Autor Thema: Med-on-@ix  (Gelesen 3730 mal)

Offline Thomas Beßen

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Med-on-@ix
« am: 05. November 2010, 07:55:01 »
"Med-on-@ix - Leben retten durch mobile Informationslösungen im deutschen Rettungsdienst

Volkswirtschaftliche Bedeutung
Neue Ansätze im Bereich der Notfallmedizin sind dringend notwendig, da zu befürchten ist, dass in Zukunft die ständige Verfügbarkeit von Notärzten nicht mehr gewährleistet werden kann. Ärztemangel, Umstrukturierungen und steigende Einsatzzahlen machen sich vor allem in strukturschwachen und ländlichen Gebieten zunehmend bemerkbar.
Seit 1985 hat sich die Zahl der Notarzt-Einsätze in Deutschland verdoppelt. Rund 6.000-mal werden Notärzte hierzulande inzwischen pro Tag alarmiert.
...
Innovation
Im Rahmen des Forschungsprojektes "Med-on-@ix" arbeitet in Aachen zurzeit eine Gruppe von Fachleuten an der Entwicklung eines neuartigen Tele-Assistenzsystems für den Rettungsdienst. Daten, Gespräche und Bilder werden direkt von der Einsatzstelle oder aus dem Rettungswagen an ein Kompetenzzentrum, das mit sehr erfahrenen Notärzten besetzt ist, gesendet. Mithilfe dieser übertragenen Informationen ist der Notarzt im Kompetenzzentrum in der Lage, den Rettungsassistenten oder den Notarzt vor Ort bei der Versorgung des Patienten optimal zu unterstützen.

Von der Einsatzstelle - also aus der Wohnung des Patienten oder aus dem Rettungswagen an der Unfallstelle - werden die Gespräche und Videobilder von der Patientenversorgung unverzüglich an das Kompetenzzentrum geschickt. Hinzu kommen Messwerte wie Herzfrequenz, EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung. Sogar die Übertragung von Herz- und Atemgeräuschen über ein elektronisches Stethoskop ist möglich.

Der Notarzt im Kompetenzzentrum sieht alle Informationen auf Monitoren vor sich. Mit der Distanz zum Geschehen kann er sich ein umfassendes Bild machen. Zusätzlich hat er die Möglichkeit, auf Datenbänke zuzugreifen, um weitere wichtige Informationen, zum Beispiel zu Behandlungsrichtlinien oder seltenen Medikamenten, einzuholen. Denkbar ist auch, dass er ein Telefongespräch mit dem Hausarzt des Patienten führt, um beispielsweise Angaben zu weiteren Erkrankungen des Patienten zu erhalten. Über Funk hält der Notarzt im Kompetenzzentrum direkten Kontakt zu den Einsatzkräften vor Ort. Er kann ihnen wichtige Informationen liefern, Ratschläge geben und frühzeitig die weitere Versorgung des Patienten im Krankenhaus organisieren. Später werden die erhobenen Daten - natürlich immer unter Berücksichtigung des Datenschutzes - zur individuellen und allgemeinen Qualitätssicherung sowie zu bedeutenden wissenschaftlichen Zwecken verwendet. ..."


Quelle & mehr: http://www.simobit.de/de/148.php

Frühe Grüße sendet Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline dino

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Re: Med-on-@ix
« Antwort #1 am: 05. November 2010, 12:46:41 »
Wir erfinden mal wieder das Rad neu. Das einzig Neue ist der Video, ansonsten stammt das System an sich aus den USA und wird dort seit 40 Jahren eingesetzt. Zuerst im Großraum Los Angeles. Dort kam es auch zu den ersten "Paramedic Gesetzen". Das heißt, während in Deutschland der reine Transport im Vordergrund stand geschah in den USA eine qualifizierte Erstversorgung. Da die Amis für ihre Öffentlichkeitsarbeit bekannt sind gab es hierzu auch eine eigene Fernsehserie, siehe hier http://www.youtube.com/watch?v=kGLKXAJeASs Der Ursprungsname dieser Technik zur Übertragung biologischer Daten nannte sich Telemetrie. Auch Kliniken in Deutschland nutzen heute solch ein System zu Telekonsilen. Nicht alles was in den Medien erscheint ist so richtig neu. Im Bereich der Präklinik wird es flächenmäßig wahrscheinlich erst nach Einführung des digitalen Funknetzes kommen. Da dies aber einige Milliarden kosten wird kann es noch etwas dauern.
« Letzte Änderung: 05. November 2010, 12:54:05 von dino »

Offline dino

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Re: Med-on-@ix
« Antwort #2 am: 05. November 2010, 14:49:03 »
Machen wir uns aber nichts vor, letzten Endes ist dies der Einstieg aus dem Ausstieg des bekannten NA-Systems. Ergänzend halte ich das System für schlecht durchführbar, alleine schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Denn es setzt voraus, dass ein Notfallmediziner in der Leitstelle sitzt. Dies wären aber zusätzliche Stellen. Notärzte durch Ausdünnung einzusparen hieße die Hilfsfristen heraufzusetzten. Damit würde aber zwangsläufig auch das Versorgungsgebiet der NEF größer und die Gefahr von Duplizitätseinsätzen wahrscheinlicher.