Autor Thema: "Depression: Flucht vor dem Leben"  (Gelesen 6352 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Depression: Flucht vor dem Leben"
« am: 15. Oktober 2010, 15:06:25 »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: "Depression: Flucht vor dem Leben"
« Antwort #1 am: 15. Oktober 2010, 21:41:03 »
Hallo Thomas,
ich denke dass die Formulierung "Flucht vor dem Leben" falsch ist. Ein Betroffener möchte gerne leben. Nur nicht so!
Es ist die Perspektivlosigkeit die den Betroffnen verunsichert und das kann zu lebensentmutigen Gedanken führen. Betroffenen können sich nicht vorstellen, dass das Leben wieder schön werden kann. Es ist so, dass in einer Krankheitsphase der Betroffene keinen Zugang zur Umwelt bekommt. Das verunsichert die Mitmenschen und auch manche Therapeuten, was wiederum den Betroffenen verunsichert. Der Betroffene möchte Hilfe haben und wird doch weggeschickt. "Wir können für Sie nichts mehr tun! Alles Gute!" Das sind aufmunternde Sätze, die der Betroffene in den "Enke" treiebn kann.
Fröhliche Grüße aus Essen,
M.

Offline dino

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Re: "Depression: Flucht vor dem Leben"
« Antwort #2 am: 15. Oktober 2010, 22:58:47 »
Ein großes Problem stellt heute noch die Stigmatisierung dar. Wenn in der Gesellschaft psychische Erkrankungen genau so anerkannt wären wie z. B. ne KHK wäre viel erreicht. Noch ein Praxistip: Bei der Behandlung mit Antidepressiva den Patienten vor allem in der Anflutungsphase des Medikaments beobachten. Flutet es zu schnell an, fühlt sich der Patient stark genug für einen SV. Der Patient benötigt auch Freiheiten. Zu viele Einschränkungen können auch das Gegenteil bewirken. Man kann nur individuell entscheiden. Denn eines muss allen klar sein, auch bei aller Vorsicht kann es zum SV kommen. Und auch mit harmlos erscheinenden Materialien.

Offline IKARUS

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Re: "Depression: Flucht vor dem Leben"
« Antwort #3 am: 16. Oktober 2010, 10:28:25 »
Von wem aus geht den die Stigmatisierung? Ich denke das hat geschichtliche Gründe, die sich heute nicht so leicht lösen lassen. Ein Weg ist Öffentlichkeitsarbeit. Das hat nur einen Haken: Die Öffentlichkeit will gar nichts wissen. So große Ereignisse und wenn bekannte Menschen an einer Depression erkranken hat das Thema für kurze Zeit eine Medienwirkung, die nicht von Dauer ist. Somit bleibt den Betroffenen nus ein Weg: mit einem sehr kleine Bohrer sehr dicke Bretter zu durchbohren, in der Hoffnung, dass "Gesunde" Verständnis entwickeln - so sie denn wollen.
Auch wenn es schwer fällt, ist die Arbeit doch sinnvoll.
Fröhliche Grüße aus Essen,
Therapietänzer

Offline IKARUS

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Re: "Depression: Flucht vor dem Leben"
« Antwort #4 am: 17. Oktober 2010, 13:51:10 »
Ich möchte zu dem Thema eine Übersicht geben, aus der besser hervorgehen kann, was sich in einem Betroffenen abspielen kann. Denn nur wer weis, kann sich auch in Betroffene hineinfühlen.
Freundliche Grüße,
ein Betroffener