Autor Thema: Hohe Krankenquote der Pflegefachkräfte durch enorme Belastung im Beruf  (Gelesen 4469 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) e.V. beobachtet mit großer Sorge die negative Entwicklung bei Krankheitsausfällen des Pflegepersonals. „Dies ist eine Folge der kontinuierlich hohen körperlichen und psychischen Belastung im Pflegeberuf“, sagt Johanna Knüppel, Referentin des DBfK. „Seit Jahren warnen wir vor den fatalen Folgen des ungezügelten Abbaus von Pflegepersonalstellen in den deutschen Krankenhäusern und dem nicht ausreichenden Stellenzuwachs in den Pflegeheimen“, so Knüppel weiter. Von den Pflegefachkräften werde quantitativ und qualitativ immer mehr verlangt. Sie müssten in immer kürzerer Zeit immer mehr und immer schwerer kranke und pflegebedürftige Patienten versorgen. Dies werde von den Arbeitgebern, aber auch den Kostenträgern und der Gesellschaft insgesamt aber nicht anerkannt. In diesem Missverhältnis liege auch der Hauptgrund für die mangelnde Attraktivität der Pflegeberufe als Berufsoption. Die in dieser Woche veröffentlichten Krankheitsdaten der KKH-Allianz, nach denen Pflegekräfte an der Spitze der Krankentage-Statistiken liegen, bestätigen die Ergebnisse anderer Kassen (AOK, DAK u.a.) aus den Vorjahren. Nach Auffassung des DBfK ist diese Statistik ein weiteres Indiz für die untragbaren Arbeitsbedingungen in deutschen Kliniken und Pflegeheimen. Arbeitgeber jammerten zunehmend über Fachpersonalmangel, ohne sich den Ursachen zu stellen. Die Bundesregierung ignoriert das Problem.

Die Landesvertretungen der KKH Allianz haben herausgefunden, dass Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen an der Spitze der Krankentage-Statistiken der meisten Bundesländer liegen. In einigen Bundesländern betrug die Anzahl der Tage mehr als das Doppelte des Durchschnitts aller Arbeitnehmer."


Quelle: Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) - http://www.dbfk.de/pressemitteilungen/wPages/index.php?action=showArticle&article=Hohe-Krankenquote-der-Pflegefachkraefte-durch-enorme-Belastung-im-Beruf.php&navid=100 29.07.2010

Es grüßt der Chronist
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline dino

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Und was ist Deine Meinung dazu?

Offline Thomas Beßen

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Ich meine auch, in erster Linie, „Dies ist eine Folge der kontinuierlich hohen körperlichen und psychischen Belastung im Pflegeberuf“, wie Johanna Knüppel vom DBfK sagt.

In http://www.bibliomed.de/cps/rde/xchg/bibliomed/hs.xsl/90_19178.htm werden noch differenziertere Angaben gemacht:

"Am häufigsten fehlten Pflegende im Saarland. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres blieben Krankenpfleger an rund 18 Tagen ihrem Arbeitsplatz fern, obwohl der landesweite Schnitt für alle Arbeitnehmer von neun Tagen nur einen Tag über dem bundesweiten Schnitt von acht Tagen lag. Damit waren Pflegende doppelt so häufig krankgeschrieben (18/9).
Auch in Bayern (13/6), Rheinland-Pfalz (13/8), Niedersachsen (14/7), Bremen (13/7), Mecklenburg-Vorpommern (15/9) und Brandenburg (13/9) waren Krankenpfleger oder –schwestern die am häufigsten fehlende Berufsgruppe. Auch in Sachsen (12/8), Sachsen-Anhalt (12/9), Schleswig-Holstein (12/7), Thüringen (12/9), Nordrhein-Westfalen (14/8), Hessen (11/7), Berlin (16/10) und Baden-Württemberg (11/6) belegten die Pflegenden vordere Plätze. Lediglich in Hamburg tauchte die Pflege nicht in den Spitzenwerten auf."


Guten Morgen!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.