meinungsfreiheit ist so eine Sache, sie gilt nämlich für Jeden. Nur bei Dir habe ich den Eindruck das Du nicht diskutieren willst sondern nur Recht bekommen. Denn zur Thematik hast Du Dich nicht geäußert. Es ist ja auch viel einfacher zuzuschlagen und weil einem sachliche Argumente fehlen zu Polemisieren. Nur ist die Thematik leider zu wichtig, es geht nämlich um Menschenleben, konkret, um Babys. Das Einzige was zu diesem Thema für mich zählt ist ein Maximum an Einsatz um Schäden am Würmchen und der Mutter zu  minimieren.
Konkrete Frage, warum soll eine Krankenschwester neidisch auf eine Hebamme sein? Der Sinn erschließt sich mir nicht. Da ich einige Krankenschwestern kenne werde ich eine Umfrage durchführen und das Ergebnis hier posten. Wie es ausfällt kann ich jetzt schon verraten, wir sprechen nämlich auch über Themen wie Kinder kriegen oder Geburt. Bis jetzt hat sich niemand arrogant oder gar neidisch über Hebammen geäußert. Klar vertreten einige eine andere Meinung als eine Hebamme, aber dass ist eben ihr gutes Recht.
Jeder, der sinnvolle Technik ablehnt, obwohl sie Leid verhindern kann, hat im Gesundheitswesen, meiner Meinung nach, nichts verloren. Und das gilt für alle Berufsgruppen!
« Letzte Änderung: 14. Dezember 2010, 00:26:04 von dino »