Hallo Magarite,
mit Ihren weiteren berechtigten Fragestellungen sprechen Sie quasi das Herz der praktischen Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflegeausbildung an. Dieses Thema ist höchst komplex und es gibt tatsächlich dazu z.B. im Krankenpflegegesetz leider weiter keinerlei Hilfen.
Auf der Ebene der Bundesländer existieren verschiedene Ausbildungsvorgaben, die allerdings in der Regel Ihre konkreten Fragen auch nicht ausreichend beantworten (s. z.B. der
Entwurf (!) des Hess. Rahmenlehrplans unter
http://www.pflegesoft.de/forum/index.php/topic,361.0.html).
Bleiben noch die Möglichkeiten, sich jeweils die Konzepte, Vorstellungen, Ideen und oder Ausbildungssysteme dazu vor Ort in den Schulen der verschiedenen Ausbildungsträgern anzuschauen. Hier würde es sich aus meiner Sicht schon mal allein wegen der zuerwartenden Vielfalt lohnen, gründlich im Internet danach zu recherchieren. Allerdings denke ich, dass dies ein eher sehr mühsamer Weg sein wird, aber spannend allemale...
Ich habe mal vor ca. drei Jahren damit angefangen, die aktuellen "Pflegelehrbuchklassiker" im Bereich des deutschsprachigen Raumes auf deren Inhalte bezüglich der praktischen Pflege zu vergleichen (s. auch
http://www.pflegesoft.de/forum/index.php/topic,258.0.html) und näherte mich so an die Überarbeitung unseres Ausbildungskonzeptes bezüglich der Schwerpunkte der praktischen Ausbildung. Nach einem sorgfältigen Verdichtungsprozess kam ein Entwurf heraus, den ich Ihnen (und anderen interessierten) in der Anlage zum Downloaden zur Verfügung stelle. Dies wird nun planmäßig (bis auf die Pflegediagnosen darin*)
ein Baustein unseres neuen Konzeptes.
Ein anderer "Baustein" in unserem aktuellen Konzept ist die individuelle regelmäßige gemeinsame Analyse des Ausbildungsstandes unserer SchülerInnen unter Berücksichtigung derer jeweiligen, häufig sehr unterschiedlichen Fähigkeiten und Entwicklungen incl. Vorerfahrungen usw. im Sinne eines Ausbildungsprozesses, den jeder, jede individuell durchläuft (man was für ein Satz

). Das führt z.B. auch dazu, Auszubildende eben
nicht schematisch zu begegnen (wie Sie es in Ihrer Beschreibung andeuten) sondern diese spezifisch zu fördern und zu fordern, aber dazu später...

Schönen Feierabend!
Thomas Beßen
* unsere Häuser bzw. Vitos insgesamt hat sich jüngst für die Anwendung der Pflegediagnosen der NANDA entschieden...