Autor Thema: Die Meta-Band im Film - Bühne frei für schräge Typen  (Gelesen 4665 mal)

Offline Thomas Beßen

  • Administrator
  • *
  • Beiträge: 11.190
  • - die Menschen stärken, die Sachen klären -
    • http://www.pflegesoft.de
Die Meta-Band im Film - Bühne frei für schräge Typen
« am: 08. Dezember 2010, 07:29:17 »
"Die Mitglieder der Frankfurter Meta-Band sind alles - nur nicht gewöhnlich. Im neuen Film der Hanauer Filmemacher Daniel Siebert und Tim Karasch gewähren sie tiefe Einblicke in ihr Denken und Fühlen.

Für Schlagzeuger Klaus Veit besitzt sein Instrument therapeutische Wirkung: Er trommele gegen seine Angststörung an, sagt der 52-Jährige – und ist damit durchaus erfolgreich. Denn er hat seine Krankheit inzwischen so gut im Griff, dass er ohne Betreuung wohnen kann. Sängerin Rita Keiner lebt im Meta-Quarck-Haus in Frankfurt-Rödelheim, einem Reha-Zentrum für psychisch kranke Menschen. Mit lustig blitzenden Augen hinter der großen Brille beschreibt sie ihren Kopf als „Kreativ-Werkstatt“. Dort produziert die 54-Jährige schrille Science-Fiction-Romane, in denen sie ihr Ich reflektiert.

Roland Böhligs Vergangenheit als Rocker ist ebenso deutlich hörbar wie seine hessische Herkunft. Ein quirliger Typ, der zur Ruhe findet, wenn er am Keyboard sitzt und komponiert. Zusammen mit Percussionist Alexander Erny und Gitarrist Benjamin Giermay bilden Klaus Veith, Rita Keiner und Roland Böhlig die Meta-Band – benannt nach jenem Frankfurter Wohnheim, in dem bis auf den Schlagzeuger alle Mitglieder leben. Denn außer der Liebe zur Musik verbindet sie auch die gemeinsame Diagnose einer „chronifizierten Psychose“. Ergänzt wird das Quintett zudem von den beiden Sozialarbeitern Regine Burges am Bass und Roland Reimann an der Gitarre.

Seit 15 Jahren gibt es die Meta-Band bereits, und sie hat in dieser Zeit schwere Krisen wie die Krankheitsschübe der verschiedenen Musiker durchgestanden. Die Gruppe hat durchgehalten und im vergangenen Sommer beim Parkfest in Rödelheim ihren ersten öffentlichen Auftritt gewagt: mit selbst komponierten Nummern, deren Stil sie selbst als „Flowerpunk“ bezeichnet – weil sich ihre Musik am besten als „Blumenstrauß“ beschreiben lasse, wie die Bandmitglieder sagen.

Über dieses Konzert und den Weg dorthin dreht der Filmemacher Daniel Siebert aus Hanau derzeit einen Dokumentarfilm – zusammen mit seinem Freund und ehemaligen Studienkollegen Tim Karasch, einem Sozialpädagogen und Comedian aus Frankfurt. Der hat selbst einmal im Meta-Quarck-Haus gearbeitet und dadurch den Kontakt zu den Musikern und den Zugang in die Wohnanlage überhaupt erst möglich gemacht.

Seit Anfang des Jahres haben sie die Band bei Proben und im Alltag begleitet. 50 Stunden Aufzeichnungen sind bereits entstanden – und die Dreharbeiten seien noch längst nicht abgeschlossen, sagen Siebert und Karasch. Aus dieser Fülle müssen später die Szenen für einen 90-Minuten-Film geschnitten werden. „Die Meta-Morphose. Leicht verstimmt ins Rampenlicht“, soll die Dokumentation heißen. Einen Trailer haben Siebert und Karasch mittlerweile fertiggestellt, unterstützt von der Filmförderung des Hessischen Rundfunks. Der kurze Zusammenschnitt ist bereits auf der Internetplattform Youtube zu sehen. Einen Sender, der ihren Film ins Fernsehen bringt, müssen sich die beiden allerdings noch suchen. ..."


Quelle & mehr: http://www.fr-online.de/rhein-main/buehne--frei-fuer-schraege-typen/-/1472796/4900320/-/index.html
Und hier gibt's ein Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=osrBi5SffCo&feature=player_embedded#!

Frühe Grüße sendet
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.